Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Trotz Erdbeben und Hochwasser - Erfreuliche Nachrichten machen Mut

16.10.2015

Zwei Intensivbehandlungszimmer wurden eingerichtet
Zwei Intensivbehandlungszimmer wurden eingerichtet
Außenansicht des Midpoint Community Memorial Hospitals
Außenansicht des Midpoint Community Memorial Hospitals
Innenansicht vor der Sanierung
Innenansicht vor der Sanierung
Innenansicht nach der Sanierung
Innenansicht nach der Sanierung
Eingeebnet ist mittlerweile das Areal der Michl-Dacher-Schule
Eingeebnet ist mittlerweile das Areal der Michl-Dacher-Schule

Vor dem Hintergrund der Schreckensmeldungen über schwere Erdbeben und Hochwasser in den zurückliegenden Monaten  ist es umso erfreulicher wenn auch positive Nachrichten aus Nepal kommen, was die Arbeit und Einrichtungen der Nepalhilfe Beilngries betrifft. Diese motivieren und  geben Zuversicht für die kommenden, sicher nicht leichten Aufgaben denen es sich zu stellen gilt.

Neben der Eröffnung der in wenigen Wochen fertiggestellten LOWA-Schule im Sindhupalchok-Distrikt macht eine erste Bestandsaufnahme zur Sanierung des Midpoint Community Memorial Hospitals in Kawasoti Mut. Das Krankenhaus im Terai, im Süden des Landes, liegt in einer Region in der die Beilngrieser Hilfsorganisation bis dato noch nicht aktiv war. Der langjährige Mitarbeiter und Schulbaukoordinator Shyam Pandit stammt aus dieser Gegend und er stellte im Juni 2013 die Verbindung her. 

Ernüchternd war der Eindruck, den die Besucher aus Beilngries im Frühjahr 2014 mit nach Hause brachten. Heruntergekommen das Gebäude und unzulänglich was Ausstattung und Versorgung der Patienten betrifft. Dies obwohl es an einer unfallträchtigen Hauptverbindungsstraße zwischen den Großstädten Bharatpur und Butwal liegt und 37 Gemeinden im Einzugsbereich hat.

Ehe es zu einer ersten finanziellen Unterstützung aus Bayern kommen sollte, belegten die Verantwortlichen die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens zur Unterstützung, indem sie erste Schritte zur  Gebäudesanierung in Eigeninitiative und mit eigenen Mitteln bestritten. Es wurde das gesamte Gebäude gereinigt und gestrichen, die Böden gefliest, ein neuer Außenanstrich angebracht und Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene vorgenommen.  

Mit den daraufhin zur Verfügung gestellten Geldmitteln wurden u. A. ein Kreissaal, zwei klimatisierte Intensivbehandlungsräume, Überwachungsmonitore, Ultraschall- und Laborgeräte für die Diagnostik und ein vollautomatischer 20 KW Stromgenerator beschafft. Zudem wurde die Abfallentsorgung verbessert.

Nun müssen nur noch schwere Fälle in das etwa 40 km entfernte Bharatpur gebracht werden. 

Was nun noch auf der „Wunschliste“ der Krankenhausverwaltung steht ist ein  digitales Röntgengerät, aber auch dazu wollen sich die Beilngrieser einbringen. Die Krankenhausleitung selbst will versuchen mit ihrem beispielgebenden Handeln ein Vorbild für andere Krankenhäuser im ländlichen Raum zu sein. Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen aber, dass die Gesamtertüchtigung der Einrichtung nur durch die ca. 80.000 Euro  möglich war, welche die  Nepalhilfe Beilngries bisher zur Verfügung stellte.

Drei Ärzte und mehrere geschulte Krankenschwestern sorgen für die fachgerechte Betreuung der Patienten. Zunehmend mehr Kranke und Verletzte suchen seither den Weg zum Midpoint Hospital, dem auch eine Apotheke angegliedert ist. 

Von Regierungsseite sei die Unterstützung kaum nennenswert, erläutert Ram Das Pandit, der Vorsitzende der Krankenhausverwaltung. Allerdings seien nun lokale Politiker auf ihre Einrichtung aufmerksam geworden und hätten eine finanzielle Förderung in Aussicht gestellt. 

Auf die Euphoriebremse treten dann aber Meldungen zu den Auswirkungen der Erdbeben. Nach den bisher vorliegenden Gutachten müssen definitiv fünf Schulen, die zuvor  etwa 2800 Kinder besuchten neu errichtet werden. Schweres Räumgerät einer internationalen Hilfsorganisation hat an den jeweiligen Orten mittlerweile ganze Arbeit geleistet und die Areale planiert. Sorgfältig wurden dabei Fenster- und Türrahmen sowie Schulmobiliar   gesichert um in den künftigen Neubauten erneut Verwendung zu finden. 

Die Größenordnung der Gesamtschäden zeigt sich in der Aussage des verantwortlichen Leiters der Abrissarbeiten, wonach die Schule von Thulosiruwari die einhundertste im Sindhupalchok-Distrikt gewesen sei, die man abreißen musste.

Für den Neuaufbau bzw. die Sanierung der zehn beschädigten Schulen der Nepalhilfe Beilngries wird derzeit ein Drei-Jahresplan entwickelt. Staatliche Vorgabe für die künftigen Gebäude wird sein, dass diese nur noch zweigeschossig und in H-, L- oder U-Form errichtet werden dürfen um damit von vornherein mehr Stabilität gegen Erdbeben zu gewährleisten.

Die bauliche Umsetzung ist das eine, deren Finanzierung das andere. Hier steht die Nepalhilfe vor großen Herausforderungen. Sie setzt dabei einmal mehr auf das Engagement und Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.

Spenden unter:  
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN:  DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC: GENODEF1INP
Kennwort „Erdbeben“