Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
deutschenglisch

01.05.2015

Erdbeben in Nepal - Zerstörte Schulen und noch viel Fragezeichen

Erste Hilfsmaßnahmen vor Ort

Sangachok
Sangachok
Kadambas
Kadambas

Was das schreckliche Erdbeben in Nepal und die Auswirkungen für die Projekte der Nepalhilfe Beilngries betrifft, so gibt es erfreuliche aber auch schlechte Nachrichten. Viel zu viel ist noch unbekannt, gerade was die Regionen außerhalb des Kathmandutales, wie etwa im Sindhupalchok Distrikt, nordöstlich der Hauptstadt, betrifft.
Auf Grund der Widersprüchlichkeit der ersten Nachrichten seien hier nur die Projekte erwähnt zu denen zweifelsfreie Erkenntnisse vorliegen. Demnach ist die Schule in Gothatar, die wesentlich von der Schule Oberhaunstadt bei Ingolstadt (Projekt Schule für Schule) mitfinanziert wurde, trotz einiger Bagatellschäden unversehrt. Das gilt auch für den ursprünglich als zerstört gemeldeten Schulkomplex in Chautara, in dem sich neben einer Mittelschule auch die Blindenschule samt Betreuungseinrichtung befindet. Die Shanti Nikunja Schule (Deuter-Schule), unweit des Durbar Square im Zentrum von Kathmandu gelegen, hat ebenfalls nur marginale Beschädigungen.

Fast komplett zerstört wurde dem hingegen die für 1000 Kinder gebaute Jana Jagriti Higher Secondary School in Sangachok. Das ehedem vierstöckige Hauptgebäude muss abgerissen werden, nachdem das Erdgeschoß den Erdstößen nicht standhielt und einbrach. Sicher ist auch, dass die Michl-Dacher-Schule in Kadambas, die erste von der Beilngrieser Hilfsorganisation erbaute Schule, eingestürzt ist.
Das gilt auch für die Schule in Thulosiruwari, zu deren Finanzierung das Alpinistenehepaar Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits wesentlich beitrugen und die Platz für 600 Kinder bot.

Erfreulich ist, dass die Schulen in Kavre, Sukute und Mailchaur, die erst vor eineinhalb Jahren offiziell übergeben wurden, die Neubauten der „LOWA-Schule und die in Gairimudi das Beben mit geringen „Blessuren“ überstanden haben. Auch das finanzierte Schulküchenprojekt in Chyangli, das Vertreter aus Beilngries erst vor wenigen Wochen besuchten, ist unbeschädigt.

So ist das aktuelle Resümee ein „Wechselbad der Gefühle“, das noch kein Ende hat.

Derzeit sind die lokalen Mitarbeiter der Nepalhilfe dabei die betroffenen Bereiche zu erkunden um detaillierte Erkenntnisse zu bekommen. Dazu hat man den betroffenen Bereich in neun Parzellen aufgeteilt. Nicht nur die eigenen Projekte sondern die generelle Situation über verletzte und getötete Bewohner der jeweiligen Dörfer, den Zerstörungsgrad der Häuser, die Wasser- und Stromversorgung sollen dabei erfasst werden.

Mehrere Tonnen Reis sind für die Erstversorgung dabei. Hinterfragt wird auch wo Zelte, Planen, Wellblech oder Decken benötigt werden. Die hinlänglich bekannten chaotischen Verkehrsbedingungen erschweren die Durchführung die sicher geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden richtungsweisend für die weitere Arbeit der Nepalhilfe Beilngries sein.

Abschließend gilt es der Vielzahl derer danke, Vergelt’s Gott und Danajabaath zu sagen, die sich spontan mit Hilfsangeboten und Geldspenden an uns gewandt haben. Diese Beträge kommen derzeit dem Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur zugute wo akute Hilfe zur Versorgung der gewaltigen Zahl an Verletzten geleistet wird.
Die bisher bekannten Schäden an unseren verschiedenen Projekten zeigen schon jetzt auf, dass auch künftig eine gehörige Menge finanzieller Mittel vonnöten sein wird um zumindest den verlorenen Standard wieder zu erreichen.