Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
deutschenglisch

Projektreise Herbst 2016

Einweihung des Tiefbrunnens am Midpoint Hospital in Nawalparasi durch Manfred Lindner
Einweihung des Tiefbrunnens am Midpoint Hospital in Nawalparasi durch Manfred Lindner
Besichtigung der Reparaturarbeiten in Sanusiruwari zusammen mit dem Architekten Sapkota, Fertigstellung Frühjahr 2017
Besichtigung der Reparaturarbeiten in Sanusiruwari zusammen mit dem Architekten Sapkota, Fertigstellung Frühjahr 2017
Reparaturarbeiten in Kadambas, Fertigstellung bis Frühjahr 2017 geplant
Reparaturarbeiten in Kadambas, Fertigstellung bis Frühjahr 2017 geplant
Schule in Sukuthe nach Vollendung des Außenanstriches und des großteils der Reparaturarbeiten. Einweihung im Februar 2017
Schule in Sukuthe nach Vollendung des Außenanstriches und des großteils der Reparaturarbeiten. Einweihung im Februar 2017
Die ersten Klassen sind in das neue Schulgebäude in Sangachok eingezogen.
Die ersten Klassen sind in das neue Schulgebäude in Sangachok eingezogen.

Für eine Woche bzw. 16 Tage hielten sich Claudia Thumann, Roman Meier und Manfred Lindner in der ersten Novemberwoche in Nepal auf, um nach dem rechten zu schauen. Insbesondere die Renovierung des Kinderhauses und der Wiederaufbau bzw. Instandsetzung der vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Schulen stand auf der Agenda der drei.
Aber auch ein Abstecher in den Süden nach Nawalparasi, wo ja das Midpoint Hospital durch großzügige Unterstützung der Nepalhilfe renoviert wurde, stand auf dem Programm.

Höchst erfreulich verlief der Besuch dort, der gleich am Anfang der Reise stand. Das Krankenhaus bot einen, für Nepal sehr sauberen Eindruck und die von der Nepalhilfe Beilngries gesponserten Geräte, wie ein Röntgengerät, Ultraschallgerät und verschiedene Bluttestgeräte waren in bestem Zustand und wurden eifrig genutzt. Der Vorplatz des Gebäudes war zwischenzeitlich auf eigene Kosten komplett neu hergerichtet und ein kleiner Park angelegt worden, in dem sich die Patienten aufhalten können, war angelegt worden.
Kleiner Höhepunkt des Besuches war die offizielle Inbetriebnahme des Tiefbrunnens, der mit der finanziellen Unterstützung der Nepalhilfe bis in eine Tiefe von 80 m gebohrt wurde und der nun zusammen mit der neuen Filteranlage sowohl als Trinkwasser als auch zur Bewässerung des Gartens dient.
Aufgrund der immer mehr ansteigenden Patientenzahlen und der vermehrt auftretenden Verkehrsunfälle auf der nahen Hauptverkehrsstrecke Butwal – Barathpur wurde über eine mögliche Erweiterung der Klinik gesprochen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Krankenhauskommittee an 2. Vorstand Manfred Lindner überreicht.

Hauptaugenmerk der Reise lag jedoch auf der Fahrt in den Sindhupalchok, wo 6 der 26 Schulen der Nepalhilfe durch das Erdbeben total zerstört wurden, 10 weitere wurden erheblich beschädigt und bedürfen aufwendigen Reparaturen bzw. statischen Ertüchtigungen.
Der erfreulichste Besuch war natürlich in Sangachok, wo seit dem letzten Jahr aus einem Betonrohbau eine Schule mit 12 Klassenzimmern entstanden ist. Seit Oktober 2016 können nun dort 450 Schüler wieder normalen Unterricht genießen. Nur die Klassen 10 – 12 müssen noch für die nächsten 2 Jahre in provisorischen Klassenzimmern lernen, bevor mit dem Neubau in Sangachok begonnen werden kann. 

Einer der großen Schulen in Sanusiruwari wird derzeit aufwendig saniert, wobei alle 24 Pfeiler des Gebäudes, sowie die vier Grundecken nach staatlichen Vorgaben verstärkt werden. Diese Aufgabe hat ein, von der Nepalhilfe engagiertes Architektenbüro übernommen, die vor allem auch die Bauausführung überwacht. Beim Treffen mit dem Architekten, der selbst aus dem Sindhupalchok stammt, konnte sich die kleine Delegation von der guten Umsetzung der Pläne vor Ort überzeugen. Mit gleichem Konzept müssen nun 9 weitere Schulen saniert werden, wobei die Sanierung der Schule in Sukuthe kurz vor der Vollendung steht. Es werden ab Ende November 2016 insgesamt 5 Schulen zeitgleich wieder instand gesetzt und der Neubau der Schule in Thulosiruwari wird begonnen.
Die Besichtigung der Schule in Chautara, an die die Lichtenegger Blindenschule angebaut war ergab, dass das Schulgebäude gleich allen anderen beschädigten Schulen einer Generalsanierung mit neuer statischer Ausrichtung bedarf. Die Blindenschule hingegen musste bereits Anfang des Jahres abgerissen werden  und wird nun an fast gleicher Stelle, jedoch mit neuem Baukonzept neu erstellt. Dies soll  noch 2016 begonnen werden, damit die blinden Schüler wieder ein menschenwürdiges Zuhause bekommen. 

Ein weiterer Punkt auf der Projektreise war die Einweihung eines Schulgebäudes für die Mary Ward Sisters, die als direkte Nachbarn an das Kinderhaus in Lhubu grenzen. Dort war im Jahr 2015/2016 ein neues Schulgebäude entstanden, das von der Nepalhilfe Beilngries finanziert worden war.
In einer kleinen Feierstunde wurde das Gebäude zusammen mit den Schwestern eingeweiht. Auch dieses Gebäude musste nach dem Erdbeben nochmals saniert werden, bevor die vier Klassenräume jetzt genutzt werden konnten.

Ein wichtiger Punkt bestand natürlich wie immer im Besuch des Kinderhauses, bei dem immer eine Gespräch mit den Angestellten stattfindet. Auch eine Gesprächsrunde mit bereits aus dem Kinderhaus ausgeschiedenen Kindern, findet bei jedem Besuch statt, um zu hören, wie es den Ehemaligen ergeht. Es waren insgesamt 6 ehemalige Kinderhausbewohner erschienen, die nun alle in Berufen arbeiten, oder noch ein Studium absolvieren. Eine erfreuliche Bilanz.
Derzeit wird das komplette Kinderhaus nach 20 jährigem Betrieb renoviert. Sowohl eine neuer Außenanstrich, als auch innen und die Fenster und Türen wurden neu gestrichen. Doch auch sämtliche andere Räumlichkeiten,  sowie die Wasserversorgung oder die Solaranlage wurden einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Roman Meier, kümmerte sich während seines Aufenthalts im Kinderhaus der Elektrik und tausche beschädigte Schalter, Steckdosen und Lampe aus, damit Ende Dezember bei der Feier zum 20 jährigen Bestehen unser Kinderhaus in neuem Glanz erstrahlt und für weitere viele Kindergenerationen gerüstet ist. 

Grundsätzlich war dies eine sehr positive und Mut machende Reise, die uns in unserer Überzeugung gestärkt hat, dass man zusammen vieles erreichen kann. Wir hoffen die Folgen des verheerenden Erdbebens vom 25.04.2015 Anfang 2018 mit Hilfe unserer großzügigen Spender überwunden zu haben.