Jahresbilanz der Nepalhilfe Beilngries – ein Wechselbad der Gefühle
28.12.2015
Mit durchaus gemischten Gefühlen blickt das Team der Nepalhilfe Beilngries auf das zu Ende gehende Jahr. Verständlich, denn die Folgen des Erdbebens vom 25. April und die nun seit mehr als vier Monaten anhaltende Blockade beim Import jeglicher Versorgungsgüter an der indisch-nepalesischen Grenze haben das ihre dazu beigetragen.
Mut machen dagegen zwei Schuleröffnungen sowie Erweiterungsarbeiten und Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Einrichtungen. Nicht zu vergessen die bereits in den Schubläden liegenden Pläne und Konzepte für die Neubauten der Schulen, die bei den gewaltigen Erdstößen vollständig vernichtet wurden.
Das Erdbeben mit 9000 Toten, Zigtausenden von Verletzten und 600.000 zerstörten Häusern war natürlich das beherrschende Thema. In der damaligen Berichterstattung schien es so, als ob Nepal durch das Erdbeben dem Erdboden förmlich gleich gemacht worden sei. Mitnichten, denn lediglich elf der 75 Distrikte des Landes waren glücklicherweise davon betroffen. Dies als Information an diejenigen, die Nepal auf ihrer Reisekarte haben. Ist es doch gerade der Tourismus auf den die Menschen als Einnahmequelle setzen und in den sie ihre Hoffnungen legen.
Zerstörte Schulen und erste Hilfsmaßnahmen
Nachdem eines der Epizentren des Erdbebens im nordöstlich von Kathmandu gelegenen Sindhupalchok Distrikt lag, waren auch zahlreiche dort bestehende Schulen der Nepalhilfe Beilngries betroffen. Deren fünf wurden total zerstört. Bei weiteren neun müssen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, wie die Untersuchungen staatlicher und privater Gutachter ergaben. Der erste Kostenvoranschlag liegt bei ca. 750.000 Euro. Ein erster vorsichtiger Zeitplan veranschlagt drei Jahre für den Wiederaufbau.
Etwa 320.000 Euro stellte die Beilngrieser Hilfsorganisation in den ersten Wochen nach dem Beben für die Beschaffung von Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Zelten und Material für den Bau von Behelfsunterkünften zur Verfügung. Ermöglicht wurde dies durch das spontane großzügige Engagement der zahlreichen Spender.
Geht es nach den Mitarbeitern der Nepalhilfe Beilngries und deren Koordinatoren in Nepal so kann zum Jahresbeginn 2016 mit dem Neubau der eingestürzten Schule in Sangachok begonnen werden. Allein diese besuchten vor dem Erdbeben 1000 Jungen und Mädchen.
Blockadeaktion lähmt Wiederaufbau
Über all dem steht allerdings ein großes Fragezeichen. Dies wegen der erwähnten politischen Konflikte, die zu einer Lähmung des Aufbaus nach den Zerstörungen und generell des wirtschaftlichen Aufschwungs sorgen. Eine seit mehr als vier Monaten bestehende Blockadeaktion an der Grenze zu Indien, dem „nearest and dearest friend“, wie der große Nachbar im Süden oftmals bezeichnet wird, ist der Auslöser dafür. Seither fehlen die so dringend benötigten Versorgungsgüter wie Gas, Benzin, Medikamente und natürlich die Rohstoffe für den Wiederaufbau wie Stahl und Zement.
Tagelanges Anstehen um einige Liter Benzin zu einem Schwarzmarktpreis von vier bis sieben Euro pro Liter aber auch wegen der zunehmenden Lebensmittelknappheit geschlossene Schulen und Restaurants verdeutlichen diese Problematik. Es steht zu befürchten, dass auf Grund des Mangels an Gas und der damit einhergehenden offenen Verfeuerung von Brennholz in den Häusern, die Zahl der an Lungenentzündung sterbenden Kinder, die in einem normalen Winter bei 5000 liegt, drastisch in die Höhe schnellen wird. Auch im Kinderhaus in Lubhu und dem unterstützten Altenheim in Bhaktapur wird das tägliche Essen zwischenzeitlich am offenen Lagerfeuer zubereitet. Damit hat die Versorgungskrise auch unmittelbar die Einrichtungen der Nepalhilfe erreicht. Hierzulande bleibt diese sich zuspitzende Versorgungsnotlage in den Medien weitestgehend unerwähnt. Nach dem Erdbeben hat sich deren Interesse sehr schnell anderen Schwerpunkten zugewandt.
Schuleröffnungen motivieren
Vor diesem dramatischen Hintergrund machen die Eröffnungen der beiden neu erbauten Schulen im Solo Khumbu und im eben erwähnten Sindhupalchok-Distrikt im November wieder Mut. Das gilt auch für das bereits zu Beginn des Jahres in Betrieb gegangene Schulküchenprojekt im Gorkha Distrikt und den Erweiterungsbau des Altenheims in Bhaktapur. Dessen Fertigstellung wurde zu allem Unheil noch durch ein Monsunhochwasser im August verzögert.
Nicht zu vergessen ist die Teilsanierung des Midpoint Memorial Hospitals in Danda, in der Terai-Region im Süden des Landes. Derzeit wird mit Unterstützung der Nepalhilfe Beilngries unter der Überschrift „Clean and Green“ eine Abwasserreinigungsanlage und eine kompakte umweltfreundliche kompakte Abfallverbrennungseinrichtung sollen installiert werden. Nach den bereits investierten 80.000 Euro erfordert diese Maßnahme weitere 50.000 Euro.
Vor diesem Wechselbad der Gefühle bleibt es auch bei den nächsten Schritten im neuen Jahr mit Sicherheit spannend.
Dank an das großzügige Spenderverhalten
Abschließend sei beim Blick zurück noch ein besonders positiver Aspekt hervorgehoben. Gerade nach dem Erdbeben hat die Unterstützung der Spender gezeigt, welchen Vertrauensstatus sich die Nepalhilfe Beilngries über die fast zweieinhalb Jahrzehnte ihres Bestehens erworben hat. Nur so war und ist es möglich die bestehenden Projekte zu unterhalten und gleichzeitig neue anzugehen. In Anbetracht der gewaltigen anstehenden Aufgaben ergibt sich aber auch die Verpflichtung sorgsam mit den finanziellen Ressourcen umzugehen. Der besondere Dank geht deshalb an all diejenigen, die die Nepalhilfe Beilngries bisher so großzügig unterstützt haben.
Polizeipressesprecher als Kalenderverkäufer
10.12.2015
Sozusagen unter Polizeischutz stand Gerlinde Kaltenbrunner bei ihrem Vortrag in Samerberg/Lk. Rosenheim am 28.11.2015. Dafür waren aber nicht sicherheitsrelevante Aspekte ausschlaggebend sondern, dass die beiden Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim, Andreas Guske und Jürgen Thalmeier, bei der Veranstaltung als Kalenderverkäufer für unsere Nepalhilfe Beilngries fungierten. Zur Verstärkung hatte Andreas Guske noch seinen Sohn Sebastian dabei.
Bereits bis zur Pause waren die zugesandten Kalender einschließlich des Ansichtsexemplars verkauft, worüber die Neulinge in der großen Schar der Unterstützer dieser alljährlichen Vortragsveranstaltungen von Gerlinde aber auch von Hans Kammerlander, Ralf Dujmovits und nun auch Dieter Glogowski besonders erfreut waren.
Es sei für sie in vielerlei Hinsicht ein gelungener und „runder“ Abend gewesen, betonten sie. Der Vortrag an sich, das Zusammentreffen mit Gerlinde Kaltenbrunner und der Verkaufserfolg trugen dazu bei.
Gerne werden Sie bei Bedarf auch in der Zukunft bei ähnlichen Veranstaltungen in der Chiemsee-Region als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Danke euch Drei, darauf werden wir sicherlich zurückkommen.
Fernsehbericht über die Nepalhilfe beim BR

Es ist ein Kurzbericht von 2.30 Min. aus der Abendschau vom 07.12.2015
„Ein Topf für die Welt“ - Landrat überreicht Spendenscheck
Am 01.12.2015 überreichte Landrat Thomas Ebeling einen symbolischen Scheck, auf dem die Zahl 2.200 Euro stand an Michael Rebele. Genau gesagt werden auf dem Überweisungsträger 2.300 Euro stehen, denn nach „Ladenschluss“ kamen nochmals 100 Euro dazu.
Die Gesamtsumme ist der Erlös des vom Agenda 21-Arbeitskreis des Landkreises Schwandorf am 18.10.2015 durchgeführten Aktionstages „Ein Topf für die Welt“.
Bereits zum 15. Mal gab es die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Landratsamtes, bei der alljährlich andere soziale Einrichtungen unterstützt werden.
Bei der Scheckübergabe waren zudem Vertreter der teilnehmenden Gruppen und Vereine anwesend. Sie hatten für den Aktionstag kulinarische Spezialitäten aus Brasilien, der Türkei, Indonesien, Pakistan, Vietnam und Indien und natürlich auch aus Deutschland zubereitet und den zahlreichen Besuchern zum Verkauf angeboten.Ferner konnte man Produkte des fairen Handels erwerben.
Für die Unterhaltung während der ganztägigen Veranstaltung sorgten Tanzgruppen der russischstämmigen Bevölkerungsgruppe bzw. des türkisch islamischen Kulturvereins.
Rebeles Dank galt allen Organisatoren und Machern vor und hinter den Kulissen, die zu dieser erfreulichen Spendensumme beigetragen haben.
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Neuzugang im Shaligram Kinderhaus
28.11.2015
Freudig meldete Radhika Singh Maharjan, die Leiterin unseres Kinderhauses in Lubhu am 26.11.2015, dass es „Nachwuchs“ an unserer seit dem Jahr 2001 bestehenden Einrichtung gibt.
Dies in Gestalt des fünf Jahre und drei Monate alten Nahakul K.C. Er kommt aus dem kleinen Ort Mumra im Kalikot Distrikt der 700 km westlich von Nepals Hauptstadt liegt. Nahakul wuchs ohne seinen Vater auf, der kurz nach seiner Geburt an einer Magenerkrankung gestorben war.
Fortan lag es an der Mutter, neben Nahakul sich auch um dessen drei Schwestern zu kümmern. Den Kontakt zwischen der Mutter und dem Komitee unseres Kinderhaus stellten das „Women Children Social Welfare Ministry“ sowie das „Central Child Welfare Board - District -Kalikot“ her.
Verständlicherweise war Nahakul noch etwas scheu und dass das verständliche Heimweh deutlich in ihm nagte war ihm anzumerken als er zusammen mit seinen neuen „Brüdern“ von Radhika mit Winterkleidung versorgt wurde.
Seinen Eingangstest für Vorschulkinder hat er mit Bravour bestanden und so marschiert Nahakul nun täglich zu der nur wenige hundert Meter entfernten West-Wing Schule. An seinen neuen Brüdern und Schwestern und am Team des Kinderhauses liegt es nun den Fünfjährigen schnellstmöglich in die große Familie von nunmehr 23 Jungen und 16 Mädchen aufzunehmen.
Schuleröffnung in Gairimudi – Trotz Euphorie auch harsche Kritik
(Pressemitteilung der Nepalhilfe Lichtenegg vom 15.11.2015)
17.11.2015
Die aktuelle Situation im krisengeschüttelten Himalayastaat ist eine Gratwanderung zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit! Durch die grenzenlose Dummheit der hoch erhobenen, ziemlich lichtdurchfluteten Köpfe der Regierungsverantwortlichen ist die Situation in Nepal an den Rand der Aussichtslosigkeit gedrängt worden! Was die Erdbeben nicht geschafft haben, zerstört nun die Politik!
Das "Spritembargo" Indiens setzt der Bevölkerung derart zu, dass die einfachen Dinge des Lebens schier unlösbar werden! Die Straßen sind fast frei von Fahrzeugen und vor den "Gas-Shops" hunderte- manchmal tausende Menschen mit roten Gasflaschen, die oft tagelang angestellt stehen um an das dringend benötigte Gas zu kommen. Meist ist dies aber genauso aussichtslos wie die Situation an den Tankstellen. Schlangen, die oft über mehrere Kilometer reichen stehen an den "Spritlosen" Tankstellen. Nichts geht mehr! Himalayaflüge Mangels Sprit-abgesagt. Alle internationalen Flüge müssen über Dehli oder Lucknow zum Auftanken. In den Hotels wird mit Holzfeuer auf den Dächern gekocht. Die Preise explodieren.
Viele Bauarbeiten sind bis auf weiteres eingestellt!!
Lagebericht zu den von uns besuchten Schulen
17.11.2015
Der erste Lichtblick ist unsere "heilige Kuh" das Waisenhaus in Lhubu. Die Zerstörung hält sich in Grenzen und die Reparaturen sind bis auf die Gartenmauern fast abgeschlossen. Der Gesamteindruck kann mit 100% als positiv eingestuft werden. Am Weg nach Sangachok der erste Schock, die im Vorjahr neu eröffnete Schule in Sukute ist schwer gezeichnet! Das Erdgeschoß steht ohne Mauern und Innenleben da, nur die Betonpfeiler stehen zum Glück ziemlich unversehrt. Dies stärkt die Hoffnung auf eine schnelle und kostengünstige Reparatur!
Das Hauptziel unserer Reise war die Schuleröffnung in Gairimudi im Dholaka District. Der Lichtblick ist das Schulgebäude das frisch gestrichen und unversehrt ins Tal blickt. Die Schattenseite ist der Ort selbst. Sind bei der Grundsteinlegung noch ca. 600 Häuser im typischen Baustil der "Tamang-People" über die umliegenden Berghänge verteilt gewesen, so sind diese durch Notunterkünfte aus Bambus und Blech ersetzt worden. Es ist keines der wunderschönen, mit Schieferplatten gedeckten und in Brauntönen gestrichenen Häuser mehr vollständig intakt. Die Dankbarkeit der Menschen war aber so unglaublich groß, dass alle vor allem aber die alten Menschen mit uns das erste Fest nach den Erdbeben feiern wollten. Zwei Tage die sich tief eingebrannt haben!
Danach der Weg nach Sangachok - fast jedes Haus kaputt! Der Platz an dem die Schule für 1000 Kinder stand sieht aus wie "Ground Zero". Außer einiger Betontrümmern die von den Abbrucharbeiten übrig geblieben sind, steht dort nichts mehr! Die Schüler sind in den üblichen Bambus-Blechhütten untergebracht. Dieser Platz sollte für zwei Tage unser Lagerplatz sein. Sehr gemischte Gefühle - irgendwie will keiner hier sein Zelt aufschlagen. Dawa, unser Guide, macht den verzweifelten Versuch etwas Besseres zu finden. Dies scheitert daran, dass jeder so halbwegs ebene Platz von Hilfsorganisationen aus aller Welt belagert wurde oder daran dass diese Plätze zum Zwischenlagern der Betonteile der abgebrochenen Gebäude genutzt werden. Im Umkreis von 20 km kein besserer Zeltplatz. Für uns ist das zum Glück eine Situation für nur zwei Nächte, aber für die Leute vor Ort ist das kontinuierliche, blanke Realität!
Der Blick Richtung Westen zeigt einen Hügel mit einer abgeflachten Kuppe. Auf der einen Seite steht ein riesiger Bodhi-Baum. Dieser ist der einzige Zeuge unserer "Gerlinde und Ralf Schule" in Thulosirubari. Sonst steht von dem dreigeschossigen Bau dort nichts mehr. 520 Kinder müssen damit auf die üblichen Notunterkünfte ausweichen. Am Weg nach Chautara geht’s an der Irkhu-Schule vorbei. Diese steht wie ein Fels in der Brandung und mit ein paar kleinen Reparaturen kann der "rote Punkt" der Zerstörung entfernt werden.
In Chautara scheiden sich die Geister! Keiner weiß was zu tun ist. Zwei von Statikern gemachte Gutachten sagen nichts Genaues aus und solange es keine sinnvollen Lösungsvorschläge der Schulgemeinde vor Ort gibt, solange steht in Schwebe ob Totalabriss der "Blindschool" oder eine mögliche ziemlich aufwändigen Sanierung folgen. Der "laienhafte" Blick hinter die Mauern zeigt einen ziemlich beschädigten Eckpfeiler und eine nur mehr an den Eisen hängenden Erdgeschoßstiege. Dazu kommen viele, viele Risse. Wir hoffen aber so schnell als möglich die "Sehenden- wie auch die Blinden" Kinder wieder in ihr ursprüngliches Gebäude siedeln zu können. Es sieht aber so aus wie wenn bis dahin zumindest 2-3 Jahr vergehen werden!
Mit gemischten Gefühlen dann der Weg nach Mailchaur. Hier steht definitiv fest, dass es für das Gebäude keine Rettung gibt! Das komplette Erdgeschoß ist zerstört und alle tragenden Teile sind geknickt.
Der nächste Besuch ist die von Michael und Michaela Rebele eröffnete "Lowa-Schule" Alles neu und ohne Zerstörung. Es gibt einen sehr, sehr schönen Weg von Irkhu bis an den Son Koshi Fluss! 3-5 Stunden gemütliche Wanderung durch ursprüngliche Nepalesische Landschaft. Diesen Weg nutzen wir um an unseren Schulen in Mulkharka und Khadambas vorbeizukommen. Die erste Station ist die Peter Habeler Schule in Mulkharka. Bis auf eine heruntergebrochene Attikamauer und ein paar Risse im Mauerwerk sieht das Gebäude sehr gut aus!
Ganz anders in Khadambas. Der östliche-ältere Teil ist bereits dem Erdboden gleich gemacht. Der neue Teil sieht im Obergeschoß fast unversehrt aus. Das Erdgeschoß bedarf etwas mehr Zuwendung! Auch hier ist die Kommune gefragt. Je schneller es ein Konzept gibt, desto schneller kann auch hier ein Angriff gestartet werden.
Fazit der "Bestandsaufnahme": Wie am Anfang erwähnt ist die Lage zwischen "Hoffnung und Hoffnungslosigkeit!“ Wie immer sind die Leidtragenden die Schwächsten der Gesellschaft. Sollte es aber ein schnelles Einlenken der Regierung geben, stehen wir Lichtenegger sofort bereit um an den zerstörten Projekten Hand anzulegen und mit dem Wiederaufbau zu beginnen.
Motivierendes Signal – Neu erbaute „LOWA-Schule“ übergeben
16.11.2015
Am 6.11.2015 fand die Eröffnung der neu erbauten Shree Namuna Janasewa Lower Secondary School im Sindhupalchok Distrikt statt. In einer Zeit, in der wir uns überwiegend mit vollständig zerstörten oder zumindest renovierungsbedürftigen Gebäuden zu befassen haben war dies ein motivierendes Moment in unserer Arbeit.
In dem etwa 1.000 Einwohner zählenden Dorf Falate war sie in den vergangenen eineinhalb Jahren entstanden. Nachdem die Ausrüsterfirma LOWA Sportschuhe GmbH mit einem Betrag von 75.000 Euro der Hauptsponsor dazu war, wird sie auch der sprachlichen Einfachheit halber künftig deren Namen tragen.
Matthias Wanner, der Vertriebsleiter Deutschland des im oberbayerischen Jetzendorf ansässigen Unternehmens hatte seinen Urlaub genutzt um mit seiner Ehefrau Betina der Eröffnungszeremonie beizuwohnen. Zustande gekommen war die Verbindung durch das Engagement unserer langjährigen Unterstützer, Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits, die Vertragspartner des renommierten Schuhherstellers sind. Von unserer Seite nahmen Michaela und Michael Rebele im Rahmen ihres Arbeitsaufenthalts teil.
Nepals Forstminister Agni Prasad Sapkota übergab als Vertreter Nepals die neue Schule in einer von Musik- und Tanzdarbietungen umrahmten Feier ihrer Bestimmung. Hunderte Dorfbewohner bildeten den Rahmen dazu. Künftig werden dort annähernd 200 Jungen und Mädchen unterrichtet werden. Wegweisend soll dafür ein Satz von Werner Riethmann, dem Inhaber des Unternehmens sein, der auf einem am Mauerwerk angebrachten Metallschild steht: „Wir sind verantwortlich für das was wir tun. Allerdings auch für das was wir nicht tun. Deshalb kümmern wir von LOWA uns ein wenig mehr um Mensch und Natur!“.
Bis zur endgültigen Fertigstellung des Gebäudes werden noch etwa zwei Monate ins Land gehen. Geschuldet ist dies zum einen den Verzögerungen nach dem Erdbeben im Frühjahr dieses Jahres und zum anderen dem schon mehrwöchigen Versorgungsboykott aus Indien, wodurch Gas, Benzin und Medikamente aber auch Baumaterialien teilweise bereits Mangelware sind.
Was die LOWA-Schule betrifft, so hat hier das Wort „Ausblick“ eine doppelte Bedeutung. Zum einen weil der von dem weiß-blau leuchtenden Gebäude, das 700 m hoch über dem Flusstal des Indrawati liegt, schlichtweg grandios ist und insbesondere im positiven Sinn was die Bildung und Erziehung der Kinder und deren Zukunft betrifft.
Trotz Erdbeben und Hochwasser - Erfreuliche Nachrichten machen Mut
16.10.2015
Vor dem Hintergrund der Schreckensmeldungen über schwere Erdbeben und Hochwasser in den zurückliegenden Monaten ist es umso erfreulicher wenn auch positive Nachrichten aus Nepal kommen, was die Arbeit und Einrichtungen der Nepalhilfe Beilngries betrifft. Diese motivieren und geben Zuversicht für die kommenden, sicher nicht leichten Aufgaben denen es sich zu stellen gilt.
Neben der Eröffnung der in wenigen Wochen fertiggestellten LOWA-Schule im Sindhupalchok-Distrikt macht eine erste Bestandsaufnahme zur Sanierung des Midpoint Community Memorial Hospitals in Kawasoti Mut. Das Krankenhaus im Terai, im Süden des Landes, liegt in einer Region in der die Beilngrieser Hilfsorganisation bis dato noch nicht aktiv war. Der langjährige Mitarbeiter und Schulbaukoordinator Shyam Pandit stammt aus dieser Gegend und er stellte im Juni 2013 die Verbindung her.
Ernüchternd war der Eindruck, den die Besucher aus Beilngries im Frühjahr 2014 mit nach Hause brachten. Heruntergekommen das Gebäude und unzulänglich was Ausstattung und Versorgung der Patienten betrifft. Dies obwohl es an einer unfallträchtigen Hauptverbindungsstraße zwischen den Großstädten Bharatpur und Butwal liegt und 37 Gemeinden im Einzugsbereich hat.
Ehe es zu einer ersten finanziellen Unterstützung aus Bayern kommen sollte, belegten die Verantwortlichen die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens zur Unterstützung, indem sie erste Schritte zur Gebäudesanierung in Eigeninitiative und mit eigenen Mitteln bestritten. Es wurde das gesamte Gebäude gereinigt und gestrichen, die Böden gefliest, ein neuer Außenanstrich angebracht und Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene vorgenommen.
Mit den daraufhin zur Verfügung gestellten Geldmitteln wurden u. A. ein Kreissaal, zwei klimatisierte Intensivbehandlungsräume, Überwachungsmonitore, Ultraschall- und Laborgeräte für die Diagnostik und ein vollautomatischer 20 KW Stromgenerator beschafft. Zudem wurde die Abfallentsorgung verbessert.
Nun müssen nur noch schwere Fälle in das etwa 40 km entfernte Bharatpur gebracht werden.
Was nun noch auf der „Wunschliste“ der Krankenhausverwaltung steht ist ein digitales Röntgengerät, aber auch dazu wollen sich die Beilngrieser einbringen. Die Krankenhausleitung selbst will versuchen mit ihrem beispielgebenden Handeln ein Vorbild für andere Krankenhäuser im ländlichen Raum zu sein. Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen aber, dass die Gesamtertüchtigung der Einrichtung nur durch die ca. 80.000 Euro möglich war, welche die Nepalhilfe Beilngries bisher zur Verfügung stellte.
Drei Ärzte und mehrere geschulte Krankenschwestern sorgen für die fachgerechte Betreuung der Patienten. Zunehmend mehr Kranke und Verletzte suchen seither den Weg zum Midpoint Hospital, dem auch eine Apotheke angegliedert ist.
Von Regierungsseite sei die Unterstützung kaum nennenswert, erläutert Ram Das Pandit, der Vorsitzende der Krankenhausverwaltung. Allerdings seien nun lokale Politiker auf ihre Einrichtung aufmerksam geworden und hätten eine finanzielle Förderung in Aussicht gestellt.
Auf die Euphoriebremse treten dann aber Meldungen zu den Auswirkungen der Erdbeben. Nach den bisher vorliegenden Gutachten müssen definitiv fünf Schulen, die zuvor etwa 2800 Kinder besuchten neu errichtet werden. Schweres Räumgerät einer internationalen Hilfsorganisation hat an den jeweiligen Orten mittlerweile ganze Arbeit geleistet und die Areale planiert. Sorgfältig wurden dabei Fenster- und Türrahmen sowie Schulmobiliar gesichert um in den künftigen Neubauten erneut Verwendung zu finden.
Die Größenordnung der Gesamtschäden zeigt sich in der Aussage des verantwortlichen Leiters der Abrissarbeiten, wonach die Schule von Thulosiruwari die einhundertste im Sindhupalchok-Distrikt gewesen sei, die man abreißen musste.
Für den Neuaufbau bzw. die Sanierung der zehn beschädigten Schulen der Nepalhilfe Beilngries wird derzeit ein Drei-Jahresplan entwickelt. Staatliche Vorgabe für die künftigen Gebäude wird sein, dass diese nur noch zweigeschossig und in H-, L- oder U-Form errichtet werden dürfen um damit von vornherein mehr Stabilität gegen Erdbeben zu gewährleisten.
Die bauliche Umsetzung ist das eine, deren Finanzierung das andere. Hier steht die Nepalhilfe vor großen Herausforderungen. Sie setzt dabei einmal mehr auf das Engagement und Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.
Spenden unter:
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC: GENODEF1INP
Kennwort „Erdbeben“
Auf „Schusters Rappen“ mit Gerlinde Kaltenbrunner
12.10.2015
Ein Tag und eine Nacht wandern, ganz im Zeichen von Nepal
160 Wanderer waren gemeinsam bei „24 Stunden für Nepal“ am ersten Oktoberwochenende mit Gerlinde Kaltenbrunner in deren österreichischer Heimat Pyhrn-Priel für einen guten Zweck unterwegs. Mit ihren Startgeldern sammelten sie auf Initiative von drei Linzerinnen 12.400 Euro für Nepal. Dieser Spendenerlös kommt unserer Nepalhilfe Beilngries zugute.
„Mit 160 gleichgesinnten Menschen 24 Stunden zu wandern war einfach überwältigend. Es war ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl spürbar. Zusammen wurde es zu einem wunderbaren, unvergesslichen Erlebnis. Und all das für Menschen, die sich über unseren Einsatz unendlich freuen.“ So bedankte sich Gerlinde Kaltenbrunner bei den Wegbegleitern, den Organisatorinnen, den Sponsoren und all jenen die rundherum mitgewirkt haben.
3.200 Höhenmeter, 65 Kilometer an einem Tag und einer Nacht – diese körperlich-mentale Herausforderung wurde in der Gruppe gemeistert. Ohne Verletzungen, mit vorübergehend schmerzenden Füßen, Blasen und Müdigkeit. „Es ist so herzerwärmend phantastisch! Das gemeinsame Wandern in beeindruckender Bergkulisse, die freundschaftlichen Gespräche und die vielen unvergesslichen Momente, der herzliche Empfang und die köstliche Verpflegung an den Raststationen. Das bewegt uns und damit bewegen wir gemeinsam Viel für Nepal!“ fassten die Organisatorinnen Michael Dattinger, Sylvia Prunthaller und Elisabeth Kierner die „24 Stunden Wanderung für Nepal“ begeistert zusammen.
„Himalaya 2016“ – Neuer Kalender der Nepalhilfe Beilngries erhältlich
06.10.2015
Die Idee mit dem Verkauf eines Kalenders Geld in die Kassen von Hilfsorganisationen zu bekommen ist weder ungewöhnlich noch neu. Bei der Nepalhilfe Beilngries e.V. wurde sie 1997 geboren. Noch nie war aber deren Umsetzung wichtiger als bei der nun beginnenden Verkaufsaktion, betrachtet man die anstehenden Kosten die allein durch die Neuerrichtung von fünf bei den Erdbeben völlig zerstörten Schulen entstehen werden. Hinzu kommen die Renovierungen weiterer durch das Erdbeben betroffener Gebäude.
In der jüngsten Mitgliedergliederversammlung galt deshalb dem noch druckfrischen Kalender für das Jahr 2016 das besondere Augenmerk. Mit dem Verkauf der 12.000 Exemplare erhofft man sich einen wesentlichen finanziellen Beitrag um diese finanziellen Herausforderungen schultern zu können.
Für die aktuelle Ausgabe „Himalaya 2016“ gibt es „Zuwachs“ was die Bildgeber betrifft. Neben den renommierten Alpinisten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits sowie Hans Kammerlander hat sich auch der Foto- und Fernsehjournalist Dieter Glogowski bereit erklärt, Bilder zur Verfügung zu stellen.
In dem 43,5 x 40,5 cm großen Kalender, bestehend aus Titelblatt, zwölf Monatsblättern und einem Infoblatt, findet der Betrachter Impressionen der großartigen Natur, der Kultur und der Menschen des Himalayas.
Die Interessenten des Kalenders sind mittlerweile auf allen fünf Kontinenten zu finden. Chile und Dubai, Australien und der Vatikan, Georgien und Kanada finden sich in der Adressenliste. Vom Einzelbesteller bis hin zu Unternehmen, die anstelle gängiger Präsente für ihre Kunden Kalender in größerer Anzahl ordern reicht die Palette – ein nachahmenswertes Engagement.
Aus dem Verkauf des für 17 Euro erhältlichen Kalenders will die Nepalhilfe Beilngries natürlich auch den Fortgang der derzeit im Bau befindlichen Einrichtungen oder etwa den Unterhalt des Kinderhauses und des Altenheims in Bhaktapur gewährleisten.
Erhältlich ist der Kalender hier auf unserer Website.
Oder über:
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Postfach 1211
92336 Beilngries
Ferner in:
Regensburg: Buchhandlung Pustet, Gesandtenstraße 6
Beilngries: Buchladen Barbara Duft, Hauptstraße 21 und Touristikbüro;
Berching: Cafe Mittelbach, Reichenauplatz 2
Dietfurt: Tourist Information im Rathaus
Parsberg: Buchhandlung Buchfink, Dr. Boecale-Straße 12
Der Neuanfang beginnt
06.09.2015
Vier Monate nach den verheerenden Erdbeben in Nepal beginnt nun langsam der Wiederaufbau. Die Bagger der UN-Hilfsorganisation begannen die Schulen in Sangachok, Thulosiruwari und Kadambas abzureißen. Mangels schweren Gerätes ist diese Hilfe der UN höchst willkommen bei den Gemeinden, die ansonsten viele Monate für den Abriss der Schulen gebraucht hätten. Die Türen und Fenster wurden aus den Gebäuden ausgebaut und werden für den späteren Neubau wiederverwendet.
Derzeit sind Experten der staatlichen NSET (National Society for Earthquake Technology) im Auftrag der Nepahilfe Beilngries unterwegs, um die Schäden an allen Schulen zu untersuchen und auch die möglichen Standorte für die neuen Schulen zu begutachten.
Sobald wir grünes Licht von den Ingenieuren der NSET bekommen, werden wir in Sangachok und Thulosiruwari mit der Planung für den Neubau beginnen. Dieser könnte noch in diesem Jahr von statten gehen.
Auf Erdbeben folgt Hochwasser
30.08.2015
Hohe Sachschäden an Krankenhaus und Altenheim
Erst wenige Monate ist es her, dass mehrere starke Erdbeben Teile Nepals heimsuchten und dabei annähernd 9.000 Menschen ihr Leben verloren. Die Mitarbeiter des Siddhi Memorial Hospitals in Bhaktapur waren damals unermüdlich und in vielfältiger Weise erste Ansprechpartner für die Bevölkerung. Das Krankenhaus war Ziel zahlloser Verletzter.
Nun haben die schweren Monsunregen dafür gesorgt, dass das Team um Shyam Dhaubadel, den Leiter der nicht nur für die Klinik selbst Hilfe benötigt sondern auch für das unmittelbar angrenzende Altenheim, das ebenfalls von Dhaubadel getragen wird.
Beide Einrichtungen unterstützt die Nepalhilfe Beilngries seit vielen Jahren in maßgeblicher Weise. Sei es beispielsweise mit der Einrichtung eines Operationssaales, der Beschaffung medizinischer Geräte oder bei der Bestückung des Fuhrparks, in dem sich sogar ein vom Volkswagen-Konzern gesponserter VW-Bus befand.
Dieser Fuhrpark gehört seit den frühen Morgenstunden des 27.08.2015 der Vergangenheit an. Gegen 05.00 Uhr dieses Tages schoss eine zwei Meter hohe Flutwelle durch den Bereich der alten Königsstadt Bhaktapur. Der sonst ruhig dahinfließende Hanumante-Fluss war durch die Regenfälle massiv angeschwollen und über die Ufer getreten. Nicht nur die sechs Rettungsfahrzeuge verschwanden damit in den Fluten sondern auch Röntgen- und Ultraschallgeräte, mehrere große Dieselgeneratoren, Mobiliar und Nahrungsmittel - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Personenschäden gab es glücklicherweise nicht. Die Patienten sowie die Bewohner des Altenheims wurden in höhere Stockwerke verbracht. Das Personal beider Einrichtungen versuchte zu retten was zu retten war. Unverzüglich begannen die Reinigungsarbeiten. Zurückbleiben werden sicher total zerstörte hochwertige medizinische Geräte und ein funktionslos gewordener Fuhrpark. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, lässt sich laut Shyam Dhaubadel noch nicht abschätzen, er wird aber sicher im sechsstelligen Euro-Bereich liegen.
Weitaus geringer in Mitleidenschaft gezogen wurde durch die starken Regenfälle das Shaligram-Kinderhaus im unweit von Bhaktapur gelegenen Lubhu. Zwar stehen auch hier die Wassermassen auf dem gesamten Areal aber mit Sandsäcken und provisorisch errichteten Barrieren entlang des Grundstücks hat man es bis dato geschafft ein Eindringen des Wassers in den unmittelbaren Wohnbereich zu verhindern.
Nach dieser erneuten Schreckensmeldung muss sich die finanzielle Unterstützung der Beilngrieser Hilfsorganisation fortan nicht nur auf den Wiederaufbau der zerstörten oder teilweise beschädigten Schulen konzentrieren, sondern nun auch auf das Krankenhaus und das Altenheim, das in den vergangenen beiden Jahren um zwei Stockwerke auf nunmehr vier ausgebaut worden war.
Spenden werden entgegengenommen unter:
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC: GENODEF1INP
Schwere Regenfälle in Bakhtapur
Nepalhilfe Beilngries im Focus TV
Wie schon angekündigt gibt es die Focus TV Reportage auch online zu sehen.
FocusTV Reportage Erdbeben Nepal
100 Tage nach dem Erdbeben – Nepalhilfe Beilngries in Focus TV
„100 Tage nach dem Erdbeben in Nepal“, so heißt der Titel des 30-minütigen Beitrags, den Sat 1 in seiner Reihe „FocusTV – Reportage“ am Donnerstag, 06.08.2015 um 00.15 Uhr ausstrahlen wird.
Umgesetzt hat dieses Thema der freie Journalist Detlev Konnerth, der bereits zahlreiche Dokumentationen für ARD, ZDF, N24 oder Spiegel TV erstellt hat.
Auf der Suche nach kompetenten Ansprechpartnern stieß er auf die Beilngrieser Hilfsorganisation. Zusammen mit deren Zweiten Vorsitzenden, Manfred Lindner, hielt er sich Anfang Juli für acht Tage in Nepal auf, um dort die Folgen des Erdbebens für das Land und im Besonderen die Einrichtungen der NH Beilngries zu dokumentieren.
Für die beiden Weitgereisten wurde es zu einem sehr emotionalen Aufenthalt in einem Land, das noch immer von Erdstößen heimgesucht wird.
Das trifft vor allem für den Besuch des besonders schwer getroffenen Sindhupalchok-Distrikts zu, in dem 95 % der Wohnhäuser zerstört wurden. Sechs der in diesem Bereich von der NH Beilngries finanzierten Schulen – so die aktuelle Bewertung – fielen den verheerenden Erdstößen zu Opfer und müssen neu errichtet werden.
Zeugen des unmittelbaren Leids der Menschen wurden Lindner und Konnerth im Bir Hospital in Kathmandu. Nach wie vor liegen dort Patienten die bei dem Beben schwere Verletzungen davontrugen. Darunter sind auch zwei achtjährige Mädchen aus dem Sindhupalchok-Distrikt von denen jedes ein Bein verlor. Ihrer wird sich nun die Nepalhilfe durch unbürokratische Soforthilfe annehmen.
Der Film zeigt aber auch die Zerstörungen, die das Erdbeben an den großen Sehenswürdigkeiten in Kathmandu, wie etwa dem alten Königspalast, am Durbar Square oder am Swayambunath Tempel hinterlassen hat. Man blickt in die Gesichter der Menschen, die all ihr Hab und Gut verloren haben und nach wie vor in Zeltlagern inmitten der Hauptstadt leben.
Doch es sollen nicht nur die negativen Eindrücke vermittelt werden. Vielmehr geht es in der Dokumentation auch darum aufzuzeigen, dass am Wiederaufbau gearbeitet wird. Das trifft auch für die zerstörten Schulen der Nepalhilfe Beilngries zu, die schnellstmöglich wieder hergestellt werden sollen. Dazu laufen die Gespräche zu konkreten Neubauplänen mit den örtlichen Schulkomitees.
320.000 Euro hat die Beilngrieser Hilfsorganisation in den zurückliegenden drei Monaten in Nepal investiert. Sei es in Nahrungsmittel, Zelte, Kleidung, Schulausstattung oder für erste Renovierungsmaßnahmen. Möglich wurde all dies nur durch das großzügige Spendenaufkommen.
Wem der Sendezeitpunkt der Dokumentation zu spät ist, der kann den Beitrag zeitnah auch auf unserer Internetseite unter der Rubrik „Neuigkeiten“ sehen.
04.07.2015
Hilfslieferung von Zelten für obdachlos gewordene Bevölkerung – Erfolgreicher Behördenmarathon
Schnell war nach der Serie von schweren Erdbeben in Nepal, die annähernd 9.000 Menschenleben gefordert hatte, auch bei der Nepalhilfe Beilngries e.V. die Idee geboren worden, Zelte für die obdachlos gewordenen Menschen in die schwer betroffenen Regionen des Landes zu senden. Der zweite Vorsitzende der Beilngrieser Hilfsorganisation, Manfred Lindner, hatte sich der umfangreichen Organisation im Vorfeld, der Beschaffung der 250 Zelte und deren Lufttransport nach Nepal angenommen.
Die Deutsche Botschaft in Nepal und das Auswärtige Amt in Berlin lieferten alle notwendigen Vorgaben was die Einfuhr der Hilfsgüter nach Nepal betraf. Die Unternehmen, bei denen die Zelte in verschiedenen Größen gekauft wurden gewährten einen entsprechenden Nachlass und die mit dem Versand beauftragte Spedition war bei der Zusammenstellung der notwendigen Formulare und dem „Papierkrieg“ behilflich.
Die Fracht, mit einem Gewicht von annähernd acht Tonnen erreichte Ende Mai Nepals Hauptstadt Kathmandu. Annähernd 80.000 Euro hatten die Zelte und der Transport gekostet, finanziert aus den eingegangenen Spendengeldern.
Es schien zunächst nur eine reine Formsache zu sein, bis die ersten Zelte an die Zielorte verbracht und den darauf wartenden Menschen übergeben werden konnten. Dem stand dann aber die Entscheidung der nepalesischen Regierung entgegen, die einen Einfuhrzoll in Höhe von 30 % erhob.
Damit war die Stunde von Sunil Shresta, dem Kontaktmann der NH Beilngries e.V. vor Ort gekommen. Drei Wochen sollte es dauern ehe die Nachricht kam, dass für die im Flughafen lagernde Fracht aus Bayern kein Einfuhrzoll zu entrichten sei. Der „Behördenmarathon“, den sich Shresta und seine Mitstreiter auferlegt hatten, war von Erfolg gekrönt.
Zum besseren Verständnis für das Handeln der Regierung Nepals sei an dieser Stelle erwähnt, dass manche ausländische Unternehmen unter dem Vorwand der Hilfslieferungen die entsprechenden Zölle umgehen wollten, was die Regierung zu diesem Schritt veranlasste.
Das Kinderhaus in Lubhu diente als Zwischenlager, von wo aus die Zelte zu ihren Zielorten verbracht wurden. Auch im Kinderhaus selbst blieben einige um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Überwiegend handelt es sich dabei um sogenannte UN-Tunnelzelte mit einer Größe von 5,50 x 3,40 m. oder von 5.00 x 4,50 m. Sie bieten zum einen ausreichend Platz und haben gewähren einen entsprechende Schutz gegen Wind und Regen.
Zwei vorrangige Ziele der Nepalhilfe Beilngries waren damit erreicht – Ersthilfe zu leisten – trotz der unplanmäßigen bürokratischen Verzögerung und zudem bewusst mit den Spendengeldern umzugehen.
Die werden in den kommenden Wochen und Monaten anderweitig weitaus dringender benötigt, denkt man allein an den Wiederaufbau der vier zerstörten Schulen.
04.07.2015
Zelte verteilt.
Mehr als zwei Wochen hingen die von uns gekauften und dringend benötigten Zelte im Zoll im Frachtlager des Flughafens in Kathmandu fest. Die Regierung hatte kurzerhand beschlossen, auf Nichthilfsgüter 35% Zoll zu erheben. Dabei beschloss sie auch, dass Zelte keine Hilfsgüter sind, sondern unter die normalen Einfuhrgüter fallen, somit wären über 25.000€ an Zoll angefallen.
Nach langen zähen Verhandlungen mit den verschiedensten Entscheidungsträgern und Vorsprachen bei den Ministerien konnten Sunil Shreste und Shyam Pandit die Zelte schließlich aus dem Zoll befreien.Sie wurden umgehend verteilt, sowohl im Kinderhaus, als auch in Lhubu und vor allem im Sindhupalchok District wurden die Zelte mit großem Hallo in Empfang genommen.
Noch immer halten täglich Nachbeben in der Stärke zw. 3,0 und 4,5 die Menschen in Nepal in Atem und in Angst und Schrecken gefangen.
Benefizaktion „Klettern für Nepal“ im DAV-Kletterzentrum - Juni 2015
Scheckübergabe an die Nepalhilfe Beilngries
Vom 4. bis 10. Mai 2015 kletterten alle Gäste des DAV-Kletterzentrums in Lappersdorf für Nepal. Zwei Euro des Eintrittspreises jedes Kletterers gingen dabei in eine Spendenkasse für die Nepalhilfe Beilngries. Viele Besucher des Kletterzentrums spendeten darüber hinaus in eine an der Theke aufgestellte Sammelbox. Auf diese Weise kam ein Betrag von 1.402,- Euro zustande, der durch den Alpenverein Regensburg auf 1.500,- aufgerundet wurde.
Am 25. Juni konnte nun durch die stellvertretende Vorsitzende des Alpenvereins, Andrea Hinterwimmer und den Betriebsleiter des DAV Kletterzentrums, Bodo Janke, der Scheck über 1.500,- Euro an Michael Rebele von der Nepalhilfe Beilngries übergeben werden. Bei den schweren Erdbeben in Nepal waren im April auch mehrere Einrichtungen der Nepalhilfe stark betroffen. „Wir brauchen rund 500.000,- Euro, um allein vier Schulen, die durch das Erdbeben zerstört wurden, wieder aufzubauen. An weiteren 13 Gebäuden entstanden Sachschäden, die zu beheben sind,“ bemerkte Rebele bei der Scheckübergabe.
Mit der Aktion Klettern für Nepal wollte der Alpenverein Regensburg zusammen mit vielen anderen Unterstützern ein Zeichen der Solidarität setzen und einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Menschen und zur Beseitigung der entstandenen Schäden leisten. Andrea Hinterwimmer verabschiedete Michael Rebele mit den Worten: „Wir bedanken uns bei allen Spendern und wünschen der Nepalhilfe Beilngries bei ihren umfangreichen Hilfsmaßnahmen weiterhin viel Erfolg und alles Gute.“
21.06.2015
Erste Gutachten zum Zerstörungsgrad der Schulgebäude -
Neues Schulmaterial und Schulkleidung
Zwei Monate sind mittlerweile vergangen, seit ein schweres Erdbeben Nepal heimsuchte. Annähernd 9.000 Menschen verloren bei diesem und den weiteren, die noch folgen sollten ihr Leben, viele tausende wurden verletzt und eine unüberschaubare Zahl der Bevölkerung verlor ihr Hab und Gut. Eines der Epizentren war der Sindhupalchok Distrikt, etwa 80 km nordöstlich von Nepals Hauptstadt Kathmandu gelegen, jener Region in der ein Großteil der Schulen der Nepalhilfe Beilngries liegt. Allein dort gab es 4.000 Tote und annähernd 70.000 zerstörte Haushalte.
Vorrangig ging es der Beilngrieser Hilfsorganisation in den zurückliegenden Wochen um die Erstversorgung mit Lebensmitteln und Planen zum Bau provisorischer Unterkünfte, der so schwer getroffenen Landbevölkerung.
Gleichwohl galt es die geschaffenen Schulprojekte und deren baulichen Zustand im Auge zu behalten auch im Hinblick auf den seit Anfang Juni wieder angelaufenen Schulunterricht. Sei es in den unbeschädigten Schulen, deren es wenige gibt oder den eilends erbauten Provisorien, wie Zelten oder mit Wellblech eingedeckten Bambushütten. Sie sollen Schutz bieten vor den immensen Regenmengen des beginnenden Monsuns.
Begutachtung der Schulgebäude
Ein Ingenieurbüro aus Bhaktapur hat in den zurückliegenden Wochen alle Schulgebäude in Augenschein genommen und deren bauliche Substanz nach einem „Ampelsystem“ beurteilt.
Mit „Rot“ bewertet wurden vier der Schulen, darunter die erste Schule der Nepalhilfe, die Michl-Dacher-Schule in Kadambas.
2000 Schülerinnen und Schüler und deren Lehrkräfte sind davon betroffen, nachdem die Gebäude den wiederholten schweren Erdstößen nicht standhielten und in sich zusammenfielen. Wenigstens 500.000 Euro wird nach jetziger Bewertung der Neuaufbau aller vier Projekte verschlingen.
An weiteren 13 Gebäuden entstanden Sachschäden die jedoch durch bauliche Maßnahmen korrigiert werden können. Sei es durch den nachträglichen Einbau von Stützpfeilern und –mauern oder die Verwendung von Stahlkonstruktionen, wie Schienen oder Ummantelungen.
Erfreulich, dass zwölf Schulen, die entweder ausschließlich oder zumindest größtenteils von der NH Beilngries finanziert sind, wie etwa die des Mary Ward oder Don Bosco Ordens, das Erdbeben unbeschädigt überstanden. Für sie gab es „Grünes Licht“, womit der weitere Fortgang sichergestellt ist. Gleiches gilt auch für das Shaligram Kinderhaus, das Siddhi Memorial Hospital oder das daran unmittelbar angrenzende Altenheim.
Schulkleidung und Schulmittel
Nachdem bei vielen der Schülerinnen und Schüler deren Wohnhäuser eingestürzt waren, bestand auch ein Bedarf an Schulmitteln und der in Nepal üblichen Schuluniform, die für manches der Kinder in den kommenden Monaten wohl generell das einzige Kleidungsstück sein wird.
Der von den Gemeinden an die Vertreter der NH Beilngries vor Ort herangetragenen Bitte zu deren Finanzierung kamen Sunil Shresta und Shyam Pandit schnell nach. Sie kauften die Stoffe und brachten diese in die Dörfer, wo Schneider die passende Kleidung fertigten. Sicher wird dies auch das Selbstbewusstsein der Kinder stärken. Damit nicht genug erhielten sie Schulrucksäcke, versehen mit dem Logo der Nepalhilfe. Schreibmaterial, Hefte und Bücher vervollständigten ihre Ausrüstung. All dies wird den Kindern in den folgenden Monaten den Schulbesuch erleichtern, trotz der bestehenden widrigen Bedingungen.
Dank allen Spendern
Abschließend ein Wort an all Diejenigen, die in vielfältigster Art und Weise, sei es etwa durch Zumbakurse, Kuchenverkaufsaktionen, Gesangsabende oder Schulläufe, zu dem so erfreulichen Spendenaufkommen beitragen. Dieses wird in den kommenden Monaten oder Jahren, was den Wiederaufbau der Schulen betrifft, dringend gebraucht. Allen bisherigen Spendern sei hier ganz herzlich gedankt.
Unter folgender Bankverbindung werden auch weiterhin Spenden entgegengenommen:
Nepalhilfe Beilngries e.V., Volksbank Bayern Mitte eG, Kennwort „Erdbeben“
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07 BIC: GENODEF1INP
09.06.2015
Neue Unterkünfte für die Mitarbeiter des Kinderhauses
Auch in Lhubu, dem Ort, wo unser Kinderhaus steht, hat das Erdbeben großen Schäden angerichtet. Auch die Häuser mehrerer Mitarbeiter wurden total beschädigt. Sunil und Shyam kauften daraufhin mehrere Wellblech Unterkünfte, in denen die Familien bis auf weiteres unterkommen können, bis andere Lösungen in Sicht sind.
Neue Schuluniformen
Manchen mag es als banal erscheinen und vielleicht sogar als überflüssig in dieser großen Not, in der es teilweise am Nötigsten fehlt, Schuluniformen von Spendengeldern zu kaufen. Dazu muss man aber wissen, dass in Nepal alle Schüler in Uniformen in die Schule gehen und dies zum Schulbesuch einfach dazu gehört. Um den Schulkindern auch wieder einen ganz normalen Schulbesuch zu ermöglichen, der auch vielfach unter freien Himmel oder in provisorischen Unterkünften stattfindet zu ermöglichen, haben wir bis jetzt über 7000 Schuluniformen gekauft und auch mehrere hundert Schulranzen und die dazu gehörigen Sachen gekauft, incl. von Schulbüchern und Stiften. Vielfach lieg alles immer noch unter dem Schutt begraben! Die Schulkinder sind mehr als dankbar für unserer Unterstützung!
Spendenwanderung für die Erdbebenopfer - Juni 2015
Die Not in Nepal nach den schlimmen Erdbeben ist sehr groß und lässt keinen Menschen unberührt. So kam auch in Wiesbaden die Idee zur raschen praktischen Hilfe. Am 14. Mai 2015 fand sich am Rhein eine kleine Gruppe zusammen, um auf dem Rheinsteig so weit zu laufen, soweit die Füße tragen und diese gelaufenen Kilometer in Spendengeld umzumünzen. Am Ende des Tages kamen 55 km zusammen, die durch zahlreiche Spenden 2430 Euro einbrachten. Das Geld floss dem Verein Nepalhilfe Beilngries zu.
Ein großer Dank an alle, die sich an dieser Spendenaktion beteiligt haben und an die DAV Sektion Wiesbaden für ihre Unterstützung.
Spendenlauf für die Erdbebenopfer - Mai 2015
Am 18.05.15 fand an der Chieminger Grundschule ein Spendenlauf für die Erdbebenopfer in Nepal statt. Die beiden Klassenleiterinnen der Klassen 4a und 4b, Frau Adersberger und Frau Tauber übernahmen die Organisation des Laufes. Die jungen Sportler liefen bei schönen Wetter eine Runde nach der andren und schafften schließlich unglaubliche 1272 Runden!
Schließlich wurde von den beiden Organisatoren die stolze Summe von 2228,22 € auf unser Konto überwiesen! Eine tolle Idee, die den Geschädigten in Nepal direkt zu gute kommen wird.
Vielen Dank dafür!
19.05.2015
Hilfe die ankommt
Wie bereits am 03.05. berichtet, waren die Helfer der Nepalhilfe Beilngries im Sindhupalbezirk die ersten vor Ort, die Soforthilfe in Form von Nahrungsmittel und dgl. leisteten. In der Zwischenzeit sind unsere Koordinatoren bereits mehrfach ins 80 km von Kathmandu gelegene Sindhuphalchok aufgebrochen, um dort Nahrungsmittel zu verteilen. Die Wörter Nepalhilfe Beilngries sind laut Shyam Pandit nun allen in der Gegend geläufig und sie werden mit großer Dankbarkeit empfangen.
Es wurden an die Bevölkerung von 17 Dörfern bis dato 55 Tonnen Reis, 1,4 Tonnen Linsen, 1,7 Tonnen Salz, 1250 Liter Öl und mehr als 1000 Sanitärsets verteilt. Davon profitieren mehr als 8300 Haushalte mit über 30000 Personen. Die Verteilungsaktionen werden demnächst fortgesetzt. Mehr als 25.000€ an Spenden wurden dafür bereits investiert.
Die größte Not besteht nach Angaben unserer Koordinatoren jedoch darin, dass es nur wenige Unterkünfte bzw. Zelte gibt und es praktisch jeden Tag regnet. Deshalb wird die Nepalhilfe in den nächsten Tagen Zelte auf den Weg nach Nepal schicken.
Traurige Bilanz
Mit den Daten über die Lebensmittellieferungen übermittelte Shyam Pandit auch eine erste Aufstellung der Opferzahlen im Sindhupalbezirk. Schlimme Zahlen die das Ausmaß der Katastrophe verdeutlichen:
Von 8343 Haushalten in den erfassten 20 Dörfern und Kleinstädten wurden 8219 zerstört eine Quote von über 95%! 416 Personen kamen dort ums Leben, darunter 57 Kinder. Diese erschreckenden Zahlen zeigen deutlich das Ausmaß dieser Katastrophe im Sindhupalberzirk und im benachbarten Bezirk Dholaka auf.
15.05.2015
Bericht: Ralf Dujmovits, Fotos: Ralf Dujmovits und Nepalhilfe Beilngries
Fast drei Wochen sind seit dem ersten schweren Erdbeben in Nepal, dem in den zurückliegenden Tagen ein zweites folgen sollte vergangen. Katastrophal in vielerlei Hinsicht sind die Auswirkungen für die Menschen dieses bitterarmen Landes. Was dem ersten Beben noch standhielt wurde mancherorts vom nachfolgenden zerstört. Das gilt auch für einige der Projekte der Nepalhilfe Beilngries, deren Mitarbeiter zwischenzeitlich annähernd 60 Tonnen an Lebensmitteln und Medikamenten in die Region Sindhupalchok brachte, wo das Gros der Schulenb steht bzw. stand..Mehr als 8000 Tote und doppelt so viele Verletzte sind die bisherige Bilanz. Noch ist diese Bilanz so fragil wie die Vielzahl der in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude.
Der deutsche Extrembergsteiger Ralf Dujmovits, mit seiner Frau Gerlinde Kaltenbrunner seit vielen Jahren ein enger Freund und Förderer der Nepalhilfe Beilngries, übersandte vor wenigen Tagen einen Reisebericht der dem Leser durch seine Authentizität nachhaltige Eindrücke in die Situation der Menschen aber auch dem Bemühen der Mitarbeiter und Freunde der Beilngrieser Hilfsorganisation vor Ort vermittelt:
Liebe Freunde,
einer der erschütterndsten Tage die ich unterwegs erlebt habe, liegt hinter mir. Vor wenigen Tagen besuchten wir mit einem Ärzteteam der Nepalhilfe Beilngries die Region Sindhupalchok, 80 km nordöstlich von Kathmandu. Diese ist neben der Region Gorkha wahrscheinlich die vom Erbeben am stärksten in Mitleidenschaft gezogene Gegend Nepals. Die meisten der Schulprojekte der Nepalhilfe Beilngries sind dort zu finden - viele davon vom Erdbeben zerstört. Wie auch zwischen 85 und 95% der Häuser der Einheimischen.
Mit dem sechsköpfigen Ärzteteam des Siddhi Memorial Hospitals starteten wir in Bhaktapur. Die sechs jungen Ärzte, begleitet von drei Krankenschwestern und weiteren Helfern, werden angeführt von Sabina Parajuli, einer ehemalige Schülerin der Schule in Sangachok, einem der frühen Schulprojekte der Nepalhilfe Beilngries. Diese hat dieser bodenständigen, intelligenten jungen Frau auch das Medizinstudium ermöglicht. In etwas mehr als zwei Stunden erreicht unser Fahrzeugkonvoi deren Heimatdorf Sangachok.
Auch das Haus ihrer Eltern, die sie liebevoll begrüßen, ist gänzlich zusammengebrochen. 200 Tote alleine in ihrem Dorf. In kürzester Zeit sind viele Patienten anwesend und werden kostenlos versorgt. Über dreihundert sind es an diesem Tag. Wir verteilen medizinische Mundschutze, Seife, Zahnbürsten und Zahnpasta. Vor ein paar Tagen hat die Nepalhilfe schon Reis und Mehl geliefert. Später führt mich Sabina zu „ihrer“' Schule. Ich darf ein Gespräch mit ihr filmen, in dem sie unter Tränen um Unterstützung bittet. Ihre Schule steht zwar noch, wird aber auf Grund der Schäden abgerissen werden müssen.
Wir fahren weiter nach Irkhu, einem kleinen Dorf auf einer Anhöhe. Zwischen den Jahren 2000 und 2002 konnte dort die Nepalhilfe mit meiner finanziellen Unterstützung eine kleine Schule erbauen, die immer wieder erweitert wurde und jetzt wie durch ein Wunder stehen geblieben ist. Die örtliche Polizei hat dort ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Fast keines der umliegenden Häuser steht mehr. Ein furchtbarer Anblick. Knapp 80 Patienten versorgen die Ärzte und Krankenschwestern hier.
Der Jeep bringt uns weiter nach Thulosirubari. 2009 durften dort Gerlinde und ich gemeinsam mit dem früheren Vorsitzenden der Nepalhilfe, Karl Rebele, die neue Schule eröffnen. 550 Kinder waren es am Anfang, 700 bis zum Tag als das Erbeben kam. Glücklicherweise war es ein Samstag und die Schule war geschlossen. Das untere Stockwerk ist zusammengebrochen und die weiteren zweieinhalb Stockwerke sind nach unten gesackt. Ich war so stolz auf „unsere“' Schule. Es wird nur noch ein Komplettabriss helfen, dann beginnt der Neuaufbau.
Wir fahren weiter in den Hauptort des Sindhupalchok Distrikts, nach Chautara. Wir sehen unterwegs fast nur Ruinen. Die Schule der Österreichischen Nepalhilfe-Sektion Lichtenegg steht zwar noch, hat aber schwerste Schäden. Ein Bauingenieur wird in den nächsten Tagen entscheiden ob noch etwas zu retten ist. Ein vor allem für das medizinische Personal sehr anstrengender Tag geht zu Ende. Eigentlich wollten wir noch die im Aufbau befindliche neue LOWA-Schule besuchen, sind aber alle zu erledigt.
Jeden zweiten Tag ist das nepalesische Team der Nepalhilfe und des Siddhi Memorial Hospitals auf solch einer Tour. Kaum zu ermessen, was sie in diesen Tagen wegstecken müssen. Schweres Räumgerät wäre dort notwendig wo die Menschen zurzeit schwer traumatisiert vor ihren eingestürzten Häusern sitzen und auf den Monsun warten.
Wir haben verstanden, dass es auch unsere Aufgabe sein wird, die Spendenbereitschaft der Menschen hierzulande mit Bildern und Videos aufrecht zu erhalten. Erst recht dann wenn das Land und dessen Menschen aus dem Fokus der Weltöffentlichkeit und der Medien verschwunden sind. Nepal wird auf Jahre unsere Unterstützung brauchen. Der bekanntermaßen freundlich, heitere Nepali gehört hoffentlich nicht der Vergangenheit an.
Ralf Dujmovits
Großzügige Seminarteilnehmer - 5555 Euro für den Wiederaufbau der Schule von Hans Kammerlander in Nepal - Mail 2015
Vom 05. - 08.05.2015 fand in Südtirol die Unternehmerwoche mit Hans Kammerlander statt. Spontan erklärten sich die Teilnehmer bereit, für den Wiederaufbau der Schule von Hans Kammerlander in Nepal 5.555 € zu spenden. Die Schule wurde bei dem Erdbeben Ende April total zerstört. Gott sei Dank wurde bei dem Einsturz niemand verletzt, weil zum Zeitpunkt des verheerenden Unglücks kein Untersicht stattfand.
Die Spender sind die Inhaber bzw. Geschäftsführer der Firmen:
ALTEC Ausstellungsgestaltung und Einrichtungsservice GmbH, Ostrach
BROSA AG, Tettnang
ROTTACH Oberstaufen KG, Oberstaufen
SCHAEFER GmbH, Sigmaringen
Wurzeln & Visionen Manfred Faden, Bermatingen
BUTZ & COLLEGEN Consulting und Coaching GmbH, Pfullendorf
Hans Kammerlander war sprachlos über diese große Zuwendung und dankte den Teilnehmern sehr herzlich.
SV Burgweinting überreicht 10.000-Euro-Scheck an Nepalhilfe Beilngries - Mai 2015
Am 19. April 2015 war der 8. Burgweintinger Nepallauf bei besten Bedingungen und einer perfekten Organisation über die Bühne gegangen. Die Organisatoren des im zweijährigen Turnus stattfindenden Benefizlaufes stellen den Erlös des Laufes traditionell der Jugend des SV Burgweinting und der Nepalhilfe Beilngries zur Verfügung. So konnte das Organisationsteam des Sportvereins Burgweinting am 09.05.2015 einen Scheck über 10.000 Euro an die Nepalhilfe Beilngries übergeben. 1644 Läuferinnen und Läufer waren an den Start gegangen – ein wesentlicher Grund für den hohen Erlös, der aus der Veranstaltung hervorgegangen ist.
Die Gesamtsumme aus den seit dem Jahr 2001 stattfindenden Laufveranstaltungen, die bisher an die Nepalhilfe Beilngries weitergegeben werden konnte, beträgt somit 45.000 Euro.
Michaela und Michael Rebele nahmen den symbolischen Spendenscheck im Sportheim des SV Burgweinting entgegen. Michael Rebele zeigte sich überwältigt von dem hohen Spendenbetrag und informierte kurz über die Lage in Nepal nach dem Erdbeben. Einige Schulen, die die Nepalhilfe Beilngries gebaut hat, seien vollkommen zerstört, mehrere in Mitleidenschaft gezogen, so dass die gespendete Summe auch dringend notwendig sei. Der Organisationsleiter des Burgweintinger Nepallaufes, Thomas Plößl, betonte, dass man gerade wegen der jetzigen Situation in Nepal sehr froh über den beträchtlichen Erlös, den die 8. Auflage des Laufes erbrachte, sei. In diesem erfreulichen Moment der Schecküberreichung blicken die Verantwortlichen des SV Burgweinting gleich in die Zukunft: Am 2. April 2017 findet der 9. Burgweintinger Nepallauf statt!
06.05.2015
Der BR berichtete von unserer Arbeit am 06.05.2015 in der Abendschau
Klicken sie HIER um direkt zum Video zu gelangen.
04.05.2015
Wie bereits berichtet war Shyam Pandit vor Ort im Sindhupalbezirk und dort vor Ort Reis und Getreide gekauft und auch selbst verteilt. Die Hilfe in Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen läuft laut Pandit gut.
Auch der von der Nepalhilfe gespendete VW Bus ist im Dauereinsatz, um Verletzte aus dem Umland ins Siddhi Memorial Hospital zu transportieren, Sunil Shresta kümmert sich derzeit auch um Hilfe für die Betroffenen in Lhubu, wo ja unser Kinderhaus und eine Schule steht.
Im Laufe der Woche werden beide wohl wieder in den Sindhupalbezirk aufbrechen!
Aktuelle Videos im Netz
Die Schäden von oben gesehen
Die Schäden von oben gesehen
03.05.2015
Weitere Klarheit über Beschädigungsgrad der Schulen
Hilfe vor Ort
Themenschwerpunkt "Nepal" im Bayerischen Fernsehen
Zunehmend klarer wird der Überblick über den Beschädigungsgrad an Gebäuden im Sindhupalchok Distrikt, nordöstlich von Kathmandu. Immer mehr stellt sich heraus, dass er nach bisheriger Erkenntnis von dem Erdbeben wohl am schwersten betroffen wurde.
Das wirkte sich auch auf die Schulen der Nepalhilfe Beilngries in diesem Bezirk entsprechend aus. Drei der Gebäude wurden vollständig zerstört, hier steht der Neuaufbau an.
Sieben weitere wurden zwar beschädigt, es scheint aber, dass sie nach entsprechenden Reparaturen wieder genutzt werden können.
Fünf überstanden das Beben unbeschädigt. Eine vollständige Auflistung dazu liegt bis dato aber immer noch nicht vor.
Erste Hilfslieferungen in Form von sieben Tonnen Reis und 500 kg Getreide, sowie Decken wurden in den zurückliegenden Tagen in der betroffenen Region verteilt. Nach Angaben der so Unterstützten sei die NH Beilngries die erste Hilfsorganisation gewesen, wie Shyam Pandit der Koordinator vor Ort mitteilte.
Auch der vor vier Jahren nach Nepal gelieferte und zum „Sanka“ umfunktionierte VW des Siddhi Memorial Hospitals leistet wertvolle mobile Dienste. Mitarbeiter des Krankenhauses sind unter Leitung von Frau Dr. Srita Dhaubadel in der Region unterwegs um Verletzte zu versorgen und ggfs in das Krankenhaus zur weiteren Betreuung zu verbringen.
Dieses ist auch Adressat der ersten eingegangenen Spenden um die Aufrechterhaltung der Arbeit durch den Kauf von Medikamenten etc. gewährleisten zu können.
Das Bayerische Fernsehen bringt am Mittwoch, 06.05.2015, zwischen 18.00 und 18.45 Uhr einen Themenschwerpunkt „Erdbeben in Nepal“. Dabei wird auch ein Beitrag über die Nepalhilfe Beilngries und deren Arbeit und Projekte zu sehen sein.
Abschließend gilt es einmal mehr allen Spendern für ihre Unterstützung zu danken!
03.05.2015
Unser Schulkoordinator Shyam Pandit ist heute aus dem Sindhupalbezirk zurück gekehrt und hat uns endlich verlässliche Informationen und Bilder mitgebracht. Demnach sind die Schulen in Kadambas, Thulosiruwari und Sangachok zerstört. Auch die staatliche Schule in Chautara wurde komplett zerstört. Allen anderen Schulen in dem Gebiet wurden leicht bis mittelschwer beschädigt. Das Krankenhaus in Nawal Parasi im Terrai blieb unversehrt ebenso die Schule in Pathihani. Der Sindhupalbezirk ist der am schwersten betroffene Bezirk in Nepal. Es werden noch hunderte von Toten unter den Trümmern vermutet. Derzeit ist die Nepalhilfe laut Shyam Pandit die einzige Hilfsorganisation die vor Ort Akuthilfe leistet!! Nach und nach kommen nun auch die großen Organisationen dorthin.
Derzeit versorgen Sunil und Shyam die Bevölkerung rund um Chautara und Kadambas mit dem Nötigsten wie Nahrung und Decken. (siehe Bild) Beide leisten eine hervorragende Arbeit. Die ersten Spendengelder wurden für den Kauf von 7000 kg Reis und 500 kg Getreide verwendet.
01.05.2015
Erdbeben in Nepal - Zerstörte Schulen und noch viel Fragezeichen
Erste Hilfsmaßnahmen vor Ort
Was das schreckliche Erdbeben in Nepal und die Auswirkungen für die Projekte der Nepalhilfe Beilngries betrifft, so gibt es erfreuliche aber auch schlechte Nachrichten. Viel zu viel ist noch unbekannt, gerade was die Regionen außerhalb des Kathmandutales, wie etwa im Sindhupalchok Distrikt, nordöstlich der Hauptstadt, betrifft.
Auf Grund der Widersprüchlichkeit der ersten Nachrichten seien hier nur die Projekte erwähnt zu denen zweifelsfreie Erkenntnisse vorliegen. Demnach ist die Schule in Gothatar, die wesentlich von der Schule Oberhaunstadt bei Ingolstadt (Projekt Schule für Schule) mitfinanziert wurde, trotz einiger Bagatellschäden unversehrt. Das gilt auch für den ursprünglich als zerstört gemeldeten Schulkomplex in Chautara, in dem sich neben einer Mittelschule auch die Blindenschule samt Betreuungseinrichtung befindet. Die Shanti Nikunja Schule (Deuter-Schule), unweit des Durbar Square im Zentrum von Kathmandu gelegen, hat ebenfalls nur marginale Beschädigungen.
Fast komplett zerstört wurde dem hingegen die für 1000 Kinder gebaute Jana Jagriti Higher Secondary School in Sangachok. Das ehedem vierstöckige Hauptgebäude muss abgerissen werden, nachdem das Erdgeschoß den Erdstößen nicht standhielt und einbrach. Sicher ist auch, dass die Michl-Dacher-Schule in Kadambas, die erste von der Beilngrieser Hilfsorganisation erbaute Schule, eingestürzt ist.
Das gilt auch für die Schule in Thulosiruwari, zu deren Finanzierung das Alpinistenehepaar Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits wesentlich beitrugen und die Platz für 600 Kinder bot.
Erfreulich ist, dass die Schulen in Kavre, Sukute und Mailchaur, die erst vor eineinhalb Jahren offiziell übergeben wurden, die Neubauten der „LOWA-Schule und die in Gairimudi das Beben mit geringen „Blessuren“ überstanden haben. Auch das finanzierte Schulküchenprojekt in Chyangli, das Vertreter aus Beilngries erst vor wenigen Wochen besuchten, ist unbeschädigt.
So ist das aktuelle Resümee ein „Wechselbad der Gefühle“, das noch kein Ende hat.
Derzeit sind die lokalen Mitarbeiter der Nepalhilfe dabei die betroffenen Bereiche zu erkunden um detaillierte Erkenntnisse zu bekommen. Dazu hat man den betroffenen Bereich in neun Parzellen aufgeteilt. Nicht nur die eigenen Projekte sondern die generelle Situation über verletzte und getötete Bewohner der jeweiligen Dörfer, den Zerstörungsgrad der Häuser, die Wasser- und Stromversorgung sollen dabei erfasst werden.
Mehrere Tonnen Reis sind für die Erstversorgung dabei. Hinterfragt wird auch wo Zelte, Planen, Wellblech oder Decken benötigt werden. Die hinlänglich bekannten chaotischen Verkehrsbedingungen erschweren die Durchführung die sicher geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden richtungsweisend für die weitere Arbeit der Nepalhilfe Beilngries sein.
Abschließend gilt es der Vielzahl derer danke, Vergelt’s Gott und Danajabaath zu sagen, die sich spontan mit Hilfsangeboten und Geldspenden an uns gewandt haben. Diese Beträge kommen derzeit dem Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur zugute wo akute Hilfe zur Versorgung der gewaltigen Zahl an Verletzten geleistet wird.
Die bisher bekannten Schäden an unseren verschiedenen Projekten zeigen schon jetzt auf, dass auch künftig eine gehörige Menge finanzieller Mittel vonnöten sein wird um zumindest den verlorenen Standard wieder zu erreichen.
01.05.2015
Nach fast einer Woche ist es uns gelungen mit unserem Koordinator Sunil Shresta zu skypen. Langsam bekommen wir einen Überblick über die Lage im Sindhupalchok. Shyam Pandit und Sunil Sohn Pranesh sind auf dem Weg dorthin und haben erste Telefonberichte gesandt. Demnach sind die Schulen in Kadambas, Sangachok und Thulosiruwari zerstört bzw. nicht mehr zu betreten. Die Schulen in Sukute, Mailchaur, die Lowa Schule und die Blindenschule in Chautara sollen nur leicht beschädigt sein. Wie Shyam aber per Telefon heute mitgeteilt hat, sollen in der Region praktisch allen Häuser zerstört sein. Es werden noch viele Opfer unter den Trümmern vermutet. Weitere detaillierte Informationen bekommen wir erst nach Rückkunft von den beiden.
Zwischenzeitlich wurde von Ihnen auch direkte Soforthilfe geleitstet. Aus dem Fundus der Nepalhilfe wurden 2500 kg Reis und 300 kg Getreide gekauft und im Gebiet Kadambas und Sangachok verteilt. Weitere Lieferungen für andere Dörfer werden in den nächsten Tagen folgen. Leider gab es in der Nacht zum 01.05. nochmals ein Nachbeben, weshalb die Menschen immer noch gezwungen sind im Freien unter Planen zu nächtigen.
Auch die Kinder im Kinderhaus verbringen den größten Teil des Tages im Freien und benutzen in der Nacht nur das Erdgeschoß zum nächtigen. (siehe Bilder)
29.04.2015
Heute erreichten uns erste Bilder aus dem Sindhupalchok, wo die meisten unserer Schule stehen. Die Jana Jagriti Higher Secondray School ist offensichtlich schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der erst 2014 eingeweihte Anbau ist komplett eingeknickt und muss abgerissen werden, da das Erdgeschoß nicht mehr existiert. Inwieweit der andere Gebäudeteil noch verwendbar ist, wird erst eine nähere Besichtigung zeigen, es ist jedoch zu befürchten, dass die komplette Schule eingerissen werden muss.
Die Shanti Nikunja Schule (sog. Deuter Schule) erst 2013 eingeweiht wurde, scheint nur leicht beschädigt zu sein. Diese befindet sich ja in unmittelbarer Nähe des Durbar Square, wo so große Schäden an den historischen Gebäuden entstanden.
Weitere Aufnahmen liegen uns derzeit noch nicht vor!
28.04.2015
Nach neuesten Informationen von unserem Schulkoordinator Shyam Pandit ist die Schule in Gothatar (Schule für Schule Oberhaunstadt) unbeschädigt. Diese wird ja gerade um zwei weitere Stockwerke erweitert.
Offensichtlich wurde die Schule in Kadambas komplett zerstört, wie wir aus zwei Telefonaten aus dem Gebiet bisher übermittelt bekommen haben. Von den anderen Projekten liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor!
Das Kinderhaus und die Farmenglands wurden bei dem Erdbeben nur leicht beschädigt und sind voll funktionsfähig. Unklar ist weiterhin die Lage im Sindhupalchok, wo sich ein Großteil unserer Schulen befindet.
Der Arniko Highway ist derzeit noch gesperrt, weshalb von dort nur sehr spärliche Nachrichten dringen. Das Gebiet wurde jedoch offensichtlich schwer vom Erdbeben getroffen und ein Großteil der Häuser sind dort dem Erdboden gleich.
Sunil Shresta und Shyam Pandit werden versuchen in den nächsten Tagen die Region zu erreichen, um uns von dort zu berichten und erste Hilfsmaßnahme zu organisieren und zu koordinieren.
27. + 28.04.2015 - Aktuelle Videos im Netz
27.04.2015 - Übersicht über die Schäden in Kathmandu
28.04.2015 - Massenflucht aus Kathmandu nach Beben
27.04.2015 - Situation bei den Projekten der Nepalhilfe Beilngries
Waren die Meldungen aus Nepal am Samstag noch erfreulich, was den Mitarbeiterstab, die Kinder des Kinderhauses oder die relevanten Gebäude in Katrhmandu und Lubhu oder auch das Siddhi-Memorial Hospital in Bhaktapur betraf, so hat sich dies am Sonntag schlagartig geändert. Wie Sunil Shrestha, Koordinator vor Ort. in einem Telefonat, in den gestrigen Abendstunden mitteilte, seien viele der Schulen im Sindhupalchok-Distrikt (80 km nordöstlich von Kathmandu) „kaputt“, wie er sich ausdrückte.
Eine Dimensionierung der Gebäudeschäden oder Zahlen zu Personenschäden konnte Shrestha auf Grund der chaotischen Bedingungen nicht benennen. Was genau hinter diesem „kaputt“ steht, ist also bis dato nicht bekannt. Hier muss auf Rückmeldungen aus der betroffenen Region, in der 15 Schulen und eine Krankenstation stehen, gewartet werden. Es ist zu hoffen, dass sich die Schäden im erträglichen Maße halten. Shrestha nannte dabei explizit die Schulen in Irkhu, Chautara und Kadambas.
Innerhalb der Hilfsorganisation hat man sich spontan entschlossen, eingehende Geldspenden gezielt an das Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur zu leiten. Diese Einrichtung unterstützt die NH BEI umfassend seit vielen Jahren. Dort muss derzeit, wie in den anderen noch funktionierenden Einrichtungen dieser Art, die gewaltige Zahl an Verletzten behandelt werden. Eingehende Spendengelder werden vordringlich zum Kauf von Medikamenten und Hilfsgütern zur Erstversorgung verwendet werden.
Dazu werden an die Nepalhilfe Beilngries e.V Spenden erbeten unter:
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC: GENODEF1INP
Kennwort „Erdbeben“
Erst wenn Klarheit über die Situation bei den weiteren Projekten und deren unmittelbares Umfeld herrscht, im Wesentlichen sind dies schulische Einrichtungen, kann man sich erneut Gedanken über den Fortgang der Hilfsmaßnahmen und die Zielrichtung der Unterstützungsarbeit machen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe, sie wird umgehend an die entsprechenden Stellen weitergeleitet! Wir werden Sie in den nächsten Tagen Wochen auf dem laufenden halten.
-Namaste-
Ihre Nepalhilfe Beilngries e.V.
25.04.2015 - Erste Erkenntnisse zu den Projekten der Nepalhilfe Beilngries e.V.
Noch nicht umfassend bekannt sind die Auswirkungen des schweren Erdbebens vom 25.04.2015 in Nepal, was Schäden an den Projekten der Beilngrieser Hilfsorganisation bzw. verletzte oder gar getötete Personen betrifft.
Erfreulich die Nachricht, dass es unter den Mitarbeitern und deren Familien in Kathmandu, sowie den Kindern und Bediensteten des nur wenige Kilometer von Nepals Hauptstadt entfernten Kinderhaus in Lubhu keine Verletzten oder gar Toten zu beklagen gibt. Die entstandenen Sachschäden an den Gebäuden hielten sich in Grenzen.
Dies teilte der Hauptkoordinator Sunil Shrestha am gestrigen Samstagvormittag in einem Telefonat mit.
Noch völlig unübersichtlich ist jedoch die Situation im circa 80 km nordöstlich von Kathmandu gelegenen Sindhupalchok-Distrikt, wo die überwiegende Anzahl der von der NH Beilngries errichteten Schulen liegt. Das gilt auch für das erst vor wenigen Wochen offiziell übergebene Schulküchenprojekt in Chyangli, unweit des Epizentrums des Bebens und das im Süden des Landes gelegene Midpoint Hospital, das durch die Nepalhilfe derzeit umfassend saniert wird.
Manche der Mitarbeiter und deren Familien verbrachten die zurückliegende Nacht aus Sicherheitsgründen außerhalb ihrer Häuser in Zelten.
Die zusammengebrochene Kommunikation und das ebenso betroffene Verkehrswegenetz erschweren momentan weitere Erkenntnisse zu den Begebenheiten in den ländlichen Regionen.
20 Jahre Michl-Dacher-Schule in Nepal - April 2015
„Könnt ihr nicht in meinem Dorf eine Schule bauen?“ - Diese Frage richtete Rajendra Giri im Sommer 1992 bei seinem Besuch in Beilngries an die Mitglieder der Nepalhilfe. Sein Wunsch kam nicht von ungefähr, schließlich stammte er aus diesem Bergdorf Kadambas, das 80 km nordöstlich von Kathmandu liegt und in dem er als Analphabet aufwuchs.
Die Hilfsorganisation bestand damals erst wenige Monate und hatte sich zunächst um die Unterstützung bereits bestehender Einrichtungen, wie denen der Englischen Fräulein oder der Armenapotheke des Bir-Hospitals angenommen. Die Mitglieder um den damaligen Vorsitzenden Karl Rebele hatten sicherlich das Ziel eigene Projekte zu schaffen und zu unterhalten. Der Gedanke an eine eigenfinanzierte Schule oder gar ein Kinderhaus schien aber noch in weiter Ferne zu liegen.
Die Zuversicht und Motivation von Rajendra Giri muss wohl ansteckend gewesen sein, denn man beschloss diese Schule in einer Region abseits touristischer Pfade zu finanzieren. Nach den ersten persönlichen Kontakten und der Inaugenscheinnahme der bestehenden Schule fiel der Startschuss. Die Dorfbevölkerung begann im Herbst 1992 damit einen Bergrücken abzutragen auf dem die spätere Schule entstehen sollte. Pickel, Schaufeln und ein zweirädriger Karren waren das Arbeitsgerät dafür, der Rest war Manpower, wie man neudeutsch sagen würde.
Eigentlich sollte es eine eingeschossige Grundschule werden, bestehend aus fünf Klassenzimmern und einen Büroraum. Mit dem Engagement der Dorfgemeinde, der politischen Unterstützung und dem finanziellen Rückhalt aus dem fernen Beilngries entstand schließlich eine weiterführende Schule. Dazu ein Lehrerhaus, denn Pensionen oder Mietwohnungen gibt es nicht.
Nachdem damals noch keine Straße in das Bergdorf oberhalb des Sun Kosi Flusses führte, mussten die gesamten Baumaterialen wie Sand, Zement, Baustahl und das komplette Schulinventar empor getragen werden. Vor Ort kümmerte sich die Dorfgemeinde um die Koordination und die Entlohnung der Trägerinnen und Träger. Steinmetze aus der Mount Everest Region waren über mehrere Monate damit beschäftigt, die für das Mauerwerk gebrochenen Steine zu handlichen Quadern zuzuhauen. Dreh- und Angelpunkt in allen Belangen war Rajendra Giri, er wollte seinen Lebenstraum vollendet sehen.
Am 21.04.1995 war es dann soweit. Die „Shree Kali Devi Higher Secondary School“ wurde feierlich eingeweiht. Nepals Bauminister Prem Singh Dami, der deutsche Botschafter in Nepal, Dr. Karl-Heinz Scholtyssek, hunderte Besucher aus Kadambas und den umliegenden Dörfern sowie eine ansehnliche Zahl von Besuchern aus Deutschland wollten sich dieses außergewöhnliche Ereignis nicht entgehen lassen.
In unserem Sprachgebrauch sollte die Schule fortan „Michl-Dacher-Schule“ heißen, benannt nach einem der erfolgreichsten deutschen Höhenbergsteiger. Das allein war aber nicht der Grund für die Namensgebung sondern vielmehr, weil der in der Marktgemeinde Peiting beheimatete Alpinist als erster Gast zu einem Benefizvortrag nach Beilngries gekommen war und ihn seine Bescheidenheit trotz aller Erfolge auszeichnete.
Dacher selbst konnte bei der Eröffnung nicht mehr dabei sein, nur wenige Monate vorher war er zuhause gestorben. Aber seine Gattin Josefine war mit unter den zahlreichen Gästen.
Auch Rajendra Giri lebt mittlerweile nicht mehr. Er verstarb wenige Jahre nach der Eröffnung „seiner“ Schule. An ihn und seine Verdienste erinnert eine Büste im Eingangsbereich zur Schule. Von dort hat er auch einen Blick auf die Krankenstation, die 2012 eröffnet wurde und die ebenfalls von Anfang an auf seiner „Wunschliste“ stand.
Nach wie vor trägt die NH Beilngries die Kosten für den Unterhalt des Schulkomplexes der über die Jahre um einen ansehnlichen Anbau erweitert worden ist. Auch der Markt Peiting trug in den zurückliegenden 20 Jahren in vielerlei Weise zum Fortbestand der Schule, die den Namen ihres wohl berühmtesten Sohnes trägt, bei.
Derzeit sind es etwa 400 Schülerinnen und Schüler die von 14 Lehrkräften unterrichtet werden. Der Kreis der Bildung hat sich in Kadambas bereits vor vielen Jahren geschlossen, nachdem einige dieser ehemaligen Schulkinder als Lehrkräfte in der Region tätig sind.
Erneute Unterstützung aus Schönaich - Februar 2015
Für unsere Nepalhilfe ist Schönaich in Baden-Württemberg, in der Nähe von gelegen, seit vielen Jahren kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte. 17 Jahre sind es mittlerweile, dass von dort die erste finanzielle Unterstützung kam.
15.000 DM waren es damals, die von dem kleinen Team des „Ökumenischen Kreises für eine Welt“ anlässlich des „Eine Welt Tages“, der alljährlich am ersten Advent veranstaltet wird, zusammengetragen wurden. Erneut war es ein großzügiger Geldbetrag, der auf unserem Spendenkonto einging. Erreicht wurde dies durch das finanzielle Engagement der Bevölkerung und den Ideenreichtum und Einsatz der Organisatoren. Da wurden Kränze und Gestecke gefertigt, Essen gekocht und Kuchen gebacken – alles für den guten Zweck. Eigentlich haben sich die Schönaicher auf die Fahne geschrieben, Hilfsorganisationen nur einmalig zu unterstützen. Ausnahmen bestätigen aber bekanntermaßen die Regel. So ist es das erste Mal, dass eine Organisation eine erneute Unterstützung erfährt, wohl auch ein Beleg des Vertrauens und der langjährigen Verbindung.
Die 15.000 Euro des letzten „Eine-Welt-Tages“, der unter der Überschrift „Inklusion“ stand, geht zielgerichtet an unsere Blindenschule in Chautara. Deren schulische Ausstattung wird damit ebenso finanziert wie die Einrichtung des angeschlossenen Wohnheims für die derzeit 16 Jungen und Mädchen.
Am 16.10.2014 besuchten Michaela und Michael Rebele Schönaich um in einem Vortrag über unsere verschiedenen Projekte zu informieren. Schließlich hat sich in den Jahren viel bewegt, seit Karl Rebele und Manfred Lindner 1997 dort ihren Vortrag hielten. Das erkannten auch die Besucher der abendlichen Veranstaltung und waren erstaunt und voll des Lobes für das bisher Geleistete.
Unser Dank geht an Alle, die zu dieser gewaltigen Geldsumme ihren Beitrag geleistet habe. Unsere Freunde in Nepal und wir werden sorgsam damit umgehen, zum Wohl der Jungen und Mädchen der Blindenschule.
Danke, Vergelt’s Gott und Danjabaath
Kinderhaus feiert 18. Geburtstag - Januar 2015
Am 27.12.2014 feierte das Shaligram Bal Griha Kinderhaus den 18. Gründungstag mit zahlreichen Gästen. Am 26.11.1996 wurde das erste Kinderhaus von der damaligen „Fristlady“ Christiane Herzog eröffnet. Das Kinderhaus zog schließlich im April 2001 nach Lhubu um, wo derzeit 39 Waisen und Halbwaisen untergebracht sind.
Unter den fast 200 Gästen befand sich auch der Parlamentsabgeordnete Udaya Nepali Shresta als Ehrengast. Die Kinder erfreuten die Gäste mit zahlreichen Aufführungen und Darbietungen. Der Ehrengast wies darauf hin, dass durch die Fürsorge und Schulbildung, die die Waisen hier erhalten, wertvolle Mitglieder für die nepalesische Gesellschaft herangezogen werden. Er beglückwünschte die Verantwortlichen zu ihrer langjährigen Arbeit zum Wohle der nepalesischen Gesellschaft und dankte der Nepalhilfe Beilngries für ihr Engagement in Nepal.
Vielseitigkeit beim Kalenderverkauf - Januar 2015
Kalender zu gestalten und zu drucken ist das eine, sie zu verkaufen das andere und bekanntermaßen der weitaus schwierigere Part.
So sind auch wir dabei auf Ideenreichtum und Engagement angewiesen und nutzen jede sich bietende Verkaufsmöglichkeit wie z.B. die Veranstaltungen unsere Bildgeber Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits und Hans Kammerlander.
Von Flensburg bis Miesbach, von Jena bis Karlsruhe reichten in diesem Jahr die Veranstaltungsorte und auch ins benachbarte Österreich.
Da gilt es vorab mit den jeweiligen Veranstaltern Kontakt aufzunehmen und um die Genehmigung zum Verkauf an einem eigenen Stand zu fragen. Das ist eigentlich aber der geringste Aufwand.
Weitaus schwieriger ist es Personen zu finden, die den Verkauf bewerkstelligen, denn die Veranstalter bzw. die Protagonisten der Veranstaltungen sollen oder können damit nicht belastet werden. Persönliche Kontakte in die jeweiligen Regionen Deutschlands sind da von Vorteil und wenn das nicht reicht hilft unser Spenderarchiv. Da findet sich dann schon jemand der weiß wofür und weshalb er sich engagiert.
Von Anfang Oktober bis Ende November liefen die Veranstaltungen, bei denen unmittelbar aus unseren Reihen Irmgard Reiser mit einer Freundin in Erlangen an der Seite von Hans Kammerlander und Toni Mutschlechner unterstützten oder Polizeikollege Horst Holzmann beim Besuch von Gerlinde Kaltenbrunner in Nördlingen.
Die Medizinstudentinnen Juliane Hente und Hannah Fischer waren in nepalesischer Landestracht in Essen, bei der Veranstaltung von Hans Kammerlander der „Hingucker“. Die beiden kennen Nepal und unsere Nepalhilfe nicht nur von Trekking sondern zudem, weil sie im Herbst 2013 am Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur, im Rahmen ihres Studiums hospitierten.
Wie schon in den vergangenen Jahren bildete diese Schiene des Verkaufs einen nicht unwesentlicher Beitrag um letztendlich die 10.000 gefertigten Kalender an Interessierte zu verkaufen.