Unser Tischtennis-Star Sandeep - Dezember 2007

Sandeep ist ein wahres Ass im Tischtennisspielen! Vom 10. bis zum 12. Dezember nahm er in Kathmandu an einem Schülerwettbewerb teil und schaffte es auf Anhieb in der Altersklasse der 12- bis 16-Jährigen ins Halbfinale, obwohl er wegen der gerade überstandenen Windpocken noch nicht in Bestform war. Besonders interessant war es zu sehen, wie „cool“ Sandeep ist. Er zeigte keinerlei Regung und machte seine Punkte eiskalt. Offenbar liegt in der Ruhe Sandeeps Kraft!
Alles Gute, Sandeep, für die nächsten Turniere! Weiterhin viel Gelassenheit und viele schön erspielte Punkte!
Neuigkeiten aus dem Farmingland - Dezember 2007
Nurshing, ein Mann mit Kräften wie ein Bär, hat als unser Farmlandmitarbeiter angeheuert. Mit seiner guten Laune kann er die Kinder hervorragend motivieren, gerne beim Unkrautjäten, beim Gießen und beim Ernten mitzuhelfen. Außerdem macht es auch der Ende Dezember angeschaffte Handtraktor leichter, unser mittlerweile ganz schön angewachsenes Farmland zu bewirtschaften.


Die Don-Bosco-Schule lädt ein - Dezember 2007
„Aunty, du kommst aber zu unserem Elterntag, oder?“, erkundigten sich die Kinder schon Tage vor dem 22. Dezember. Sie wollten natürlich bei den Vorführungen, der Weihnachtsfeier und der gleichzeitig veranstalteten Ausstellung zeigen, was sie alles eingeübt und erarbeitet hatten. Da war es Ehrensache, dabei zu sein. Und die paar Stunden an dem Tag vergingen ganz und gar kurzweilig: ein fast lebensgroßer Dinosaurier jagte dem ein oder anderen einen Schrecken ein, einige unserer Kinder stellten Versuche aus der Physik und Chemie vor, Tenzing führte durch ein originalgetreu nachgebautes Nepalidorf und viele unserer Kinder beteiligten sich an den Vorstellungen auf der Bühne. Sie zeigten traditionelle und moderne Tänze, schauspielerten sich das Herz aus dem Leib, stolzierten bei einer Modenschau über den „Catwalk“ und beteiligten sich an den Musikstücken, die zum Besten gegeben wurden.


Weihnachten im Kinderhaus - Dezember 2007
Dieses Jahr hat es wohl ziemlich lange gedauert, bis das Christkind alle Kinder in Europa beschert hatte. Zu uns ins Kinderhaus kam es nämlich erst am 29. Dezember. Aber wir waren bereit: die Bühne war dekoriert, das Krippenspiel einstudiert, die Taekwondo-Show stand und die letzten Proben für die Tanzauftritte und Weihnachtslieder hatten gut geklappt. Und so schallte es bald mit fröhlichen Kinderstimmen „Oh, du fröhliche“ und „Ihr Kinderlein kommet“ über den Zuschauerraum. Besonders beeindruckt waren unsere Besucher von den kleinen, süßen, tollpatschigen Schafen im Krippenspiel. „Dankeschön von ganzem Herzen für die schönen Stunden hier bei euch im Kinderhaus, die mich die Zeit ganz vergessen ließen“, bedankte sich Miss Dickie, eine langjährige Freundin der Nepalhilfe Beilngries, bei allen.
PS: Besonders witzig ist, dass sich die Kinder nun auch in ihrem Alltag im Kinderhaus teilweise mit Dialogen aus dem Krippenspiel unterhalten oder deutsche Weihnachtslieder summen und pfeifen. Sie bleibt die Erinnerung an den schönen Tag wach!



Weihnachtlicher Nachbarschaftsbesuch - Dezember 2007

Einige Tage vor Weihnachten kamen unsere Nachbarinnen, die Schwestern der Englischen Fräulein mit den vierzehn Mädchen, die dort im Internat sind, zu uns ins Kinderhaus. Mit ihren schönen Stimmen begeisterten sie uns mit englischen Weihnachtsliedern.
Da ließen wir uns natürlich nicht lumpen. Am ersten Weihnachtsfeiertag standen wir mit unserem Chor und unserer Flötengruppe vor der Tür der Mary-Ward-Schule und sangen deutsche Weihnachtslieder. Die Weihnachtsplätzchen, die die Schwestern uns als Dank anboten, die festlich dekorierte Kapelle des Klosters und das kleine Krippchen zauberten ein Strahlen auf die Gesichter unserer Kinder. Schön, solch’ großzügige Nachbarinnen zu haben!
540 Kilogramm Reis - unser "eigenes tägliches Brot" - November 2007
Mehr als zehn Leute waren in diesem Jahr einen ganzen Tag damit beschäftigt, den Reis, unser "tägliches Brot" hier im Kinderhaus, von unseren drei eigenen Feldern zu ernten. Am folgenden Tag wurde er gedroschen und die Spreu vom Reis getrennt. Von morgens bis abends war jeder bei der Sache. Kaum jemand erlaubte sich einen Blick auf die sich im Norden glasklar abzeichnenden Schneeberge des Himalajas. Getrocknet wurde der Reis auf dem Dach des Kinderhauses. Und nun können wir jeden Monat so um die 50 Kilo ins Dorf bringen, um daraus Reisflocken herstellen zu lassen, die wir für unseren kleinen Imbiss brauchen, wenn die Kinder ausgehungert aus der Schule kommen.
Wieder Zuwachs im Kinderhaus - November 2007
Barsha Mahatho ist ein sechsjähriges Mädchen, Deepak Gurung ist auch sechs und Anish Pan Magar ist vier Jahre alt. Das sind unsere drei Neuankömmlinge. Alle drei wurden gleich ganz herzlich von unseren anderen Kindern an der Hand genommen, so dass sie sich keinen Moment alleine gelassen oder verlassen vorkommen mussten.
Anish fühlt sich mittlerweile schon wie ein alter Hase, klettert auf die Bäume im Garten und flitzt mit den anderen Jungen beim Fußball hinter dem Ball her. Barsha ist ein eher ruhiges Mädchen, das sich mit großen Augen alles anschaut. Bei den Spaziergängen in der freien Natur aber blüht sie auf und springt pfeifend und lachend durch die Gegend. So erobert sie sich langsam die Gegend rund ums Kinderhaus und hat dann das Gefühl, ins Shaligram heimzukehren.
Deepak blickt voller Interesse und Neugierde in die Welt. Er freut sich an allem und ist ein sehr aufgeschlossener Junge. Freundlich geht er auf alle zu und fühlt sich jetzt schon seinen neuen "Geschwistern" im Kinderhaus zugehörig.
Wenn die drei Neuen, wie alle anderen auch, am Morgen in ihrer neuen Schuluniform zur West Wing School aufbrechen, würde man nicht meinen, dass sie erst so kurz zur Kinderhausfamilie gehören – so sehr haben sich alle drei Neuankömmlinge in ihren neuen Tagesablauf schon eingefunden.
Lehrkräfte aus dem Sindhupalchok besuchen das Kinderhaus - November 2007
Die Nepalhilfe Beilngries hatte ihnen mit dem Schulhausneubau geholfen, nun wollten einige der Lehrkräfte der Schule im Sindhupalchok doch wissen, wie es da im Kinderhaus ausschaut und ob sie von dessen Errungenschaften noch etwas lernen könnten. So kamen sie für einen Tag auf Besuch, brachten ihre essbaren Gastgeschenke mit, die die Kinder mit strahlenden Augen verzehrten und ließen sich alles zeigen. Besonders beeindruckt waren sie von unserem Farming Land, von unserer Biogas-Anlage und von der Idee, wie sich die Sonne effektiv mit den Solar- und Photovoltaikanlagen nutzen lässt. Unsere Kinder waren stolz darauf, dass sie den Gästen alles zeigen und vieles erklären konnten und verabschiedeten sie anschließend mit großem Hallo und langem Nachwinken.
Ziegengeschenk kommt mit dem Bus - November 2007
Aus Kadambas kommt unsere neueste Ziege! Da war sie schon ein paar Stunden mit dem öffentlichen Bus unterwegs, ehe sie bei uns auf dem Farming Gelände ihre neue Heimat fand. Natürlich würden wir alle gerne wissen, welch spannende Geschichten sie unseren anderen sieben Ziegen von ihrer Reise nach Lubhu im Kathmandu-Tal erzählte. Aber leider ist unsere Ziegenfamilie stur und lässt nichts verlauten. Jetzt können wir also auf eine kleine Herde von acht Tieren stolz sein.
Befahrbarer Weg im Farming Land - November 2007
Ein paar Tage dauerte es, bis wir den Weg in unserem Farming Land bis ganz zu den untersten Feldern so weit verbreitert und befestigt hatten, dass wir nun mit dem Hand-Traktor dorthin fahren können. So wurde es für unseren Farmer leichter, auch diese Felder schnell und effektiv zu bearbeiten.
Wandmalereien geplant - Mai 2007
Überall im Kinderhaus gibt es Wände. Und die sollen nun von den Kindern selbstständig bemalt werden. Mit Szenen, die sie sich selbst aussuchen. Im Moment sind alle ganz eifrig in der Planungsphase. Beim Brainstorming werfen alle einfach ungeordnet ihre Ideen in den Topf: eine Weltkarte, Kinder beim Basketball-, Fußball-, Tischtennis- und Gitarrespielen, beim Lesen, Lernen, Schaukeln, Kochen usw. Und die Wand beim Farming Land soll natürlich im Hintergrund die hohen Schneeberge zeigen und davor eine kleine Geschichte dessen, was alles nötig ist, damit dann am Schluss Obst und Gemüse und die Produkte der Kleintiere geerntet werden können. Da soll es Bilder vom Landkauf, vom Pflügen, Säen, Gießen, Jäten, vom Hegen und Pflegen geben. Wir freuen uns schon darauf zu sehen, wie all diese Ideen in nächster Zukunft umgesetzt werden!


Viel Regen: ein Segen! Mai 2007
Dieses Jahr kommen die Vorboten des Monsuns schon viel früher als sonst. Die Leute im Katmandu-Tal freuen sich und dem Boden tut es sehr gut. Die Menschen brauchen kein Trinkwasser kaufen, weil ihre Brunnen nicht versiegen, und alles kann viel besser wachsen. Auch bei uns im Farming Land muss Milan, der Gärtner, nicht mehr so viel Zeit mit dem Gießen zubringen, sondern kann sich mehr der Aussaat, der Pflege der Pflanzen und dem Hegen der Tiere widmen. Außerdem schmeckt das viele saftige Gras, das nach dem frühen Regen gewachsen ist, vor allem den Ziegen ganz vorzüglich.


So ein Mist!!! Mai 2007
Die Kinder aus dem Kinderhaus müssen fleißig mit zupacken, wenn es darum geht, die Hühner, Kaninchen- und Ziegenställe auszumisten. Da kommt dann doch ganz schön Mist zusammen, bis alle Stallböden geleert, gesäubert und dann wieder mit frisch duftendem Stroh bedeckt sind. Natürlich hoffen wir, dass sich die Tiere aufgrund der guten Pflege doppelt so wohl fühlen und uns vielleicht besonders viele Eier und Junge liefern!


Viel Regen: Schlammfußball - April / Mai 2007
Aakash findet Fußball super. Aber die Steigerung für ihn ist Schlammfußball. Der Regen weicht die Erde auf und dann können die Kleinen im Schlamm spielen. Die etwas Größeren gönnen sich ab und zu eine Runde Fußball, die dann eben ziemlich bald in Schlammfußball ausartet. Wir kennen das ja auch aus den Bundesligaspielen – wenn gespielt werden muss, muss gespielt werden. Egal wie das Wetter ist! ;-)
Viel Regen: Schulwegprobleme - April / Mai 2007

Für Pema ist der aufgeweichte Boden auf dem Weg zur Schule eher ein Hindernis. "Da müssen wir einen Umweg gehen, damit wir auf den glitschig gewordenen Wegen nicht ausrutschen und unsere Schuluniformen beschmutzen!" Obwohl er sich auch über das in der Hitze kühlende Nass freut, sieht er eher die Schwierigkeiten, die der viele Regen so früh im Jahr für die Schul- und Kindergartenkinder mit sich gebracht hat.
Sagar Neupane - Willkommen im Kinderhaus - Mai 2007

Seit 15. Mai 2007 lebt nun auch der dreijährige Sagar Neupane (ganz links im Bild) aus Phurkot, das im westlichen Nepal liegt, im Kinderhaus. Als er mit großen Augen ankam, wurde er von den anderen Kindern gleich ganz besonders liebevoll empfangen. Und siehe da, Sagar, der Halbwaise ist, hat sich offenbar von der einen zur anderen Sekunde eingewöhnt. Er ist entspannt, hat bisher keine einzige Träne vergossen und spielt mit den übrigen Kindern schon so, als gehörte er seit jeher dazu. Sagars Vater, der Töpfer war, kam als Gastarbeiter bei einem Unfall in Indien ums Leben. Daraufhin zog Sagars mittellose Mutter wieder in das Haus ihrer Eltern zurück und lebte dort mit ihren zwei Kindern (der Junge hat noch eine Schwester) mit ihren Eltern, drei Brüdern und vier Schwestern in sehr beengten und finanziell extrem schwierigen Verhältnissen. Um Sagar ein besseres Leben und eine gute Schulbildung zu ermöglichen, bat Pura Neupane, Sagars Mutter, schweren Herzens darum, dass ihr Sohn im Kinderhaus aufgenommen würde.
Seit Februar sind drei neue Jungs im Kinderhaus (von links nach rechts): Sagar, Sagar und Chatra.
Willkommen für noch einen Jungen: Chhatra P. Jaishi - Mai 2007
So ganz geheuer war ihm die Sache nicht, als am 28. Mai 2007 der vierjährige Chhatra Prasad Jaishi als 35stes Kind ins Kinderhaus aufgenommen wurde. Obwohl er mit offenen Armen begrüßt wurde, schaute er beim Willkommensfoto doch noch ein wenig skeptisch in die Kamera und hielt sich mit beiden Händen an der Person, die ihn ablieferte, fest. Aber bald wird er sich genauso wie die anderen Kinder im Kreis seiner neuen Geschwister wohl und vertraut fühlen.
Chhatras Mutter, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, musste, nachdem ihr Mann im Jahr 2006 bei einem Scharmützel zwischen Maoisten und Regierungssoldaten ums Leben gekommen war, fünf Kinder ernähren. Da es in ihrer Gegend keine Arbeitsmöglichkeiten gibt, bei denen sie Geld hätte verdienen können, musste sie mit ihrer Familie von Cousins mit versorgt werden. Da dies auf Dauer bei so vielen Personen nicht möglich ist, bat Frau Jaishi die Nepalhilfe Beilngries um Hilfe. Gerne nahmen wir Chhatra ins Kinderhaus auf. Hier braucht er sich um sein Essen nicht zu sorgen und erhält eine gute schulische Ausbildung. Wer weiß, vielleicht wird er es einmal sein, der für seine übrige Familie der Ernährer sein wird.
Biogas? Ja, bitte! - Februar / März 2007
Erst müssten die Menschen mental darauf vorbereitet werden, dass die Grundlage für unser Biogas neben trockenen Blättern, Papier und Küchenabfällen auch menschliche Exkremente sein werden, meinte der Repräsentant der Biogas-Firma, die bei uns im Kinderhaus eine entsprechende Anlage erstellen soll. Zudem seien einige Umbauten nötig: wir brauchten andere Leitungen von den Toiletten zu den Tanks, die ebenfalls neu errichtet werden müssen. Insgesamt müssten drei verschiedene Behälter her, von denen ein kuppelförmiger 35 Kubikmeter groß sein müsse. Die Ausbeute an Gas bei der derzeitigen Anzahl an Kinderhausbewohnern errechnete der Ingenieur mit ca. drei Gasflaschen pro Monat. Da wir jeden Monat 4 bis 5 Flaschen benötigen, könnten wir mit einer Biogas-Anlage zwei Drittel bis drei Viertel dieser Kosten einsparen.
„Eine Geruchsbelästigung wird es nicht geben“, beruhigte der Vertreter von Everest Bio Gas unsere Bedenken. Und noch ein Vorteil: Das Restprodukt aus den Behältern kann auf unserem Farmgelände als Dünger ausgebracht werden.
So schaffen wir wieder einen Schritt in Richtung Unabhängigkeit des Kinderhauses und können zudem auf lange Sicht laufende Kosten sparen.
Zahnarzt? – Nur wenn’s sein muss! - Februar / März 2007
Dr. Agnes Wagner von der Dallu Community Health Clinic fühlte Aakash auf den Zahn. Er hatte schon seit längerem Probleme. Nach einer Röntgenaufnahme wurde an einem seiner Zähne eine Drainage gelegt, an der er 3 bis 4 Tage lange saugen musste, so dass sich die Infektion langsam auflösen konnte. So lange er die Drainage hatte, schmeckte ihm Dal Bhaat lange nicht so gut wie sonst. Ein Gutes hatten Aakashs Zahnprobleme jedoch: Frau Dr. Wagner kommt mit dem deutschen Fachmann für Zahnhygiene ins Kinderhaus, um sich auch die Zähne der anderen Kinder und der Kinderhausangestellten anzuschauen und gleich noch gute Ratschläge zu erteilen.
Praktikumsplatz? – Ja, bitte! - Februar / März 2007
Die älteren unserer Kinder besuchten zusammen mit Soni Shrestha die Kleiderfabrik von Rahul Shakya. Er führte die Besucher aus dem Kinderhaus durch die Star Garment Factory, erklärte ihnen, was in den einzelnen Abteilungen zu tun sei und dass sehr sorgfältig gearbeitet werden müsse, da seine Ware ausschließlich nach Europa exportiert würde. Nach der Besichtigung sprachen Harka, Sarita, Sanju, Sharmila und Soni Shrestha mit Herr Shakya bei Tee und Keksen über Möglichkeiten für unsere „Nestflüchter“, sich in nächster Zeit auf eigene Füße zu stellen, aber auch über Schwierigkeiten, mit denen sie dabei vielleicht fertig werden müssen. Herr Shakya bot ganz spontan einem der Kinder die Möglichkeit eines Praktikums an, für das sich Tul interessierte. Er kann damit Ende März in Teilzeit anfangen, während er nebenbei seine Ausbildung am College fertig macht. Falls er sich geschickt anstellt und an der Arbeit Gefallen findet, stellte ihm Herr Shakya eine Festanstellung mit entsprechender Entlohnung in Aussicht! Ja, bitte!
Vorstellungsgespräche? – Ja, bitte! - Februar / März 2007
Harka und Sanju haben sich bereits bei verschiedenen Firmen beworben.
Sanju hatte ihr erstes Vorstellungsgespräch bei „APTECH Computers“ als Empfangsdame und Sekretärin. Dort versuchte sie sich gegen Bewerberinnen mit vielerlei Erfahrung in Sekretariatsarbeiten zu behaupten. Das klappte zwar nicht, aber trotzdem: Sanju ist jetzt um eine Erfahrung reicher und weiß beim nächsten Bewerbungsgespräch gleich viel besser, worauf es ankommt.
Harka hat von seiner Bewerbung bei Chowdhary Group noch nichts gehört. Da wir alle wissen, wie das ist, wenn man jeden Tag der Post entgegenfiebert, sollten wir unseren Kinderhaus-Kindern die Daumen halten, dass sie in nächster Zeit die ein oder andere Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten oder auch eine Stelle zugesagt bekommen.
Wieder Zuwachs im Kinderhaus? – Na klar! - Februar / März 2007
Seit Anfang Februar lebt jetzt auch der dreijährige Sagar Baniya aus Kiba Chowk in der Nähe von Bhaktapur im Kinderhaus. Sagars Vater starb letzten Herbst an Leberkrebs, seine Mutter war nach Auskunft der Nachbarn alkoholabhängig und hatte die Familie mit unbekanntem Ziel verlassen, als Sagar gerade einmal 22 Tage alt war. So wuchs Sagar bei seinem Vater und einer Nichte des Vaters auf. Als sein Vater im Herbst starb, konnte die Nichte den Dreijährigen nicht mehr behalten, da sie selbst vier Kinder hat, die sie ernähren muss. Daher bat sie schweren Herzens das Shaligram Bal Griha, den Jungen aufzunehmen, sodass er ohne Hunger aufwachsen kann und zudem eine gute Schulausbildung erhält. Im Kinderhaus wurde der Bub gerne aufgenommen und auch gleich fest ins Herz eines jeden Einzelnen geschlossen.
Schnee im Katmandu-Tal? – Na, so was!!! - Februar / März 2007
Das hatte es schon 62 Jahre lang nicht mehr gegeben: Schnee im Katmandu-Tal! Nicht nur die Berge rings um das Tal bekamen etwas von der weißen Pracht ab. Sogar Katmandu, Patan und Bhaktapur wurden eingestäubt. Für viele Nepalesen, die das Tal noch nie verlassen hatten, war es das erste Mal in ihrem Leben, dass sie Schnee sahen.
Auch im Kinderhaus war die Aufregung groß, als die ersten Flocken vom Himmel fielen. Die Didis und einige der Kinder, die zu Hause waren, machten gleich ein paar Erinnerungsfotos. Wer weiß, wann es in Lubhu wieder einmal schneit!
Allerdings gab es nicht nur fröhliche Schneeballschlachten. Im ganzen Tal brach der Verkehr zusammen. Bauarbeiten (auch an unseren Projekten) mussten eingestellt werden, die Elektrizitätsversorgung wurde unterbrochen, keine Abfallbeseitigung, keine Versorgung mit Benzin, Gas und Trinkwasser. Das war die Kehrseite des völlig unerwarteten Schneefalls.
Goldene Hochzeit – Feine Spende! - Februar / März 2007
Gautam Das Shrestha, der Vorsitzende des nepalesischen Zweiges der nichtstaatlichen Hilfsorganisation „Help for Children, Beilngries“, feierte im Februar in Patan seine Goldene Hochzeit. Er hatte seine Gäste darum gebeten, für ihn und seine Frau keine Geschenke mitzubringen, sondern an das Kinderhaus zu spenden. Dabei kam für den Hilfsfond des Shaligram Bal Griha die erkleckliche Summe von 1.700 Euro zusammen. Vielen Dank an die nepalesischen Spender!!
Aakash gewinnt Gold bei "Spiele ohne Grenzen“ der Waisenkinder - Jan. / Feb. 2007
Unser Aakash gewann mit einer Höhe von 1,31 m Gold im Hochsprung bei den „Spielen ohne Grenzen“ für Kinder aus 40 Waisenhäusern aus dem Landkreis Lalitpur, die vom 6. bis 11. Januar stattfanden. Die kleineren Kinder traten in Spaßspielen gegeneinander an, bei den 8- bis 11-jährigen und den 12- bis 14-jährigen ging es um Medaillen im Hoch- und Weitsprung, in 100- und 200-Meter-Sprints, in 100-, 200- und 400-Meter-Staffeln, in Basketball, im Tauziehen, im Wassereimer-Weiterreichen und im Zeichnen.
Beim Basketball, beim Tauziehen und im Wassereimer-Weiterreichen war das Motto unserer Kinder: dabei sein ist alles! Im 100-Meter-Sprint schaffte es Pema bis ins Finale, musste sich dort aber geschlagen geben. Was die Spiele aber zum Gewinn für alle Teilnehmer machte, war, dass sich Kinder aus verschiedenen Waisenhäusern kennen lernten, dass sie Zeit hatten, Erfahrungen, Ideen und Träume auszutauschen. Ganz besonders die Mädchen standen oft zusammen und hatten sich viel zu erzählen.
Im Rahmenprogramm besuchten die Kinder Patienten im Patan Hospital und überbrachten Genesungskarten und Blumen. So waren die „Spiele ohne Grenzen“ nicht nur für die Teilnehmer an den Spielen etwas Besonderes.
Verhalten im Falle eines Erdbebens - Januar / Februar 2007
Da Nepal von den 40 Ländern der Welt, die sich in einer von Erdbeben gefährdeten Zone befinden, an 11. Stelle liegt, setzte sich am 16. Januar, dem "Earthquake Safety Day“, die Kinderhaus-Familie zusammen und besprach gemeinsam, was im Falle eines Erdbebens zu tun ist. Vor allem die älteren Kinder zeigten sich sehr interessiert und stellten viel Fragen. Natürlich hoffen wir aber alle, dass niemand von uns jemals mit einer derartigen Situation konfrontiert wird.
Ausflug nach Kakani - Januar / Februar 2007
Unsere älteren Kinder, die letztes Jahr den SLC bestanden hatten, machten gemeinsam mit ihren Mitschüler/innen vom College einen Ausflug nach Kakani, bei dem sie viel Spaß hatten. Sie vergnügten sich bei verschiedenen Spielen, tanzten und machten ein Picknick. Ein gelungener Schulausflug, bei dem der soziale Aspekt nicht zu kurz kam.