Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
deutschenglisch

04.07.2015

Hilfslieferung von Zelten für obdachlos gewordene Bevölkerung – Erfolgreicher Behördenmarathon

Schnell war nach der Serie von schweren Erdbeben in Nepal, die annähernd 9.000 Menschenleben gefordert hatte, auch bei der Nepalhilfe Beilngries e.V. die Idee geboren worden, Zelte für die obdachlos gewordenen Menschen in die schwer betroffenen Regionen des Landes zu senden. Der zweite Vorsitzende der Beilngrieser Hilfsorganisation, Manfred Lindner, hatte sich der umfangreichen Organisation im Vorfeld, der Beschaffung der 250 Zelte und deren Lufttransport nach Nepal angenommen.

Die Deutsche Botschaft in Nepal und das Auswärtige Amt in Berlin lieferten alle notwendigen Vorgaben was die Einfuhr der Hilfsgüter nach Nepal betraf. Die Unternehmen, bei denen die Zelte in verschiedenen Größen gekauft wurden gewährten einen entsprechenden Nachlass und die mit dem Versand beauftragte Spedition  war bei der Zusammenstellung der notwendigen Formulare und dem „Papierkrieg“ behilflich. 

Die Fracht, mit einem Gewicht von annähernd acht Tonnen erreichte Ende Mai Nepals Hauptstadt Kathmandu. Annähernd 80.000 Euro hatten die Zelte und der Transport gekostet, finanziert aus den eingegangenen Spendengeldern. 

Es schien zunächst nur eine reine Formsache zu sein, bis die ersten Zelte an die Zielorte verbracht und den darauf wartenden Menschen übergeben werden konnten. Dem stand dann aber die  Entscheidung der nepalesischen Regierung entgegen, die einen Einfuhrzoll in Höhe von 30 % erhob. 

Damit war die Stunde von Sunil Shresta, dem Kontaktmann der NH Beilngries e.V. vor Ort gekommen. Drei Wochen sollte es dauern ehe die Nachricht kam, dass für die im Flughafen lagernde Fracht aus Bayern kein Einfuhrzoll zu entrichten sei. Der „Behördenmarathon“, den sich Shresta und seine Mitstreiter auferlegt hatten, war von Erfolg gekrönt.  

Zum besseren Verständnis für das Handeln der Regierung Nepals sei an dieser Stelle erwähnt, dass manche ausländische Unternehmen unter dem Vorwand der Hilfslieferungen die entsprechenden Zölle umgehen wollten, was die Regierung zu diesem Schritt veranlasste.

Das Kinderhaus in Lubhu diente als Zwischenlager, von wo aus die Zelte zu ihren Zielorten verbracht wurden. Auch im Kinderhaus selbst blieben einige um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.  Überwiegend handelt es sich dabei um sogenannte UN-Tunnelzelte mit einer Größe von  5,50 x 3,40 m.  oder von 5.00 x 4,50 m. Sie bieten zum einen ausreichend Platz und haben gewähren einen entsprechende Schutz gegen Wind und Regen.

Zwei vorrangige Ziele der Nepalhilfe Beilngries waren damit erreicht – Ersthilfe zu leisten – trotz der unplanmäßigen bürokratischen Verzögerung und zudem bewusst mit den Spendengeldern umzugehen. 

Die werden in den kommenden Wochen und Monaten anderweitig weitaus dringender benötigt, denkt man allein an den Wiederaufbau der vier zerstörten Schulen.

Die Zelte beim Flughafen München
Die Zelte beim Flughafen München
Zelte für das Kinderhaus
Zelte für das Kinderhaus
Zelte für das Kinderhaus
Zelte für das Kinderhaus
Familienzelt
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