Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Beachtliche Baufortschritte Projektbesuche mit erfreulichen Erkenntnissen

Aus einer Bauruine wurde eine neue Schule in Sangachok
Aus einer Bauruine wurde eine neue Schule in Sangachok
Die nun in hellem gelb strahlende Schule von Sukute
Die nun in hellem gelb strahlende Schule von Sukute
Voll im Gange sind die Sanierungsarbeiten an der Schule von Chautara
Voll im Gange sind die Sanierungsarbeiten an der Schule von Chautara
Sauberes Wasser sprudelt aus dem Tiefbrunnen des Midpoint Hospitals wie Manfred Lindner feststellen konnte
Sauberes Wasser sprudelt aus dem Tiefbrunnen des Midpoint Hospitals wie Manfred Lindner feststellen konnte
Fleißig werkeln die Maler an der Außenfassade des Kinderhauses
Fleißig werkeln die Maler an der Außenfassade des Kinderhauses

Zum Besuch der verschiedenen Hilfsprojekte hielten sich Claudia Thumann, Roman Meier und Manfred Lindner im November in Nepal auf, mit dem Ziel sich dort einen eingehenden Überblick über den Fortgang der Arbeiten zu verschaffen.  Insbesondere der Wiederaufbau bzw. die Instandsetzung der vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Schulen stand dabei auf deren Agenda.

Aber auch ein Abstecher in den Süden des Landes nach Nawalparasi, wo seit mehreren Jahren das Midpoint Hospital durch großzügige Unterstützung der Nepalhilfe renoviert wird, stand auf dem Programm.

Enorme Fortschritte an den beschädigten Schulen

Das Hauptaugenmerk der Reise lag aber im Besuch des Sindhupalchok-Distriktes, wo sechs der 26 Schulen der Nepalhilfe durch das Erdbeben total zerstört und  zehn weitere erheblich beschädigt wurden, was  aufwändige Sanierungsmaßnahmen mit sich brachte und noch bringen wird. 

Erfreulich allem voran war die Stippvisite in Sangachok, wo seit dem letzten Jahr aus einem unvollendeten Betongerippe ein Schulgebäude mit zwölf Klassenzimmern entstanden ist. Im Oktober konnten damit die 450 Jungen und Mädchen aus ihren Wellblech- und Bambusprovisorien ausziehen. 

Die große Schule von Sanusiruwari, die noch unvollendet war ehe das Erdbeben massive Schäden an dem fünfstöckigen Gebäude verursachte, wird derzeit umfassend saniert. Diese Aufgabe hat wie für alle anderen Gebäude auch, ein von der Nepalhilfe beauftragtes Architekturbüro übernommen, das vor allem auch die weitere Bauausführung überwacht. Beim Treffen mit dem verantwortlichen Architekten Sanjay Sapkota konnte sich die kleine Delegation von der guten Umsetzung der Pläne vor Ort überzeugen. 

Mit gleichem Konzept müssen aber auch neun weitere Schulen saniert werden, wobei die  der Schule in Sukute zwischenzeitlich beendet ist. Sie erstrahlt nun in der neuen von der Regierung des Landes beschlossenen Farbgebung für alle Schulen, einem hellen gelb mit dunkelroten Fenstern und Türen. Derzeit laufen zeitgleich an fünf Gebäuden die Instandsetzungsmaßnahmen. So etwa auch an der Michl-Dacher-Schule in Kadambas, der ersten von der Nepalhilfe Beilngries errichteten Einrichtung. Bei der ebenfalls vollständig zerstörten Schule von Thulosiruwari ragen bereits die neuen Stützpfeiler aus dem Erdboden.

Geht es nach dem Willen der Planer,  so sollen bis zum Beginn des Monsuns, etwa in der Mitte des kommenden Jahres, die Rohbauten erstellt sein.

Neubau der Blindenschule

Die Begutachtung der Schule in Chautara ergab, dass auch dieses Gebäude einer Generalsanierung mit neuer statischer Ausrichtung bedarf. Die baulich angegliederte Blindenschule hingegen musste bereits Anfang des Jahres abgerissen werden  und wird nun an fast gleicher Stelle, jedoch mit einem andersartigen Baukonzept neu erstellt werden. Dies soll  noch 2016 begonnen werden, damit die blinden Mädchen und Jungen, die seit dem Erdbeben in einem  völlig unzulänglichen Notbehelf leben, wieder ein menschenwürdiges Zuhause bekommen.

Krankenhaus auf gutem Weg

Höchst erfreulich verlief der Besuch des Midpoint Hospitals von Nawalparasi. Das Krankenhaus vermittelte einen sehr sauberen Eindruck und die von der Nepalhilfe Beilngries finanzierten Geräte, wie ein Röntgengerät, Ultraschallgerät und verschiedene Bluttestgeräte waren in bestem Zustand; sie werden eifrig genutzt. Der Vorplatz des Gebäudes ist zwischenzeitlich auf eigene Kosten komplett neu gestaltet und zudem hat man einen kleinen Park angelegt, in dem sich nicht nur die Patienten sondern auch die Bevölkerung aufhalten können

Kleiner Höhepunkt dort war die offizielle Inbetriebnahme des Tiefbrunnens, der mit der finanziellen Unterstützung der Nepalhilfe bis in eine Tiefe von 80 m gebohrt wurde. Zusammen mit der neuen Filteranlage dient er sowohl für die Gewinnung von Trinkwasser als auch zur Bewässerung der Parkanlagen. 

Aufgrund der zunehmend ansteigenden Patientenzahlen, was wohl auch dem zwischenzeitlich gestiegenen Standard und Ruf des Krankenhauses geschuldet ist,  wurde über eine mögliche Erweiterung der Klinik gesprochen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Krankenhauskomitee an den zweiten Vorstand, Manfred Lindner, überreicht.

Zwanzig Jahre Kinderhaus 

Derzeit wird auch das im Jahr 2001 errichtete Kinderhaus umfassend renoviert. Sowohl ein neuer Außen- und Innenanstrich erfolgten. Die Wasserversorgung und die Solaranlage unterzog man einer gründlichen Überprüfung und Erneuerung. Roman Meier, gelernter  Elektriker, tauschte während seines Aufenthalts im Kinderhaus beschädigte Schalter, Steckdosen und Lampen aus damit Ende Dezember bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen unseres Projektes „Kinderhaus“ der Gebäudekomplex in neuem Glanz erstrahlt und für weitere Kindergenerationen gerüstet ist. 

Eine Frage der Finanzierung

All diese nun seit mehreren Monaten laufenden Baumaßnahmen müssen natürlich finanziell geschultert werden. Allein die Sanierungsarbeiten an  den Schulen von Sukute, Sanosiruwari und  Sangachok verursachten bisher Kosten in Höhe von 126.000 Euro. Der Neubau der Shree Seti Devi Higher Secondary School von Thulosirubari wird sich auf etwa 177.000 Euro belaufen. 900.000 Euro werden nach bisheriger Bewertung des Planungsbüros die gesamten Baukosten in den Folgejahren betragen. 

Unabhängig davon läuft der Unterhalt bestehender Projekte und Hilfseinrichtungen weiter. Da kommt es nicht von ungefähr, dass man bei der Nepalhilfe verstärkt auf ein stabiles Finanzpolster achtet, sei es aus dem Verkaufserlös des aktuellen Kalenders „Himalaya 2017“ oder generell durch Spenden. Darauf setzt die Beilngrieser Hilfsorganisation jetzt natürlich besonders. Alle Details dazu findet der Interessierte auf der Homepage unter: www.nepalhilfe.org. Dass die bisher angestoßenen Wiederaufbauarbeiten überhaupt realisiert werden konnten ist dem bisher gezeigten vielfältigen Engagement aus der Bevölkerung zu verdanken, dessen ist man sich in den Reihen der Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries bewusst. All denen die sich hier eingebracht haben gilt der besondere Dank.