Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Tagesbetreuungshaus Lubhu

Die Tagesbetreuungseinrichtung für Menschen mit Behinderung in Lubhu

Den ersten Kontakt zu dem „Intellectual Disabled Parents Forum“ gab es im März 2019. Es liegt nur wenige hundert Meter vom Shaligram Kinderhaus entfernt und besteht aus einen ebenerdigen Wellblechgebäude in dem sich ein Betreuungsraum mit angrenzender Küche und einem Lagerraum befinden. Damals waren 24 Frauen und acht Männer untergebracht. Wie der verantwortliche Architekt bei dem Besuch erklärte stünde der Baugrund für ein passendes Gebäude seit geraumer Zeit zur Verfügung, worauf auch erste Baumaßnahmen hindeuteten. Die fehlende Finanzierung ließ deren Fortführung dann scheitern. Um diese kümmert sich seither die Nepalhilfe Beilngries. Nach den Planungen und deren Umsetzung soll das Gebäude im Sommer 2021 fertiggestellt sein.

Das „Intellectual Disabled Parents Forum“ wurde im April 2014 gegründet. Initiiert und unterhalten wird es federführend von den Eltern der in verschiedener Weise beeinträchtigten Kinder. Deren Alter liegt zwischen 12 und 28 Jahren.

Ziel ist es diesen eine Unterkunft zur täglichen Betreuung von 09.00 – 15.00 Uhr zur Verfügung zu stellen. 

Woran es vor allem fehlt ist eine adäquate Unterbringung und damit Betreuungsmöglichkeit. Die findet seit Gründung in dieser ebenerdigen Wellblechhütte statt. Eine zielführende Therapierung ist unter diesen eigentlich menschenunwürdigen Bedingungen nahezu unmöglich.

In der Küche wird ebenerdig gearbeitet, eine entsprechende Einrichtung fehlt. Die Zahl der auf Aufnahme Wartenden lag 2019 bei weiteren 15 Personen.

Laut dem verantwortlichen Architekten belaufen sich die Kosten für ein dreigeschossiges behindertengerechtes Gebäude auf etwa 130.000 Euro. Die meisten der zu betreuenden Personen kommen in das Tagesbetreuungszentrum nach einem bis zu eineinhalbstündigen Fußmarsch, da es keine Transporteinrichtung für sie gibt.

Der Unterhalt wird durch die Eltern gewährleistet, für die diese Einrichtung ebenfalls enorm wichtig ist, aber auch durch den Verkauf von selbstgefertigten handwerklichen Produkten.

Juni 2023 - Reihenuntersuchung

Eine umfassende Reihenuntersuchung fand am 03.06. im Tagesbetreuungshaus statt.  35 Betreute, vom Kinder- bis zum Erwachsenenalter nahmen daran teil. Für alle ist die Einrichtung mittlerweile ein begehrtes Ziel geworden. Begleitet wurden sie zu dem „Screening-Tests“ von den Eltern oder Familienangehörigen. Initiiert von dem Physiotherapeuten Raazan Suwal, einem ehemaligen Angehörigen des unweit gelegenen Shaligram Kinderhauses und den lokalen Koordinatoren Sunil Shrestha und Shyam Pandit, hatte man ein Team aus sechs medizinisch-therapeutischen Fachkräften zusammengestellt. Ein Psychologe, ein Neurologe und ein Orthopäde, sowie weitere Physiotherapeuten ergänzten das Team und ermöglichten damit eine möglichst ganzheitliche Untersuchung der jeweils Vorgestellten. Die Zeit zwischen den Untersuchungen nutzen gerade die kleinen Patienten im bereit stehenden Spielgerät.

Für den reibungslosen Ablauf der ganztägigen Veranstaltung sorgten die Alumni-Gruppe des Shaligram, der Rotaract Club Kathmandu und die Interact Gruppe der angrenzenden West-Wing-Schule.

Dank dem selbstlosen Engagement der Mediziner entstanden lediglich Unkosten von 325 Euro, die aus dem Portfolio der Nepalhilfe Beilngries kamen.

Breit gestreut sind die Befunde der 35 Untersuchten. Seltene neurologische Entwicklungsstörungen, Symptome von Enzephalopathie und Spastik oder intellektuelle Minderbegabung finden sich darunter.

Nun gilt es hier Wege zu finden, um den Betroffenen Möglichkeiten einer Therapie oder zumindest zur Milderung der bestehenden körperlichen Beeinträchtigungen zu finden.

November 2022

Erster Besuch aus Beilngries

Ein bewegender und sicherlich bleibender Moment für die Gruppe war der Besuch des Tagesbetreuungshauses  für Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen in Lubhu. Hier hatten die aus den Händen der Betreuten übergebenen Blumenkränze und Präsente einen besonderen Stellenwert, wie Roman Meier unumwunden zugibt. 17 Personen. im Alter von 5 -35 Jahren finden hier seit fast einem Jahr, unter wechselweiser Obhut ihrer Eltern eine tägliche Betreuung. Es ist beabsichtigt weitere zehn Personen aufzunehmen. Damit der Einzugsbereich erweitert werden kann wird es künftig auch Übernachtungsmöglichkeiten in dem Haus geben. Um die individuellen Therapiemöglichkeiten wird sich Rajan Suwal kümmern. Der ehemalige Bewohner des nur wenige hundert Meter entfernten Shaligram Kinderhauses hat nach Abschluss seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten im indischen Bangalore, seine berufliche Zukunft in Kathmandu gefunden. Nach wie vor fühlt er sich der Nepalhilfe Beilngries eng verbunden, die ihm all diese Möglichkeiten eröffnete. Davon  wird  er künftig  etwas zurückgeben.

Dezember 2021

Tagesbetrieb aufgenommen

Wenngleich schon im Oktober die ersten „neugierigen“ Besucher das Gebäude inspizierten, so dauerte es doch noch bis in den Dezember ehe die Einrichtung komplettiert war und der Tagesbetrieb starten konnte. Küchentrakt, behindertengerechte Toiletten sowie Besprechungs- Therapie- und Büroräume sind darin vorhanden. All diese sind funktionsgerecht ausgestattet. Sprachschulung, Bewegungstherapie sowie manuelle Betreuung aber natürlich auch Spaß und Spiel stehen auf dem Tagesplan. Fünf Betreuerinnen kümmern sich um die Jungen und Mädchen. Wie schon in der Vergangenheit sind auch die Eltern hierbei mit eingebunden. Etwa 15 Besucher sind es täglich, denen diese Möglichkeit zur Verfügung steht. Die Gesamtzahl liegt bei 30 Personen, die künftig wechselweise im Day Care Home betreut werden. Im Außenbereich befindet sich auch ein Spielplatz. Der Unterhalt wird wie bisher auch aus den Reihen der Eltern, der Gemeinde Lubhu und aus Spenden getragen. Falls notwendig wird aber auch die Nepalhilfe hier präsent sein.

Juli 2021

Letzte Handgriffe zur Fertigstellung des Tagesbetreuungshauses in Lubhu

Betrachtet man die Ende Juni zugesandten Bilder zum Neubau des Gebäudes so spürt man förmlich, das der Einzug in das neue Gebäude unmittelbar bevorsteht. Es hat ja Corona bedingt eh mehrere Monate länger gedauert als ursprünglich geplant. Wen wundert das. 

In den ersten Julitagen soll es nun auch soweit sein, dass Betreute und Betreuer ihr neues Domizil in Besitz nehmen können. Eine großzügige Küche, behindertengerechte Toiletten, Schulungs- und Besprechungsräume sind für die Jungen und Mädchen und das Betreuungspersonal vorbereitet. Wie Shyam Pandit, einer unserer Koordinatoren schreibt, fehlen noch die Einrichtungsgegenstände deren Kauf erst jetzt wieder möglich ist.

März 2021

Arbeiten sind auf der Zielgeraden

In den zurückliegenden Monaten hat sich viel getan auf dem Areal des künftigen Tagesbetreuungshauses. Das bemerkt der Besucher schnell, schon allein durch die auffällige Front des Gebäudes, die "traditionsgemäß" in weiß-blau gehalten ist.

Im Inneren haben  Maler, Schreiner und Elektriker ihre Arbeiten abgeschlossen. Die zunächst kühn klingende Planung mit einer Eröffnung im März kann wohl doch fast termingerecht eingehalten werden. Die Finanzierung der gesamten Inneneinrichtung, angefangen vom Teller über Mobiliar und Kücheneinrichtung  übernimmt der Rotary Club Pfullendorf-Meßkirch, wofür es hier schon Danke zu sagen gilt. Noch ausstehend sind die vorgeschriebenen Baumaßnahmen zur Sicherheit der Betreuten, etwa an den Fenstern oder die Eingrenzung des gesamten Grundstücks. Aber auch  die Außenanlagen mit Spielgeräten und der Bepflanzung gehören dazu. Ferner ist eine Wasserzisterne geschaffen worden. So steht einem baldigen Umzug nichts mehr entgegen.

Januar – August 2020

Nach den gegenseitigen Absprachen und Vereinbarungen, gerade was die Finanzierung betrifft, begannen im Januar 2020 die Baumaßnahem für das neue Gebäude, das ursprünglich im Dezember gleichen Jahres bezugsfertig sein sollte. Durch die erschwerten Arbeitsbedingungen, verursacht durch die Covid Pandemie und die daraus resultierenden strikten Vorgaben der Regierung wird sich der Termin in das Jahr 2021 verzögern. An den beigefügten Bildern lassen sich die Fortschritte dennoch deutlich erkennen.