Spendenkonto Erdbeben
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„School up!“: Auch im Winter wird weitergebaut
Ein Bericht von Stefan Nestler
Beachtliche Baufortschritte Projektbesuche mit erfreulichen Erkenntnissen
Zum Besuch der verschiedenen Hilfsprojekte hielten sich Claudia Thumann, Roman Meier und Manfred Lindner im November in Nepal auf, mit dem Ziel sich dort einen eingehenden Überblick über den Fortgang der Arbeiten zu verschaffen. Insbesondere der Wiederaufbau bzw. die Instandsetzung der vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Schulen stand dabei auf deren Agenda.
Aber auch ein Abstecher in den Süden des Landes nach Nawalparasi, wo seit mehreren Jahren das Midpoint Hospital durch großzügige Unterstützung der Nepalhilfe renoviert wird, stand auf dem Programm.
Enorme Fortschritte an den beschädigten Schulen
Das Hauptaugenmerk der Reise lag aber im Besuch des Sindhupalchok-Distriktes, wo sechs der 26 Schulen der Nepalhilfe durch das Erdbeben total zerstört und zehn weitere erheblich beschädigt wurden, was aufwändige Sanierungsmaßnahmen mit sich brachte und noch bringen wird.
Erfreulich allem voran war die Stippvisite in Sangachok, wo seit dem letzten Jahr aus einem unvollendeten Betongerippe ein Schulgebäude mit zwölf Klassenzimmern entstanden ist. Im Oktober konnten damit die 450 Jungen und Mädchen aus ihren Wellblech- und Bambusprovisorien ausziehen.
Die große Schule von Sanusiruwari, die noch unvollendet war ehe das Erdbeben massive Schäden an dem fünfstöckigen Gebäude verursachte, wird derzeit umfassend saniert. Diese Aufgabe hat wie für alle anderen Gebäude auch, ein von der Nepalhilfe beauftragtes Architekturbüro übernommen, das vor allem auch die weitere Bauausführung überwacht. Beim Treffen mit dem verantwortlichen Architekten Sanjay Sapkota konnte sich die kleine Delegation von der guten Umsetzung der Pläne vor Ort überzeugen.
Mit gleichem Konzept müssen aber auch neun weitere Schulen saniert werden, wobei die der Schule in Sukute zwischenzeitlich beendet ist. Sie erstrahlt nun in der neuen von der Regierung des Landes beschlossenen Farbgebung für alle Schulen, einem hellen gelb mit dunkelroten Fenstern und Türen. Derzeit laufen zeitgleich an fünf Gebäuden die Instandsetzungsmaßnahmen. So etwa auch an der Michl-Dacher-Schule in Kadambas, der ersten von der Nepalhilfe Beilngries errichteten Einrichtung. Bei der ebenfalls vollständig zerstörten Schule von Thulosiruwari ragen bereits die neuen Stützpfeiler aus dem Erdboden.
Geht es nach dem Willen der Planer, so sollen bis zum Beginn des Monsuns, etwa in der Mitte des kommenden Jahres, die Rohbauten erstellt sein.
Neubau der Blindenschule
Die Begutachtung der Schule in Chautara ergab, dass auch dieses Gebäude einer Generalsanierung mit neuer statischer Ausrichtung bedarf. Die baulich angegliederte Blindenschule hingegen musste bereits Anfang des Jahres abgerissen werden und wird nun an fast gleicher Stelle, jedoch mit einem andersartigen Baukonzept neu erstellt werden. Dies soll noch 2016 begonnen werden, damit die blinden Mädchen und Jungen, die seit dem Erdbeben in einem völlig unzulänglichen Notbehelf leben, wieder ein menschenwürdiges Zuhause bekommen.
Krankenhaus auf gutem Weg
Höchst erfreulich verlief der Besuch des Midpoint Hospitals von Nawalparasi. Das Krankenhaus vermittelte einen sehr sauberen Eindruck und die von der Nepalhilfe Beilngries finanzierten Geräte, wie ein Röntgengerät, Ultraschallgerät und verschiedene Bluttestgeräte waren in bestem Zustand; sie werden eifrig genutzt. Der Vorplatz des Gebäudes ist zwischenzeitlich auf eigene Kosten komplett neu gestaltet und zudem hat man einen kleinen Park angelegt, in dem sich nicht nur die Patienten sondern auch die Bevölkerung aufhalten können
Kleiner Höhepunkt dort war die offizielle Inbetriebnahme des Tiefbrunnens, der mit der finanziellen Unterstützung der Nepalhilfe bis in eine Tiefe von 80 m gebohrt wurde. Zusammen mit der neuen Filteranlage dient er sowohl für die Gewinnung von Trinkwasser als auch zur Bewässerung der Parkanlagen.
Aufgrund der zunehmend ansteigenden Patientenzahlen, was wohl auch dem zwischenzeitlich gestiegenen Standard und Ruf des Krankenhauses geschuldet ist, wurde über eine mögliche Erweiterung der Klinik gesprochen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Krankenhauskomitee an den zweiten Vorstand, Manfred Lindner, überreicht.
Zwanzig Jahre Kinderhaus
Derzeit wird auch das im Jahr 2001 errichtete Kinderhaus umfassend renoviert. Sowohl ein neuer Außen- und Innenanstrich erfolgten. Die Wasserversorgung und die Solaranlage unterzog man einer gründlichen Überprüfung und Erneuerung. Roman Meier, gelernter Elektriker, tauschte während seines Aufenthalts im Kinderhaus beschädigte Schalter, Steckdosen und Lampen aus damit Ende Dezember bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen unseres Projektes „Kinderhaus“ der Gebäudekomplex in neuem Glanz erstrahlt und für weitere Kindergenerationen gerüstet ist.
Eine Frage der Finanzierung
All diese nun seit mehreren Monaten laufenden Baumaßnahmen müssen natürlich finanziell geschultert werden. Allein die Sanierungsarbeiten an den Schulen von Sukute, Sanosiruwari und Sangachok verursachten bisher Kosten in Höhe von 126.000 Euro. Der Neubau der Shree Seti Devi Higher Secondary School von Thulosirubari wird sich auf etwa 177.000 Euro belaufen. 900.000 Euro werden nach bisheriger Bewertung des Planungsbüros die gesamten Baukosten in den Folgejahren betragen.
Unabhängig davon läuft der Unterhalt bestehender Projekte und Hilfseinrichtungen weiter. Da kommt es nicht von ungefähr, dass man bei der Nepalhilfe verstärkt auf ein stabiles Finanzpolster achtet, sei es aus dem Verkaufserlös des aktuellen Kalenders „Himalaya 2017“ oder generell durch Spenden. Darauf setzt die Beilngrieser Hilfsorganisation jetzt natürlich besonders. Alle Details dazu findet der Interessierte auf der Homepage unter: www.nepalhilfe.org. Dass die bisher angestoßenen Wiederaufbauarbeiten überhaupt realisiert werden konnten ist dem bisher gezeigten vielfältigen Engagement aus der Bevölkerung zu verdanken, dessen ist man sich in den Reihen der Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries bewusst. All denen die sich hier eingebracht haben gilt der besondere Dank.
Projektreise Herbst 2016
Für eine Woche bzw. 16 Tage hielten sich Claudia Thumann, Roman Meier und Manfred Lindner in der ersten Novemberwoche in Nepal auf, um nach dem rechten zu schauen. Insbesondere die Renovierung des Kinderhauses und der Wiederaufbau bzw. Instandsetzung der vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Schulen stand auf der Agenda der drei.
Aber auch ein Abstecher in den Süden nach Nawalparasi, wo ja das Midpoint Hospital durch großzügige Unterstützung der Nepalhilfe renoviert wurde, stand auf dem Programm.
Höchst erfreulich verlief der Besuch dort, der gleich am Anfang der Reise stand. Das Krankenhaus bot einen, für Nepal sehr sauberen Eindruck und die von der Nepalhilfe Beilngries gesponserten Geräte, wie ein Röntgengerät, Ultraschallgerät und verschiedene Bluttestgeräte waren in bestem Zustand und wurden eifrig genutzt. Der Vorplatz des Gebäudes war zwischenzeitlich auf eigene Kosten komplett neu hergerichtet und ein kleiner Park angelegt worden, in dem sich die Patienten aufhalten können, war angelegt worden.
Kleiner Höhepunkt des Besuches war die offizielle Inbetriebnahme des Tiefbrunnens, der mit der finanziellen Unterstützung der Nepalhilfe bis in eine Tiefe von 80 m gebohrt wurde und der nun zusammen mit der neuen Filteranlage sowohl als Trinkwasser als auch zur Bewässerung des Gartens dient.
Aufgrund der immer mehr ansteigenden Patientenzahlen und der vermehrt auftretenden Verkehrsunfälle auf der nahen Hauptverkehrsstrecke Butwal – Barathpur wurde über eine mögliche Erweiterung der Klinik gesprochen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Krankenhauskommittee an 2. Vorstand Manfred Lindner überreicht.
Hauptaugenmerk der Reise lag jedoch auf der Fahrt in den Sindhupalchok, wo 6 der 26 Schulen der Nepalhilfe durch das Erdbeben total zerstört wurden, 10 weitere wurden erheblich beschädigt und bedürfen aufwendigen Reparaturen bzw. statischen Ertüchtigungen.
Der erfreulichste Besuch war natürlich in Sangachok, wo seit dem letzten Jahr aus einem Betonrohbau eine Schule mit 12 Klassenzimmern entstanden ist. Seit Oktober 2016 können nun dort 450 Schüler wieder normalen Unterricht genießen. Nur die Klassen 10 – 12 müssen noch für die nächsten 2 Jahre in provisorischen Klassenzimmern lernen, bevor mit dem Neubau in Sangachok begonnen werden kann.
Einer der großen Schulen in Sanusiruwari wird derzeit aufwendig saniert, wobei alle 24 Pfeiler des Gebäudes, sowie die vier Grundecken nach staatlichen Vorgaben verstärkt werden. Diese Aufgabe hat ein, von der Nepalhilfe engagiertes Architektenbüro übernommen, die vor allem auch die Bauausführung überwacht. Beim Treffen mit dem Architekten, der selbst aus dem Sindhupalchok stammt, konnte sich die kleine Delegation von der guten Umsetzung der Pläne vor Ort überzeugen. Mit gleichem Konzept müssen nun 9 weitere Schulen saniert werden, wobei die Sanierung der Schule in Sukuthe kurz vor der Vollendung steht. Es werden ab Ende November 2016 insgesamt 5 Schulen zeitgleich wieder instand gesetzt und der Neubau der Schule in Thulosiruwari wird begonnen.
Die Besichtigung der Schule in Chautara, an die die Lichtenegger Blindenschule angebaut war ergab, dass das Schulgebäude gleich allen anderen beschädigten Schulen einer Generalsanierung mit neuer statischer Ausrichtung bedarf. Die Blindenschule hingegen musste bereits Anfang des Jahres abgerissen werden und wird nun an fast gleicher Stelle, jedoch mit neuem Baukonzept neu erstellt. Dies soll noch 2016 begonnen werden, damit die blinden Schüler wieder ein menschenwürdiges Zuhause bekommen.
Ein weiterer Punkt auf der Projektreise war die Einweihung eines Schulgebäudes für die Mary Ward Sisters, die als direkte Nachbarn an das Kinderhaus in Lhubu grenzen. Dort war im Jahr 2015/2016 ein neues Schulgebäude entstanden, das von der Nepalhilfe Beilngries finanziert worden war.
In einer kleinen Feierstunde wurde das Gebäude zusammen mit den Schwestern eingeweiht. Auch dieses Gebäude musste nach dem Erdbeben nochmals saniert werden, bevor die vier Klassenräume jetzt genutzt werden konnten.
Ein wichtiger Punkt bestand natürlich wie immer im Besuch des Kinderhauses, bei dem immer eine Gespräch mit den Angestellten stattfindet. Auch eine Gesprächsrunde mit bereits aus dem Kinderhaus ausgeschiedenen Kindern, findet bei jedem Besuch statt, um zu hören, wie es den Ehemaligen ergeht. Es waren insgesamt 6 ehemalige Kinderhausbewohner erschienen, die nun alle in Berufen arbeiten, oder noch ein Studium absolvieren. Eine erfreuliche Bilanz.
Derzeit wird das komplette Kinderhaus nach 20 jährigem Betrieb renoviert. Sowohl eine neuer Außenanstrich, als auch innen und die Fenster und Türen wurden neu gestrichen. Doch auch sämtliche andere Räumlichkeiten, sowie die Wasserversorgung oder die Solaranlage wurden einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Roman Meier, kümmerte sich während seines Aufenthalts im Kinderhaus der Elektrik und tausche beschädigte Schalter, Steckdosen und Lampe aus, damit Ende Dezember bei der Feier zum 20 jährigen Bestehen unser Kinderhaus in neuem Glanz erstrahlt und für weitere viele Kindergenerationen gerüstet ist.
Grundsätzlich war dies eine sehr positive und Mut machende Reise, die uns in unserer Überzeugung gestärkt hat, dass man zusammen vieles erreichen kann. Wir hoffen die Folgen des verheerenden Erdbebens vom 25.04.2015 Anfang 2018 mit Hilfe unserer großzügigen Spender überwunden zu haben.
“School up!” – Es geht richtig zur Sache
Ein Bericht von Stefan Nestler
Das Dashainfest ist vorüber – Sanierungsarbeiten voll im Gange
Oktober 2016
Mit den Worten eines Sportreporters würde man sagen:“Langsam kommt Farbe ins Spiel!“ was sich derzeit an unseren Schulgebäuden im Sindhupalchok-Distrikt bzw. unserem Kinderhausas in Lubhu tut.
Nach dem Ende des zwei Wochen währenden Dashain-Festes, in denen auch jegliche Arbeit ruhte, geht es nun wieder los. Die mittlerweile reparierten Schulgebäude von Sangachok und Sukute erhalten ihre Außen- und Innenanstriche. Das als Provisorium dienende Schulgebäude von Sangachok strahlt so im weißen Glanz. Ein völlig neues Farbbild zeigt dagegen die Grundschule von Sukute mit ihrem gelben Außenanstrich. Daran wird man sich in Zukunft gewöhnen müssen.
Das bayerische weiß-blau der von uns errichteten Schulen gehört bald der Vergangenheit an. Die nepalesische Regierung hat sich nämlich entschlossen landesweit alle Schulgebäude mit gleichen Farbtönen zu versehen. Mit rotem Dach, weißem Innern, dunkelroten Türen und eben hellgelbem Außenanstrich. Zwangsläufig stellt sich die Frage ob es nicht weit Wichtigeres von Regierungsseite zu entscheiden gäbe? Nachdem unser Hauptaugenmerk aber auf der Bildung und der Erziehung der Kinder, in baulich adäquaten Einrichtungen liegt, können wir mit der neu vorgegebene Farbkonstellation sicher leben.
Auch an der Michl Dacher Schule in Kadambas, die durch das Erdbeben nur wenige Tage nach ihrem 20-jährigen Bestehen eingestürzt war, haben mittlerweile die ersten Schritte zum Neubau begonnen. Baustahl, Sand und Zement wurden mit Lastwagen herangeschafft. Der lang währende Monsun hat in diesem Jahr den Zeitplan für den Wiederaufbau noch weiter nach hinten geschoben als geplant. Bis hier die Farbpinsel geschwungen werden können, dauert es allerdings noch. Unsere erste Schule entsteht wieder – wir freuen uns!
Umfassende Aktivitäten am Shaligram Kinderhaus
Auch in unserem Shaligram Kinderhaus in Lubhu gehen derzeit die Handwerker ein und aus. Nicht nur Maurer und Maler, sondern ebenso Schreiner und Installateure. Neben den Mitarbeitern des Shaligram sind auch die Volontäre Melanie Mayer und Lukas Reim aus Ingolstadt voll mit eingespannt. Schließlich soll zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Kinderhausprojekts, Ende November alles blitzblank sein. Es kommt einer Generalsanierung gleich und reicht vom Austausch von Wasserpumpen und Toiletten über neue Türen und Fenster bis hin zur Reparatur des in die Jahre gekommenen Mobiliars.
All dies sind erfreuliche Nachrichten auf die wir lange gewartet haben.
Himalaya 2017 - Neuer Kalender der Nepalhilfe Beilngries erhältlich
Mit dem anstehenden Verkauf des druckfrischen Kalenders „Himalaya 2017“, der Nepalhilfe Beilngries ist auch ein kleines Jubiläum verbunden, eigentlich sogar deren zwei.
Zum einen ist es die zwanzigste Ausgabe und zum anderen besteht die Beilngrieser Hilfsorganisation im Jahr 2017 seit 25 Jahren.
Was den Kalender betrifft so sind wieder Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, Hans Kammerlander und Dieter Glogowski die Bildgeber. Dass diese renommierten Alpinisten einmal mehr ihr Fotoarchiv nach passenden Motiven durchforstet haben ist nicht selbstverständlich und verdient es hervorgehoben zu werden. Damit hat der Kalender zudem einen besonderen Stellenwert.
Was 1997 mit 50 handgeklebten Exemplaren begann ist über die Jahre zu einer Erfolgsgeschichte geworden. So sind es auch in diesem Jahr wieder 10.000 Stück, die nun auf interesseierte Käufer warten. Über unsere Homepage bei Kalenderverkauf oder bei verschiedenen Verkaufsstellen in der Region Beilngries bzw. in Regensburg kann er zum Preis von 17 Euro erworben werden.
In dem 43,5 x 40,5 cm großen Kalender, der aus Titelblatt, zwölf Monatsblättern und einem Infoblatt besteht, findet der Betrachter Impressionen der großartigen Natur, der Kulturen und der Menschen des Himalaya.
Die Interessenten des Kalenders sind mittlerweile weltweit zu finden. Werner Eisenhofer, innerhalb der Nepalhilfe für den Versand zuständig, hat auf einer Weltkarte in jedes der Zielländer ein Fähnchen gesteckt. Nahezu alle europäischen Länder sind so bestückt, darüber hinaus aber auch Chile und Dubai, Australien, Thailand, Singapur, Georgien und Kanada. Vom Einzelbesteller bis hin zu Unternehmen die für ihre Kunden Kalender in größerer Anzahl ordern, reicht die Palette – ein nachahmenswertes Engagement. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle.
Der Erlös aus dem Kalenderverkauf ist dringend nötig, schließlich gilt es in den kommenden Monaten und Jahren allein für den Wiederaufbau bzw. die Sanierung der durch das Erdbeben des vergangenen Jahres zerstörten oder beschädigten Schulen 900.000 Euro aufzubringen. Die ersten Schritte dazu sind bereits getan und einige Gebäude sind bereits kurz vor der Fertigstellung. Zeitgleich muss aber auch der Unterhalt der anderen Einrichtungen, wie etwa des Shaligram Kinderhauses oder des Altenheims am Siddhi Memorial Hospital bewerkstelligt werden.
Folgen des Erdbebens werden beseitigt
Umfassende Bau- und Sanierungsmaßnahmen haben begonnen
Neben tausenden von Toten und Verletzten hat das schwere Erdbeben in Nepal, im April des vergangenen Jahres, auch erhebliche Sachschäden angerichtet. So auch an den Einrichtungen der Nepalhilfe Beilngries. Gerade der Sindhupalchok-Distrikt, in dem zahlreiche Schulen der Hilfsorganisation liegen war davon besonders schwer betroffen.
Wie sowohl die Baugutachten der Behörden als auch die der von der Nepalhilfe selbst beauftragten Ingenieurbüros ergaben, ist es notwendig sechs Schulen neu zu bauen und bei acht weiteren Gebäuden umfangreiche Reparaturmaßnahmen durchzuführen. Die Gesamtkosten dafür werden etwa 900.000 Euro betragen. Nun begannen endlich die ersten Arbeiten dazu. Sie werden zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Ein Moment auf den man sehnlichst gewartet hatte.
Bauruine sinnvoll genutzt
Den glücklichen Umstand in einem seit mehreren Jahren brach liegenden Rohbau einziehen zu können nutzte die Gemeinde Sangachok, deren Schule komplett zerstört worden war. Das Gebäude wird nun in wenigen Wochen bezugsfertig sein, dann kann ein Großteil der 500 Schulkinder aus den Provisorien aus Wellblech und Bambus umziehen. Diese werden dann dem neuen zweigeschossigen und aus zwölf Klassenzimmern samt Büro bestehenden Gebäude weichen, das mit 170.000 Euro Bausumme veranschlagt ist. Während die Fachkräfte aus der Kreisstadt Chautara bzw. Kathmandu kommen, werden als Hilfskräfte Männer und Frauen aus Sangachok ihren Beitrag leisten. Im Dezember 2017 soll die Shree Janagrity Higher Secondary School dann fertiggestellt sein und 600 Jungen und Mädchen ein neues schulisches Zuhause bieten.
Auch an dem vierstöckigen und schon fast fertiggestellten Schulgebäude von Sanosiruwari waren durch die schweren Erdstöße massive Schäden entstanden. Die müssen nun durch ein neu eingezogenes Stützkonstrukt behoben werden. Daran arbeitet man derzeit, ehe es mit dem Hochziehen der Innen- und Außenwände weitergeht. Klappt dies alles, so werden im Sommer des kommenden Jahres 400 Kinder endlich in ihre neue Schule einziehen können. 65.000 Euro werden diese Sanierungsmaßnahmen betragen.
Grundsteinlegung zur neuen Schule
Mit der Grundsteinlegung begannen am 25. September 2016 nun auch die Arbeiten zur Neuerrichtung der Shree Setidevi Higher Secondary School in Thulosiurbari, die ebenfalls gänzlich zerstört worden war. Sie war ehedem eine der größten Schulen der Nepalhilfe, maßgeblich mitfinanziert von den Alpinisten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits. Auch hier wird künftig ein zweistöckiges Gebäude mit zwölf Klassenräumen und Verwaltungsbereich entstehen das dann annähernd 600 Kindern samt Lehrkräften nutzen werden. Für die ersten Bauabschnitte sind dazu 100.000 Euro eingeplant. Der annähernd gleiche Betrag wird bis zur völligen Fertigstellung hinzukommen.
Fertiggestellt ist mittlerweile die Sukute Lower Secondary School und der Unterricht läuft bereits wenngleich auch die Farbe an den Wänden noch fehlt. An der kleinen Dorfschule, die 115 Kinder besuchen, waren im Erdgeschoß massive Schäden aufgetreten. 17.000 Euro kostete es diese zu beheben.
Auch am Shaligram Kinderhaus in Lubhu waren durch das Erdbeben Schäden entstanden. Die waren glücklicherweise nur geringfügiger Natur. Neben dem reich verzierten Pavillon stürzten auch Teile der Grundstücksaußenmauer ein. Diese und der komplette Eingangsbereich sind nun wieder vollständig hergestellt. Schließlich soll zum Ende dieses Jahres das 20-jährige Bestehen des Kinderhauses gefeiert werden - dazu putzt man sich natürlich heraus.
Noch ein langer Weg
Vor dem Hintergrund der nun endlich laufenden Arbeiten ist es der Nepalhilfe Beilngries ein Bedürfnis sich bei allen Spendern zu bedanken. Nur durch deren Unterstützung war und ist es möglich die Schritte zum Wiederaufbau in die Wege zu leiten.
Das ist in der Tat noch ein langer Weg, denn auch neue Projekte wollen angepackt werden, wofür weitere Gelder vonnöten sind. Aber jede Wanderung beginnt bekanntermaßen mit dem ersten Schritt.
Der erste Stein liegt
Ein Bericht von Stefan Nestler
September 2016: Gabi Hupfauer als Volontärin – Authentische Erlebnisberichte
Von Anfang September bis Mitte Oktober arbeitet die 69-jährige Gabi Hupfauer im Kinderhaus. Es war ein lang gehegter Wunsch der Ehefrau des renommierten Extrembergsteigers Siegi Hupfauer, mit dem Sie die Wochen vor ihrem Aufenthalt eine Reisegruppe zum Berg Kailash/Tibet geführt hatte. Gabi Hupfauer stand in ihrer bergsteigerischen Laufbahn, gemeinsam mit ihrem Mann, selbst auf drei Achttausendern. Das Ehepaar lebt im Landkreis Neu-Ulm.
In ihren authentischen Berichten spiegeln sich neben den nüchternen Fakten auch die Emotionen wieder, wie man aus den folgenden Zeilen entnehmen kann:
Namaste, liebe Freunde,
die zweite ereignisreiche Woche ist bereits vorüber und jeden Tag gibt es Neues zu verarbeiten bzw. zu verkraften. Ich glaube, ihr könnt euch die Verhältnisse nicht vorstellen. Armut, Schmutz, Lärm, Gestank, dazwischen aber lächelnde, fröhliche Menschen. Im Vergleich dazu leben wir alle in paradiesischen Verhältnissen, wir wissen es nur nicht immer zu schätzen. In der Fremde merkt man dies ganz gewaltig.
Doch nun zu meinen Erlebnissen: Die landesüblichen Ess- und Tischgewohnheiten in einer Großfamilie machen mir immer noch zu schaffen. Der Speiseplan besteht aus dreimal täglich Reis und ein wenig Gemüse. Aber immerhin zweimal gab es Toastbrot mit Ei gebacken zum Tee u. zweimal ein wenig Fleisch und einmal Jogurt. Das ist dann schon eine Abwechslung. Habe mir dann auch Toastbrot gekauft fürs Frühstück, aber das schmeckt nach Mottenkugeln. Braunbrot gibt es nur in Kathmandu zu kaufen unddas ist ca. 18 km entfernt.
Bin aber schon zweimal in Patan gewesen, das 15 km entfernt liegt. Einmal mit dem Motorroller, das ist mir aber zukünftig doch zu riskant. Der Verkehr und die Straßenverhältnisse sind chaotisch. Das zweite Mal bin ich mit dem Bus gefahren - alt und klapprig, dafür kostete er aber nur ca. 15 Cent. Das ist dann die Abwechslung. Der Lärm u. Gestank in der Stadt ist aber noch größer.
Die Putzarbeiten im Haus wurden fortgesetzt, ein Fass ohne Boden!!
Wäsche wird täglich gewaschen, von jedem der Kinder selbst. Sie sieht dementsprechend aus, natürlich mit kaltem Wasser.
Große Anschaffungen wurden gemacht von den Spendengeldern der Kailash-Gruppe. So u.a. ein Kleiderschrank für das Mädchenzimmer, vom Schreiner nebenan. Der Preis ist hoch mit 220 Euro, Trinkwasserfilter 50 Euro , Putzmittel, Schrubber, Besen und Schaufel, ein Kochtopf für Heißwasser, 5 Neonröhren u. Glühbirnen, Mehrfachadapter für die Steckdosen usw. Das Geld geht ganz heftig hinaus. Das ist aber nur das Notwendigste.
Dann geht das Trinkwasser aus. Es muss telefonisch vorbestellt werden und kommt dann mit dem Tankwagen. 8.000 l kosten ca. 14 Euro.
Der Alteisenhändler schaut auch vorbei und bietet für eine alte Waschmaschine zwei Euro, zertrümmert diese mit einem Hammer, um sie dann per Fahrrad abzutransportieren. Für mich ist hier vieles fast nicht zu begreifen!
Die mitgebrachte, gespendete Nähmaschine ist im Dauereinsatz. Hosen kürzen, Kleider umnaähen und unendlich viele offenen Nähte und Löcher flicken. Die Mädchen selbst wollen auch nähen, aber da müssen wir noch viel üben.
In Hof und Garten wurden Wege aus Ziegelsteinen von der eingefallenen Gartenmauer gelegt.
Der Höhepunkt war am vergangenen Samstag der Besuch des Zoos in Kathmandu. Mit neun Kindern sind wir mit dem Bus hingefahren. Die vielen Tiere, einschl. Tiger, Leopard u. Elefant waren für alle ein großes Erlebnis. Besonders die 19-jährige Haushaltshilfe Sapana freute sich besonders. Sie lebt erst seit fünf Monaten hier und hat diese Tiere noch nie zuvor gesehen. Zum Abschluss gab‘s für alle ein Eis. Dafür mussten sie eine Teilstrecke des Heimweges zu Fuß gehen. Bei der Heimfahrt schliefen die Kleineren dann gleich fest im Bus ein und mussten zum Ausstieg geweckt werden.
Es wird hier nicht langweilig, die Rasselbande hält eine ganz schön auf Trab.
Mit reichem Erfahrungsschatz zurück in die Heimat – Nepalesische Ärztin hospitiert an der Kreisklinik Wörth/Donau
Wenn Sabina Parajuli Anfang September nach Nepal zurückkehrt dann liegen drei Monate Aufenthalt in Bayern, zur Fortbildung an der Kreisklinik Wörth an der Donau hinter ihr.
Ermöglicht worden war ihr dies durch die finanzielle Unterstützung der Nepalhilfe Beilngries und die Betreuung durch die Verantwortlichen der Klinik, hier vor allem dem Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie, Dr. Christoph von Eisenhart-Rothe.
Bis es allerdings soweit war, mussten „viele Räder ineinander greifen“. Das begann als Padam Prasad Parajuli, der Leiter der Higher Secondary School in Sangachok, einer jener Schulen die von der Nepalhilfe Beilngries finanziert wurden, im Jahr 2008 mit der Bitte an die Hilfsorganisation herantrat, die medizinische Ausbildung seiner Tochter Sabina zu finanzieren. Die Zusage dazu sollte die richtige Entscheidung sein, wie der bisherige Werdegang der nun 26-jährigen Ärztin zeigt. Das „Fräulein Doktor“ schloss ihr Studium im April 2014 an der Tribhuvan Universität in Kathmandu ab.
Nachdem sie vom nepalesischen Staat auch ein Stipendium erhalten hatte, folgten zwei Jahre Arbeit in den unterentwickelten Bergregionen des Landes. Ihr Berufsziel, sich zur Kardiologin ausbilden zu lassen verlor sie über all die Zeit nicht aus den Augen. Daran änderte auch das schwere Erdbeben im April des vergangenen Jahres nichts, bei dem sowohl ihr Elternhaus, die Schule und das Krankenhaus der Kreisstadt Chautara zerstört wurden.
Wie kam es aber nun zu dem dreimonatigen Aufenthalt an der Kreisklinik Wörth an der Donau? Dazu brauchte es einmal mehr einen glücklichen Zufall in Form von Dr. von Eisenhart-Rothe, dessen Liebe zu Nepal und seiner Verbindung zur Nepalhilfe Beilngries. Der 55-jährige Mediziner und dessen Lebensgefährtin Dr. Irmgard Sieber trafen im Februar in Kathmandu mit Sabina Parajuli in Kathmandu zusammen und man vereinbarte, dass die junge Ärztin im Juni für drei Monate nach Bayern kommen sollte.
Für die Klinik in Wörth sind gerade Besuche von Medizinern aus Nepal nichts Ungewöhnliches denn auch der Ärztliche Direktor, Dr. Wolfgang Sieber, unterhält seit vielen Jahren enge Kontakte in den Himalayastaat. So war das Umfeld für den Aufenthalt schnell und kooperativ vorbereitet. Unter der Anleitung von Dr. von Eisenhart-Rothe und weiteren Mitarbeitern der Klinik erlernte die ehrgeizige und zielstrebige Medizinerin erste Schritte für den Fachbereich, der ihr im wahrsten Sinne so am Herzen liegt.
Nach einer Woche EKG-Kurs begann dann schrittweise auch die Ausbildung in der Sonogreafie des Herzens, der Echokardiografie. Schritt für Schritt konnte Parajuli die verschiedenen Erkrankungen des Herzmuskels und der Herzklappen erlernen. Nach zwei Monaten war sie soweit, die EKG- und Echo-Befunde mit den Beschwerden der Patienten in Einklang zu bringen. Zudem assistierte sie dem kardiologischen Chefarzt bei den Herzkatheteruntersuchungen, die fortan im neu eröffneten Hybrid-OP der Kreisklinik möglich sind.
Für die junge Frau aus dem Sindhupalchok Distrikt barg Reise nach Deutschland in vielerlei Hinsicht Neues. Neben dem medizinischen Standard und der Infrastruktur hierzulande waren dies auch so alltägliche Errungenschaften wie eine permanente Strom- und Wasserversorgung, letztere sogar „warm und kalt“.
Besuche in München, Wien, Bregenz und Sankt Gallen sowie Bergtouren wie etwa auf den Arber sorgten für die ausgewogene “work-life-balance“. Nicht zu vergessen ihre Aufenthalte in Beilngries, wo sie im Schloss Hirschberg mit ihrem Satz: „Ich heiße Sabina Parajuli und komme aus Nepal!“ auch den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer überraschte. All dies wird ihr abseits des Arbeitsalltags sicher lange im Gedächtnis bleiben. Den unweit von Wörth gelegenen Nepaltempel besuchte sie wiederholt um Landsleute zu treffen oder vielleicht auch um der Heimat etwas näher zu sein.
Sie will wieder kommen um dann das Studium zur Kardiologin zu beginnen. Das ist ein langer Weg aber Dr. von Eisenhart-Rothe sagt so treffend: „Sie ist wirklich gut!“. Verfolgt man ihren bisherigen Lebensweg so wird die 26-Jährige auch dies meistern. Die Nepalhilfe Beilngries wird ihr wie bisher unterstützend zur Seite stehen. Dies mit der Maßgabe, dass sie mit dem erworbenen Wissen für die Menschen in Nepal eine fachkundig ausgebildete Ärztin sein wird.
Die ersten Schüler bekommen wieder eine richtige Schule!
Beim Besuch von Manfred Lindner im Juli letzten Jahres wurde ihm, ganz in der Nähe der alten, zerstörten Schule ein Rohbau vom Schulkommittee gezeigt, der mangels finanzieller Mittel durch den Staat Nepal nicht mehr weitergebaut werden konnte. Es sollte dort ein College entstehen, doch die finanziellen Reserven waren wohl schnell aufgebraucht. So entstand die Idee bei Manfred Lindner, dieses großeunfertige Gebäude einfach fertig zu bauen und darin 10 Klassenzimmer unterzubringen.
Nachdem die Gemeinde Sangachok die Gespräche mit den entsprechenden Stellen aufgenommen hatte und von diesen die Erlaubnis bekam, den Rohbau zu übernehmen, um daraus eine Schule zu bauen, konnte dann Anfang 2016 der Plan in die Tat umgesetzt, nachdem ein Bauingenieur das Gebäude besichtigt und das ok für einen Weiterbau gegeben hatte.
Es wurden die Wände eingezogen und das Gelände vor dem Gebäude entsprechend hergerichtet. Die Türen und Fenster wurden in Auftrag gegeben und verbaut und nun steht die Schule für ca. 450 Schüler der Klassen 8 - 12 zum Einzug bereit. Dieser soll noch im August erfolgen, so dass diese Schüler nicht mehr in einem Provisorium aus Bambus lernen müssen.
Der Wiederaufbau der eigentlichen Schule auf dem alten Platz ist für 2017 in Planung.
Achtung, fertig, …
… los! Auf diesen Ruf warten derzeit nicht nur in Rio de Janeiro die Olympia-Starter. Auch die Menschen in Thulosirubari stehen in den Startlöchern. Nur noch wenige Tage trennen uns hoffentlich vom Start der Bauarbeiten an der neuen Schule für das kleine Dorf im nepalesischen Distrikt Sindhupalchowk.
Ein Bericht von Stefan Nestler
Endlich geht es voran beim Wiederaufbau!
Sicherlich haben unsere Spender genauso dringend auf Bilder aus Nepal gewartet wir selbst. Zunächst war der Wiederaufbau trotz der vorhandenen Spenden durch die Regierung um mehr als ein Jahr verzögert worden. Diese hatte sich 13 Monate mit der Erstellung neuer Bauvorschriften Zeit gelassen. In dieser Zeit konnte weder ein Privatbau, noch öffentliche Bauten repariert oder erneuert werden, welch ein Zeugnis von Unfähigkeit und Gleichgültigkeit der Regierung!Als nun endlich das grüne Licht zum Start des Wiederaufbaus gegeben wurde, setzte der Monsunregen ein, in diesem Jahr besonders stark, so dass die Bauarbeiten teilweise eingestellt werden mussten. Es wird jedoch bei jeder Gelegenheit versucht, die Reparaturarbeiten voranzutreiben.
Nach Übersendung der ersten detaillierten Kostenaufstellungen konnten nun zur Reparatur der Schulen in Sukute und Kadambas die ersten 50.000€ an Spendengeldern überwiesen werden. Dabei wurde die Nepalhilfe Beilngries großzügig durch Stiftung der Firma VPI aus Neuburg/Do. unterstützt.Die Reparaturen sollen bis Anfang 2017 abgeschlossen sein, so dass zumindest in Sukute die Schüler wieder in ihre Schule einziehen können. In Kadambas blieb ja nur der Neubau der Schule von dem Erdbeben verschont, dieser wird nun repariert, so dass 6 Klassenzimmer Anfang 2017 wieder zur Verfügung stehen werden. Der Aufbau der eingestürzten Schule ist dann für das Jahr 2018 vorgesehen.
Hans Kammerlander zu Besuch in Kathmandu
Nach längerer Zeit war auch Hans Kammerlander wieder zu Besuch in Nepal. Mit viel Interesse und Zeit besuchte er gleich drei Einrichtungen in Lhubu: Das Shaligram Kinderhaus, das Farming Land und die Shree Setidevi Higher Secondary School, die er 2004 mit gegründet hat und eine von drei Schulen ist, die seinen Namen trägt.
Mit Erleichterung stellte er fest, dass diese drei Einrichtungen im letzten Jahr nur leicht vom Erdbeben betroffen waren und notwendige bauliche Erweiterungen gerade bei der Schule weiter vorangetrieben werden können. Dass die Wasserversorgung an der Schule bis heute noch nicht stabil funktioniert ist jedoch weniger erfreulich. Hier leidet insbesondere die Hygiene an den Toiletten darunter. Sehr beeindruckend war die Führung im Farming Land. Gerade die Biogas-Anlage war sehr beeindruckend. Aber auch die tollen Ergebnisse im Agrar-Anbau zeigen mit welcher Motivation und welchem Engagement die Mitarbeiter dort vorbildlich arbeiten. Im Waisenhaus wurde man überaus herzlich empfangen. Die Freundlichkeit der Schulleitung und der anwesenden Kinder war unbeschreiblich und mit großer Dankbarkeit für den Besuch verbunden.
Empfangen und begleitet wurde Hans Kammerlander vom Country Director der Nepalhilfe Beilngries, Sunil Krishna Shrestha. Er nahm sich sehr viel Zeit und führte die Besuchergruppe mit viel Interesse durch die Einrichtungen.
Hans Kammerlander war in Begleitung der von ihm geführten Trekking-Gruppe, die in den 2 Wochen zuvor den Manaslu (8.163m) umrundet und den Larkya-La-Pass (5.220m) überquert hatte. Alle Teilnehmer der Gruppe waren ebenso tief beeindruckt vom Engagement der Nepalhilfe vor Ort und vor allem von der Freundlichkeit und Lebensfreude der Menschen dort.
Autor: Siegfried Butz, Management Hans Kammerlander – Deutschland – Mai 2016
Mitschnitt radioWelt am Abend, Bayern 2 vom 25.04.16
Der Wiederaufbau - Nepal ein Jahr nach dem Erdbeben, Autor Ruslan Amirov
Zur Nachahmung empfohlen - Spendenerlös aus gesammeltem Zahngold
Eine bis dato ungewöhnliche Anfrage erreichte uns im Frühjahr 2015. Eine Zahnarztpraxis im hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg wollte den Erlös aus dem Verkauf des von den Patienten gespendeten Zahngoldes an uns weiterleiten. Fragesteller war Marc Ohle aus Alsbach-Hähnlein, der Eigentümer dieser Praxis, Er war von einem Patienten auf unsere Organisation aufmerksam gemacht worden.
Danach startete er seine Aktion, bei der er bis zum Jahreswechsel nicht nur Zahngold sondern auch von Patienten mitgebrachtes Altgold in speziellen Scheidgut Sammeldosen zusammentrug. Der Erlös seiner Aktion konnte sich wahrlich sehen lassen. Es waren unterm Strich 1822,52 Euro, die so zusammenkamen.
Darin beinhaltet sind auch 370 Euro der mit der Verarbeitung beauftragten Scheideanstalt „Heraeus Kulzer GmbH“ aus Hanau. Das Unternehmen wollte da nicht nachstehen und zeigte sich vor dem karitativen Hintergrund und der Zusendung einer Spendenbescheinigung gerne bereit auf die Kosten der Scheidgut-Aufarbeitung zu verzichten. Eine Verfahrensweise die sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben hat.
Bei der Vielfalt der bisher bekannten Sammelaktionen war die angesprochene neu für uns und wir empfehlen sie natürlich gerne zur Nachahmung. Ein herzliches Dankeschön geht an die Zahnarztpraxis von Marc Ohle und die Geschäftsleitung der Heraeus Kulzer GmbH. Vergessen wollen wir dabei auch nicht den unbekannten Patienten der durch seine Werbung den Stein ins Rollen gebracht hatte.
Neues Projekt – Nepalhilfe Beilngries finanziert kleines Kinderhaus
Alte Wege beschreitet die Nepalhilfe Beilngries mit der finanziellen Unterstützung eines kleinen Kinderhauses in Sunakothi, einem zehn Kilometer südlich von Kathmandu gelegenen Ort. Darauf war man durch die Anfrage einer ehemaligen Volontärin gestoßen, die im Januar 2015 um eine finanzielle Unterstützung des Kinderhilfsprojekts bei den Beilngriesern angefragt hatte.
Alte Wege deshalb, weil es in deren Anfängen ebenfalls fremde Projekte waren an die man sich mangels eigener Einrichtungen angehängt hatte. So etwa die Armenschule der Englischen Fräulein oder die Armenapotheke des Bir Hospitals der Deutsch-Nepalischen Hilfsgemeinschaft Stuttgart (DNH). Bekanntermaßen hat sich Vieles über die fast zweieinhalb Jahrzehnte des Bestehens geändert, gerade was eigene Hilfsprojekte betrifft.
Unberührt davon hat man aber den Blick über den Tellerrand hinaus nicht verloren. Die genannten Fremdprojekte erfahren nach wie vor eine teilweise maßgebliche finanzielle Unterstützung. Neue, wie das Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur oder das Midpoint Hospital in Nawalparasi sind hinzugekommen. Möglich war und ist dies allerdings nur durch das großzügige Spendenverhalten und einen verantwortungsvollen Umgang mit den anvertrauten Geldern.
Von der Studentin und Reiseleiterin zur „Kinderhausmutter“
Zurück zu dem kleinen Kinderhaus, dem Child Help Education Fund“ (CHEF), in dem derzeit sieben Jungen und Mädchen im Alter von 5-16 Jahren leben und das Lila Devi im Jahr 2011 mit ihrem Bruder Oman gegründet hatte. Fürsorge, Unterstützung und ein Heim für „Ihre“ Kinder hatten sie sich dazu auf die Fahne geschrieben.
Als non-governmental Organization (NGO) ist das Kinderhaus bei der Regierung Nepals eingetragen. Eine finanzielle Förderung seitens des Staates gibt es nicht. Als Mitarbeiterin in einer Trekkingagentur in Kathmandu bildete das Einkommen der damals 27-jährigen Lila Devi die finanzielle Grundlage, zudem Spenden von Touristen und Volontären. Im vergangenen Jahr hat die nun 32-Jährige geheiratet. Die ehrgeizige Frau hat mittlerweile ihr Masterstudium der Soziologie an der Tribhuvan Universität in Kathmandu abgeschlossen. Ihr Mann Rai Sunar studiert Medizin. Beide kümmern sich um das Kinderhaus. Devis Bruder Oman arbeitet mittlerweile im Ausland um den Lebensunterhalt für sich und seine dreiköpfige Familie zu bestreiten. Damit teilt er das Los vieler Nepali.
Das CHEF befindet sich im Erdgeschoß eines dreistöckigen Wohnhauses. Die Kinder kommen wie Lila Devi aus dem Myagdi-Distrikt, der vor allem den Touristen bekannt ist die durch das Kali Gandaki Tal, zwischen Dhaulagiri und Annapurna wandern.
In der Vita jedes der Kinder tauchen die hinlänglich bekannten sozialen Hintergründe auf: Analphabetismus der Eltern, hohe Kinderzahl, fehlendes Einkommen, Erkrankung, Tod oder das nicht unübliche Zurücklassen der Familie durch den Ernährer. Beispielhaft dafür ist das Schicksal des elfjährigen Pardip, dessen Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen als er sechs Monate alt war. Seine Schwester kümmerte sich danach um ihn. Als sie heiratete verbot der Ehemann die weitere Erziehung. So kam Pardip im Jahr 2011 in das Kinderhaus.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Das Erdbeben in Nepal, im April des vergangenen Jahres hat die Anfrage der Volontärin in den Hintergrund treten lassen, vergessen war sie aber nicht. Deren Erfahrungsbericht folgten wiederholte Besuche, sei es durch die Kontaktpersonen vor Ort oder zuletzt im Februar 2016 durch Ralf Petschl, den Ersten Vorsitzenden der Nepalhilfe Beilngries und dessen Ehefrau Ingrid. Nun wird das Kinderhaus für die kommenden fünf Jahre mit jährlich 8000 Euro unterstützt werden. Damit ist ein kontinuierlicher und maßgeblicher Beitrag zum Unterhalt der Einrichtung gewährleistet.
Unabhängig davon wurden Kinder und Kinderhausleiterin bereits im Herbst aus dem Fundus des von der Nepalhilfe Beilngries geführten Shaligram Kinderhauses mit warmer Kleidung, Schuhen, Hygieneartikeln und Schulmaterial versorgt. Das soll auch weiterhin Bestand haben.
Persönliche Habseligkeiten und beengtes Zusammenleben
Beim Gang durch die Räume fällt auf, dass jedes Kind eine kleine, selbst gebastelte Box mit seinem Namen hat. Darin ist alles, was es an persönlichen „Schätzen“ besitzt. Kleine Plastikperlen, einzelne Ohrringe, eine glitzernde Kette, ein Bonbon. Ein kleines Häufchen Habseligkeiten worauf die Kinder stolz sind. Volontäre haben zudem einige Spielsachen mitgebracht.
Die Kinder schlafen in zwei kleinen Räumen. Einer für die Jungen, einer für die Mädchen. Lila Devi schläft in dem der Mädchen, ihr Mann Raj Sunar in dem der Jungen. Eigene Räumlichkeiten haben die beiden nicht. Unterstützung im Haushalt erfährt die Leiterin zudem durch den 16-jährigen Sabin, der von seiner Großmutter aufgezogen wurde bis diese starb. Voller Stolz erzählt Devi, dass er dank eines Stipendiums an einem College studiert. Zudem steht ihr die 13-jährige Esme zur Seite, die eine sehr gute Köchin ist und einmal Krankenschwester werden möchte.
Suche nach Volontärin
Für ihr kleines Kinderhaus sucht Lila Devi weiterhin Volontärinnen die sich für zwei Monate oder mehr dort einbringen und gegen ein Entgelt dort leben. Dabei haben sie das Privileg eines eigenen Zimmers.
Interessierte Frauen können sich über die Kontaktplattform der Nepalhilfe Beilngries (info@nepalhilfe-beilngries.de) melden. Damit würde sich auch der Kreis schließen, den im Januar 2015 eine Volontärin hergestellt hatte.
Bayerische Politikerinnen besuchen Kinderhaus der Nepalhilfe Beilngries – Umfangreiche Hilfsgüter im Gepäck
Die Weltfrauenkonferenz, die in diesem Jahr vom 13. bis 18. März in Nepals Hauptstadt Kathmandu stattfand, führte Teilnehmerinnen aus Bayern nebenbei auch in das Shaligram Kinderhaus der Nepalhilfe Beilngries, das in Lubhu unweit der Metropole des Landes liegt.
Politikerinnen aus Eichstätt, Augsburg und Ebersberg hatten diesen Anlass genutzt um mit Sunil Shrestha, dem Koordinator der Beilngrieser Hilfsorganisation, die vierzig Jungen und Mädchen des Kernprojekts zu besuchen.
Wahrlich schwer bepackt waren sie dabei nämlich, die Eichstätter Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel (CSU) und Eva Gottstein (FW) sowie aus Augsburg Dr. Simone Strohmayr (SPD) und die Kreisrätin Johanna Mühlfeld (ÖDP) aus Ebersberg.
Sechs Seesäcke mit nagelneuen blauen Kindertrekkingschuhen hatten sie bei sich. Die waren von der Firma LOWA gespendet und als Freigepäck mitgebracht worden. Damit können auch die Kinder der Schulen des Ortes oder vom Erdbeben Betroffene versorgt werden. Zudem hatten die Besucherinnen aus eigener Tasche 270 kg Lebensmittel gekauft. So etwa Reis, Linsen und Bohnen. Das reicht für Wochen um das Nationalgericht Dal Bhat auf den Tisch zu bringen. Auf besonders reges Interesse stießen bei den Kindern natürlich die mitgebrachten Süßigkeiten.
Sunil Shrestha und die Leiterin des Kinderhauses, Radhika Singh Maharjan, begrüßten mit dem Mitarbeiterstab und den Kindern die Gäste aus dem Bayernland. Dass die sich durchaus heimisch fühlen konnten dazu trugen zwei Volontäre aus München bei, die durch die Vermittlung der Nepalhilfe Beilngries für mehrere Monate in Schulen und dem Shaligram Kinderhaus arbeiten.
Bei der Führung durchs Haus und über das Grundstück hatten es den Politikerinnen die Biogas-Anlage, die Photovoltaik, die Sonnenkollektoren bis hin zu den Solarkochern besonders angetan. Ein erstauntes Kopfnicken ob dieser ökologisch nachhaltigen Einrichtungen war deutlich zu erkennen.
Nachdem sich die Besucherinnen in das Gästebuch eingetragen hatten verabschiedeten sie sich sichtlich beeindruckt mit einem Lied – der Bayerischen Nationalhymne.
Besuche dieser Art sind für die Nepalhilfe Beilngries immer ein willkommener Moment um Transparenz in ihre geleistete Arbeit zu bringen. Nichts ist aufschlussreicher als sich unmittelbar vor Ort kundig zu machen, so wie es die bayerische Besuchergruppe im vorliegenden Fall tat. Diese Kontakte runden die hinlänglich thematisierten Aktivitäten zur Beschaffung von Spendengeldern in Beilngries und weit darüber hinaus, ab. Zudem verdeutlichen sie deren Nutzen und Sinnhaftigkeit für die Menschen vor Ort.
An dieser Stelle sei abschließend all denen gedankt, die bei ihren Reisen nach Nepal Hilfsgüter der verschiedensten Art als Freigepäck mitnehmen. Nur mit deren tatkräftigem Engagement kann diese Form der Unterstützung gewährleistet werden.
Noch kein Licht am Ende des Tunnels
Ein Bericht von Stefan Nestler
„Wir sind bereit“ in Thulosirubari
Ein Bericht von Stefan Nestler
Der Neustart hat begonnen ...
zumindest in Sangschock, wo die komplette Schule abgerissen werden musste. Unweit der alten Schule wollte die Regierung bereits 2013 eine College errichten, was jedoch dann nur bis zum Rohbau vorangetrieben wurde, aufgrund Geldmangels wurde der Bau dann eingestellt.
Beim Besuch um Juli 2015 wurde nun dieser Rohbau von Manfred Lindner besichtigt und es wurde die Idee geboren, das Gebäude für die Nepalhilfe Beilngries als Schulneubau einfach weiter zu bauen.
Nach Verhandlungen der Gemeinde Sangachok über die Nutzung des Rohbaus wurde nun die Übereignung der Grundstücks + Rohbau an die Gemeinde beschlossen. Mit den Spenden der Nepalhilfe Beilngries wird seit März 2016 an der Fertigstellung des Gebäudes begonnen. Bis zum Sommer sollen dort 10 Klassenzimmer entstehen und die ersten Schüler wieder aus den provisorischen Klassenräumen in eine richtige Schule umziehen können.
Übrigens: die Fenster- und Türstöcke der alten Schule, die ja unbeschädigt waren, wurden aus der alten Schule ausgebaut und finden nun dort Verwendung!Sobald die Genehmigung der Regierung vorliegt, wird auch mit dem Neubau der Jana Jagriti Schule an der alten Stelle begonnen!
Nur ein Lied
Es sollte lediglich ein kleines Lied zur Erinnerung an den Aufenthalt in Nepal sein, das die 16-jährige Suku Maja Lobchen für Betina Wanner zum Abschied sang. Sie hatte Vertrauen gefasst zu der Frau aus dem fernen Deutschland, die ihren Urlaub genutzt hatte um sich in die täglichen Arbeiten unseres Shaligram Kinderhauses in Lubhu einzubringen.
Während dieser Zeit hatte Betina Wanner im davon nur wenige Meter entfernten Hauptgebäude unserer neuen Gärtnerei gewohnt, die von den Eltern der von Geburt an blinden Suku Maja betreut wird. Sie arbeiten und leben dort zusammen mit ihrer ebenfalls blinden elfjährigen Tochter Sushila. Die Aufzucht und Pflege von Gemüsen der verschiedensten Sorten und die von Schweinen, Hühnern und Enten bestimmen seither den Arbeitsalltag des Ehepaares.
Tashi und Kippa Lobchen kamen zusammen mit den beiden Töchtern und den beiden sehenden Söhnen vor sieben Jahren aus dem, abseits des öffentlichen Straßen- und Wegenetzes gelegenen Bergdorf Ramche, nördlich von Kathmandu. Trekker kennen und schätzen diesen Bereich - den Langtang Himal.
Nach einer vor elf Jahren vorgenommenen Operation kann Suku Maja ihre Umwelt zumindest schemenhaft erkennen. Ähnlich ist es bei ihrer Schwester, deren Augenoperation von uns bezahlt wurde.
Suku Maja lebt seit drei Jahren in der von unseren österreichischen Partnern aus Lichtenegg finanzierten Blindenschule in Chautara, dem Verwaltungssitz des vom Erdbeben so schwer getroffenen Sindhupalchok Distrikts. Derzeit sind sie und alle weiteren Bewohner wegen der schweren Erdbebenschäden an dem Gebäude in einem Provisorium untergebracht.
Die Sangeskunst von Suku Maja, von der Leiterin unseres Kinderhauses, Radhika Singh Maharjan, als „hidden treasure“ als verborgener Schatz bezeichnet, soll auch unseren Freunden und Förderern nicht vorenthalten bleiben, womit dieser Beitrag entstand.
Es ist nur ein kleines Lied und die Bildqualität könnte sicher besser sein. Wer aber aufmerksam und mit Gespür zuhört wird viel mehr darin erkennen.
Indisch/nepalische Grenze wieder offen
Seit dem 06.02.2016 ist die Blockade der indisch/nepalischen Grenze aufgehoben. Nach mehr als 5 Monaten der Sperre können seit diesem Zeitpunkt wieder Waren die Grenze Richtung Nepalpassieren. Insbesondere Treibstoff, Gas und Baumaterialen werden wieder nach Nepal geliefert. Ein mehr als 5 Monate dauernder Streit geht damit zu Ende unter dem Millionen Nepalesen litten.
Nach dem Erdbeben vom April und Mai war dies die größte Katastrophe für Nepal in den letzten Jahrzehnten, die jedoch kaum Erwähung in den Medien der Weltpresse fand.
In den nächsten Wochen werden sich dadurch die Spritpreise, die zeitweise bei 3 €/l lagen wieder normalisieren und auch Gas zum kochen wird wieder erhältlich sein, nachdem die Bevölkerung selbst in Kathmandu wieder mit Holz kochen musste, was zu einer verstärkten Abholzung der Wälder geführt hat.
Ein Bericht dazu finden Sie unter dem Link: http://indianexpress.com/article/india/india-news-india/key-india-nepal-border-post-open-trucks-cross-after-5-months/
Deutsch-nepalesische Zusammenarbeit überzeugt
Viele, die einmal in Nepal waren, kommen immer wieder. Zu diesen Leuten gehöre seit einigen Jahren auch ich. Die Arbeit der Nepalhilfe Beilngries habe ich zuvor sporadisch verfolgt. Auf Anfrage ergab sich, dass ich für mein restliches Freigepäck einen Seesack mit Kinderschuhen in das Land am Himalaya mitnehmen konnte. Gespendet hatte die Schuhe die Firma Lowa. Vor Ort nahm mich der Nepal-Koordinator der Nepalhilfe, Sunil Shrestha, mit auf seine Fahrt, unter anderem in den Sindhupalchok-Distrikt. Die Region wurde besonders schwer vom zweiten Erdbeben am 12. Mai getroffen. Die partnerschaftliche deutsch-nepalesiche Zusammenarbeit überzeugt.
Unsere Fahrt führt zunächst auf der – nach nepalesischen Verhältnissen – gut ausgebauten Hauptverkehrsachse von Katmandu Richtung Tibet. Nach etwa einer Stunde kurvenreicher Fahrt zweigt die Straße in der Kleinstadt Dolalghat ab in Richtung Chautara und windet sich nach der Überquerung des Flusses Indravati Nadi in vielen Serpentinen den Hang hinauf. Die Landschaft ist dicht besiedelt und eng terrassiert. Die fruchtbaren Terrassenfelder scheinen wie mit der Wasserwaage angelegt. Irgendwann geht der Weg ab auf eine enge, mühsam zu befahrende Schotterstraße und führt durch kleine Dörfer. Das Ausmaß des Erbebens vom Mai ist hier mit einem Mal ganz deutlich zu sehen. Mauerreste deuten ehemalige Häuser an. Die ohnehin schon ärmlichen Hütten sind notdürftig mit Wellblech und Planen repariert. Das Klima der vergangenen Monate mit Monsunregen und starken Temperaturschwankungen hat dem Plastikmaterial stark zugesetzt. Für die winterlichen Nächte reicht der Schutz eher nicht aus.
Wenige Schulen blieben unversehrt
Wir erreichen Phalante. Hier wurde erst im vergangenen November die Lowa-Schule eingeweiht. Sie blieb vom Erdbeben unversehrt. Rund 200 Kinder aus den umliegenden Dörfern kommen zum Unterricht her. Die Schüler erwarten unsere Gruppe mit dem Nepal-Koordinator Sunil Shrestha, Shyam Pandit (Schulbau-Koordinator). Aufgereiht nach Größe stehen sie in einer langen Schlange. Die meisten halten eine Khada in Händen: Die selbstaufgefädelten Ketten aus Tagetes oder Bougainvillea-Blüten sollen Glück bringen. Ebenso die Seidenschals. Mit strahlenden Gesichtern hängen die Kinder sie den Gästen um. Eine Geste, die sehr berührt.
Unser Jeep ist vollgeladen mit vorwiegend gebrauchter Kleidung für die kalten Temperaturen – darunter sind auch die rund 50 Paar neuen Lowa-Trekking-Schuhe in verschiedenen Kindergrößen. Nach der Verteilung sieht man manches Kind wie einen Storch umhergehen: Festes Schuhwerk als eine neue Erfahrung. Bei dem ewig kalten Boden im Winter ist es auch angebracht. Kinder und Eltern freuen sich über Hosen, Pullover oder Jacken. Die Kleidung hat Sunil Shrestha privat oder in Geschäften in Katmandu gesammelt. Nach der aufregenden Verteilung geht es für die Schüler zurück in die Klassenzimmer. Fleißig lernen sie Vokabeln oder lösen Matheaufgaben. Unser Abschied lenkt sie nochmals ab. Viele winken und strahlen uns hinterher.
Auch in der Theo-Fritsche-Schule in Harre werden wir mit Unmengen von Khadas und von Kindern mit ihren leuchtenden Augen erwartet. Mädchen führen Tänze auf und ernten dafür eine Menge Applaus von den Mitschülern und den Gästen. Einige Jungen haben als Gastgeschenk eine kleine Nepal-Flagge aus Pappe gebastelt, die sie voller Stolz überreichen.
Das A und O: eine solide Ausbildung
Shyam Pandit zeigt und erläutert auf unserer Tour die Schäden an einigen Schulen. Die gewaltige Wucht des Erdbebens wird sicht- und spürbar, was abermals fassungslos macht. Gerade drei Schulen der Nepalhilfe Beilngries blieben vom Erdbeben unversehrt. Die anderen 15 können nur unter großem Aufwand wiederhergestellt oder müssen gar komplett neu gebaut werden. Wie die Schule in Chautara mit der angegliederten Blindenschule für 15 Kinder, die auch hier leben. Derzeit bietet eine naheliegende Ersatzunterkunft den blinden Kindern und Jugendlichen Wohnraum. Momentan werden sie wie die Kinder der anderen Schulen in Ersatzklassenzimmern aus Wellblech und Planen unterrichtet. In Chautara treffen wir auch die junge Ärztin Dr. Sabina Parajuli. Die 24-Jährige ist die erste Schülerin, die durch die Unterstützung der Nepalhilfe Beilngries ihre Ausbildung zur Ärztin absolvierte. Heute arbeitet sie im Krankenhaus in Chautara. Freundlich und zugewandt begrüßt sie die Besucher und stellt sich vor. Ihr Englisch ist exzellent. Ihre ruhige selbstbewusste Ausstrahlung lässt keinen Zweifel daran, dass sie weiß, was sie will.
Persönlichkeiten stützen das Land
Auch Sarita Pathak ist gut ausgebildet. Und selbstbewusst. Die heute 26-Jährige war das erste Kind des Kinderhauses in Lalitpur. Das Kinderhaus war vor 23 Jahren das erste Projekt der Nepalhilfe Beilngries in Nepal. Vom Erdbeben blieb das Gebäude – mit Ausnahme der Fotovoltaik-Anlage und der Gartenmauer – verschont. Heute ist Sarita Pathak selbst Chefin für das Kinderhaus. Hier leben 40 Kinder und Jugendliche zwischen vier und 19 Jahren. Sie kommen oft aus schwierigen Familienverhältnissen oder haben nur noch einen Elternteil. Den Kontakt zur Familie sollen sie aber durch regelmäßige Besuche pflegen. Sarita Pathak unterstehen nicht nur die Mitarbeiterinnen des Kinderhauses, sondern auch die Mitarbeiter der Landwirtschaft, mit der die Einrichtung versorgt wird. Dabei kann sie auf engagierte Leute wie Surva Chimara zählen. Er wirtschaftet ökologisch, ohne Einsatz von Mineraldünger oder Pestiziden. Mit Stolz erzählt er nicht nur, wie er Kompost macht und ihn einsetzt, sondern zeigt auch was er im Winter ernten kann, zum Beispiel Blumenkohl oder Brokkoli.
Wiederaufbau braucht Jahre und viele Unterstützer
Die Verantwortlichen der Nepalhilfe haben den Schulbetrieb und den Alltag für die Kinder und Jugendlichen nach den Erdbeben rasch sichergestellt. Sie wissen, wie wichtig die Ausbildung für junge Menschen in Nepal ist. Der Wiederaufbau der zerstörten Schulen braucht aber langfristig Unterstützung von vielen. Damit junge Menschen wie Dr. Sabina Parajuli und Sarita Pathak durch ihre gute Ausbildung die Stütze des Landes werden können.
Anne Oschwald
Freie Journalistin
Nähere Informationen:
Jede Unterstützung hilft den Menschen vor Ort. Wer zum Beispiel nach Nepal reist, kann den Rest seines Freigepäcks weitere neue von Lowa gespendete Kinderschuhe mitnehmen. Regulärer Versand und der Zoll dafür wären unverhältnismäßig hoch.