Das Kinderhaus wünscht "Merry Christmas and a Happy New Year!"
Konzerte der Regensburger Domspatzen füllen Spendentopf
Ein Spendenerlös von 108.500 € für unsere Nepalhilfe sind die Bilanz der zehn vorweihnachtlichen Konzerte der Regensburgern Domspatzen in der Klosterkirche Frauenzell. Das wohl letzte fand am 07.12.2018 statt.
Was allen gemein ist sind die ungezählten begeisterten Gesichter der Besucher der seit 2001 im zweijährigen Turnus durchgeführten Veranstaltungen. Sie waren es ja auch, die durch den Kauf der Eintrittskarten diese so bemerkenswerte Summe zusammengetragen haben.
Initiiert und finanziert hatte die Konzerte Rupert Heider aus Wörth/Do. Zugute kam dem Leiter des lokalen Energieversorgers die enge Verbindung zum Dirigenten der weltberühmten Regensburger Sänger, Domkapellmeister Roland Büchner. Dessen Schritt in den Ruhestand im kommenden Jahr war auch der Grund, weshalb entgegen der Tradition auch 2018 ein Konzert stattfand.
Der eingangs erwähnte Betrag von 108.500 Euro muss richtigerweise doppelt genommen werden, denn bei jedem der Konzerte bedachte Rupert Heider zu gleichen Teilen auch andere soziale Einrichtungen. Diese kommen größtenteils aus dem Großraum Regensburg, wie etwa die Leukämiehilfe Ostbayern oder der Hospiz-Verein Regensburg e.V.
Dass wir in den zurückliegenden 17 Jahren kontinuierlich vertreten waren kommt nicht von ungefähr. Rupert Heider kennt Nepal von vielerlei Reisen. Dabei hat er auch unsere Einrichtungen besucht um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Der muss wohl immer positiv und erfreulich gewesen sein. Diese Aspekte und die persönliche Verbindung zu unseren Mitgliedern bewog ihn zu dieser Entscheidung-
Es gilt ganz herzlich Danke zu sagen - dem Chor und dessen Dirigenten, den tausenden Besuchern und natürlich dem Initiator für seine Idee und finanzielle Unterstützung. Was die Fortsetzung der Konzerte betrifft ließ Heider in seinen Grußworten ein Hintertürchen offen. Vielleicht greift der Nachfolger diese sicher nachahmenswerte Idee auf und setzt sie fort?
Der Wiederaufbau geht dem Ende entgegen
Bei seiner diesjährigen Projekttour im November 2018 wurde 2. Vorstand Manfred Lindner und seine Ehefrau Helga von zwei Journalistinnen und der Pressesprecherin der Fa. Deuter, Angela Vögele, begleitet.
Es stand nämlich u.a. der Besuch der Shanti Nakunja Secondary School in Kathmandu auf dem Plan. Diese Schule die wir auch als „Deuter Schule“ bezeichnen, wurde mit finanzieller Unterstützung des Gersthofener Rucksack- und Outdoorequipmenthersteller gebaut und bereits 2013 eingeweiht. Damals konnte die Verteterin der Fa. Deuter nicht mit nach Nepal reisen und so war sie 5 Jahre später, um so gespannter, der erste Mal persönlich die „Deuter Schule“ in Augenschein zu nehmen. Bereits der Empfang durch mehr als 100 Schulkinder mit Blumenkränzen zauberten ungläubiges Staunen und Freude auf das Gesicht von Frau Vögele. Im Anschluss daran gab es neben einigen Dankesreden noch ein buntes Programm von Tänzen und Gesängen durch die Schüler, die extra zum Empfang der deutschen Delegation aus den Ferien in ihre Schule gekommen waren.
Frau Vögele war restlos begeistert, wie sie in ihrer kurzen Dankesrede betonte und versprach auch in Zukunft sich für die Shanti Nikunja Schule einzusetzen.
Weitere Punkte auf der einwöchigen Projekttour von Manfred und Helga Lindner standen die Überprüfung des derzeitigen Baufortschrittes der noch im Bau befindlichen Schulen von Sangachok, Mailchaur und Irkhu. Die große Schule in Sangachok, wird aus drei Gebäuden bestehen und soll im Oktober 2019 als letzte der wiederaufgebauten bzw. neugebauten Schulen einzugsfertig sein.
Danach kam man in Chautara an, um dort die durch das Erdbeben von April 2015 zerstörte und nun wieder neue errichtete Blindenunterkunft zu eröffnen. Die Delegation wurde ebenfalls mit einem Blumenmeer der Schulkinder und insbesondere der blinden Schüler begrüßt. In vielen Reden wurde die Dankbarkeit über den schnellen Wiederaufbau des Blindhostels ausgedrückt. Für Manfred Lindner war es eine besondere Freude den ehemaligen blinden Schüler Nir Badur Shresta wieder zu treffen, der im Jahr 2010 den Anstoß zum Bau des ersten Blindhostels gab.
Am gleichen Tag stand noch die Einweihung der Grundschule in Mulkharka, der sog. „Peter-Habeler-Schule“ auf dem Programm. Diese war ebenfalls beim Erdbeben schwer beschädigt worden und musste deshalb grundsaniert werden, incl. der Verstärkung aller Pfeiler, um so ein erdbebensicheres Gebäude zu schaffen.
Bis kurz vor Dunkelheit dauerte das offizielle Programm, bei dem wieder viele Reden, Tänze und Gesänge auf dem Programm standen. Insbesondere für die Kleinsten in der Vorschule, sowie für die Klassen 1 bis 3 stellt der Wiederaufbau der Schule eine erhebliche Erleichterung im Schulalltag dar. Auch sie mussten über eine Jahr in ein sog. Temporary Learning Center umziehen, da nur aus Wellblechhütten bestand. Nun können sie wieder in ihre gewohnte Schule einziehen und lernen.
Natürlich besuchten die kleine Delegation auch das Kinderhaus in Lhubu, um dort die sehnlichst erwarteten Fußballschuhe, die teilweise von einem Beilngrieser Schuhgeschäft gesponsert waren und andere (süße) Geschenke dort abzuliefern und sich mit der Leiterin Radhika Shresta und dem Personal zu unterhalten.
Neben den o.a. Terminen standen für Manfred Lindner noch zahlreiche weitere Termine, darunter das 25 jährige Jubiläum des Siddhi Memorial Hospitals in Bhaktapur auf dem Programm, bevor es wieder nach Deutschland mit neuen Eindrücken zurückging.
„Himalaya 2019“ – Neuer Kalender der Nepalhilfe Beilngries erhältlich
Den noch druckfrischen Kalender „Himalaya 2019“ stellte Bruno Jonas am 06.10.2018 anlässlich seines Besuches in Beilngries offiziell vor. Für ihn war auch diese Unterstützung nichts Ungewöhnliches, denn bereits vor 16 Jahren war er dazu ins Altmühltal gekommen.
Die Idee mit einem Kalender Geld in die Kasse zu bekommen war bei der Nepalhilfe Beilngries 1997 geboren worden. Damals waren es noch 50 handgefertigte Exemplare. Seit 1999 wird er bei der Fa. Aumüller-Druck in Regensburg erstellt, dies mittlerweile in einer Auflagenstärke von 10.000. Für diese gilt es nun in den kommenden Wochen Interessenten zu finden.
Erneut sind Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, Hans Kammerlander und Dieter Glogowski die Bildgeber. Dass diese renommierten Alpinisten ihr Fotoarchiv nach passenden Motiven durchforstet haben ist nicht selbstverständlich und verdient hervorgehoben zu werden. Zudem hat der Kalender damit sicher einen herausgehobenen Stellenwert.
Über die Homepage der Nepalhilfe Beilngries (Kalenderverkauf) oder in verschiedenen Verkaufsstellen in der Region Beilngries bzw. in Regensburg kann er zum Preis von 17 Euro erworben werden. In dem 43,5 x 40,5 cm großen Kalender, der aus Titelblatt, zwölf Monatsblättern und einem Infoblatt besteht, findet der Käufer Impressionen der großartigen Natur, der Kulturen und der Menschen des Himalaya.
Die Interessenten des Kalenders sind mittlerweile weltweit zu finden. Werner Eisenhofer, innerhalb der Nepalhilfe für den Versand zuständig, hat auf einer Weltkarte in jedes der Zielländer ein Fähnchen gesteckt. Nahezu alle europäischen Länder sind so bestückt, darüber hinaus aber auch Chile, Dubai, Australien, Thailand, Singapur, Georgien und Kanada. Vom Einzelbesteller bis hin zu Unternehmen die für ihre Kunden größere Kontingente an Kalendern ordern, reicht die Palette – ein durchaus nachahmenswertes Engagement. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle.
Der Erlös aus dem Kalenderverkauf ist dringend nötig. Priorität hat dabei der Wiederaufbau der nach dem Erdbeben im April/Mai 2015 beschädigten Schulen. Zwischenzeitlich sind einige der Gebäude bereits fertiggestellt und der Alltag ist dort eingekehrt. Bei den noch im Bau befindlichen ist „Licht am Ende des Tunnels“ deutlich erkennbar, wie etwa an der Michl-Dacher-Schule von Kadambas oder der erst 2013 eröffneten Schule von Melchaur. Gleichwohl war es möglich neue Projekte zu übergeben, wie etwa die Shree Saraswati Higher Secondary School im Tanahun Distrikt oder deren Bau zu starten wie der Erweiterung des Krankenhauses im Nawalpur-Distrikt/Terai. Weitere Details hierzu findet der Interessierte ebenfalls auf der erwähnten Homepage unter „Projekte“.
Zeitgleich muss aber auch der Unterhalt der bestehenden Einrichtungen, wie etwa des Shaligram Kinderhauses bewerkstelligt werden, in dem derzeit 41 Jungen und Mädchen leben.
So setzt das Team der Nepalhilfe Beilngries erneut auf ein größtmögliches Kaufinteresse, wie es von den Unterstützern in den zurückliegenden Jahren gezeigt worden war.
Erhältlich ist der Kalender über:
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Postfach 1211
92336 Beilngries
Online hier bei: Kalenderverkauf
oder
Regensburg: Buchhandlung Pustet, Gesandtenstraße und Donau- Einkaufszentrum
Beilngries: Buchladen Barbara Duft, Hauptstraße 21 und Touristikbüro;
Berching: Cafe Mittelbach, Reichenauplatz 2
Dietfurt: Tourist Information im Rathaus
Parsberg: Buchhandlung Buchfink, Dr. Boecale-Straße 12
Plankstetten: Hofladen im Benediktinerkloster, Klosterplatz 1
Der neue Weg der Entlasskinder
Wie bereits in unserem Artikel „Abschied aus dem Kinderhaus“ beschrieben, verließen in diesem Jahr gleich fünf „Kinder“ das Kinderhaus in Lhubu. Größter Herausforderung für die Verantwortlichen vor Ort und natürlich auch für unsere Schützlinge ist es, einen Ausbildungsplatz oder Studienplatz zu finden, um so später ein selbstbestimmtes Leben mit einem eigenen Einkommen führen zu können.
Um so erfreulicher war jetzt die Nachricht von Sunil Shresta unserem Verantwortlichen vor Ort, dass für vier der fünf ein Studienplatz an der Unique Academy in Kathmandu gefunden werden konnten. Umso erfreulicher, dass für alle vier ein Stipendium genehmigt wurde, d.h. sie müssen keine in Nepal üblichen Studiengebühren zahlen. Die fünfte im Bunde, Sita will Krankenschwester werden und hat den Traum später zu einem Praktikum nach Europa, am liebsten nach Deutschland, zu reisen. Wir wünschen unseren „Kindern“ alles erdenklich Gute und werden sie auch zukünftig auf ihren Lebenswegen begleiten!
Schule für Schule - ein nachhaltiges Projekt der Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt bei Ingolstadt
Bereits im Jahr 2005 nahm der langjährige Rektor der Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt, Helmut Heinrich, mit dem damaligen Vorstand der Nepalhilfe Beilngries, Karl Rebele den Kontakt auf mit der Idee, an der Schule für ein Projekt im Ausland, Geld zu sammeln. Dabei erschien ihm die Idee der Nepalhilfe Beilngries, Schulen in einem der ärmsten Länder zu bauen geradezu ideal für seine Initiative.
So entstand die Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Hilfsorganisation, die im Laufe der Zeit konkrete Gestalt in Form der Schule in Ghotatar annahm. Diese Schule, die von der Nepalhilfe in der Nähe von Kathmandu neu gebaut wurde, wurde zur Partnerschule der Oberhaunstädter.
Und so entstand der Name des Projektes: Schule für Schule Oberhaunstadt-Ghotatar. Mit zahlreichen Aktionen, die sich durch das gesamte Schuljahr ziehen, sammelten die Schüler fleißig Spenden für ihre Partnerschule im so weit entfernten Nepal.
Es etablierte sich der Nepallauf, bei dem die Schüler von Paten, meist den Eltern oder Großeltern für jede gelaufene Runde einen gewissen Betrag bekommen. Es wurden in der Weihnachtszeit Plätzchen gebacken und verkauft, ebenso wie in der Faschingszeit Krapfen und Punsch an die Mitschüler verkauft wurden. Es wurden fleißig Altpapier und Flaschen gesammelt und der Erlös in die Nepalkasse gelegt. Außerdem wurde bei jedem Schulfest für das Nepalprojekt gesammelt.
Durch die Vertreter der Nepalhilfe Beilngries wurde an der Schule regelmäßig Vorträge vor den Klassensprecher gehalten und über den Baufortschritt informiert, so dass die Schüler ständig im Bilde waren. Auch waren die Beilngrieser immer wieder bei den Schulfesten, oder beim Nepallauf vor Ort, wo sie auch immer wieder Spendenschecks entgegennehmen durften.
So kamen im Laufe von 13 Jahren mehr als 40.000€ zusammen, ein wahrlich stolzer Betrag, der von den Organisatoren der Nepalhilfe Beilngries ohne Abzüge nach Nepal transferiert wurde.
Zwischenzeitlich besteht auch direkter Mail-Kontakt zwischen den beiden Schulen und der aktuelle Rektor der Schule, Herr Dr. Stur, bekräftigte den Willen der Schule, auch weiterhin die Partnerschule zu unterstützen.
Im Mai konnte 2. Vorstand Manfred Lindner wieder einen Scheck in Höhe von 3.016,- € entgegennehmen. Er überreichte dem Rektor und der Schule zwei Bilder der 2017 fertiggestellten nun 4 geschossigen Schule, in die nun mehr als 700 Kinder zur Schule gehen können. Mit im Gepäck hatte Manfred Lindner auch viele Briefe aus Nepal, geschrieben in englischer Sprache, in dem sich die Schüler von Gothatar bei den Oberhaunstädter vorstellen und somit eine Brieffreundschaft aufbauen wollen.
Ein Vorzeigeprojekt für die Nepalhilfe Beilngries und die Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt, das unmittelbaren Einfluss auf die Kinder im fernen Nepal hat.
Abschied aus dem Kinderhaus
Es ist ein vorhersehbarer Termin für jedes der Kinder die im Shaligram-Kinderhaus in Lubhu aufwachsen - die Entlassung hinaus in die Selbstständigkeit.
Anfang Juni war es wieder einmal soweit. Zwei Jungen und drei Mädchen im Alter von 18 und 19 Jahren waren es bei der Reintegrationsfeier an der zudem Familienangehörige, lokale Politiker, Sponsoren, der Polizeichef und natürlich das Betreuungsteam des Kinderhauses teilnahmen.
Nach 15 Jahren galt es Abschied zu nehmen aus dem wohlbehüteten Umfeld des Hauses. Dass auf beiden Seiten gemischte Gefühle vorhanden waren bedarf nicht weiter der Erwähnung, zumal auch manche Träne floss. Nach der 12-jährigen Schullaufbahn, die mit der Vorschulklasse begann und nun nach 12 Jahren mit der Abschlussprüfung endete haben sie das Rüstzeug für den weiteren Lebens- und Berufsweg.
Zusammen mit den Zeugnissen und nötigen Dokumenten erhielten sie auch einen finanziellen Zuschuss, der ihnen den Start erleichtern soll. Der Vorsitzende des Kinderhauskomites, Tara Nanda Pradhan, betonte dabei, dass sie nun zwar auf eigenen Füßen stünden, ihnen das Team des Kinderhauses aber weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehen würde.
In den 21 Jahren des Bestehens des Kinderhauses seien 26 Jungen und Mädchen diesen Schritt bereits gegangen sagte Sunil Shrestha, Koordinator der Nepalhilfe Beilngries, Sie hätten die Herausforderung gemeistert und Arbeits- und Studienplätze in Nepal oder im benachbarten Ausland, wie etwa Indien gefunden. Dies solle den nun folgenden fünf Ansporn und Ziel sein.
Am Beispiel der 19 Jahre alten Sitar Sanjyal spiegelt sich das Schicksal vieler anderer Kinder des Kinderhauses wieder. Sie war im Jahr 2003 mit vier Jahren in das „Shaligram Bal Griha“ in Lubhu gekommen. Nach dem Tod ihres Vaters im 800 Kilometer, ganz im Westen Nepals gelegenen Kalikot-Distrikt, kam das schüchtern und zerbrechlich wirkende Mädchen in das Kinderhaus. Ihre Mutter sah sich nicht mehr im Stande die fünf Kinder ohne den Ernährer aufzuziehen. 15 Jahre sollte es ihre Heimat werden in denen sie den jüngeren „Geschwistern“ auch eine gute Nachhilfelehrerin war.
Sitars großer Berufswunsch ist es im Hotel-Management einen Arbeitsplatz zu finden. Diverse Schulungen hat sie dazu bereits erfolgreich bewältigt. Nachdem sie keinerlei Wohnmöglichkeit in Kathmandu hat wird ihr die überreichte Finanzspritze sicher hilfreich sein, schon allein um sich ein kleines Zimmer zu mieten. Sitars Mutter hatte die 20-stündige Anreise zu der Feier auf sich genommen. Stolz war sie auf ihre Tochter, die sie über die Jahre oft schmerzlich vermisste, was sicher auf Gegenseitigkeit beruht.
Eine freudige Überraschung hatte Ehrengast Bishwo Raj Shrestha parat. Der Verwaltungschef des Distriktes in dem Lubhu und damit das Kinderhaus liegt bot den fünf Abgängern ein Stipendium zum Bachelor Studium am Unique College in Lalitpur an.
Zum Abschluss saßen die Jungen und Mädchen dann im großen Speisesaal zum Abschiedsessen beisammen. Ein denkwürdiger Moment an einem Ort der ihnen15 Jahre Sicherheit und Fürsorge bot.
Lehrerfortbildung im Distrikt Chautara
44 Lehrkräfte aus 20 Schulen des Chautara Distriktes nahmen Ende Mai an einem zweitägigen Lehrgang in Melchaur teil. Die nach dem Erdbeben zerstörte und mittlerweile fast vollständig wieder hergestellte Schule war der Veranstaltungsort.
Am 29. und 30 Mai fand die von der Nepalhilfe Beilngries finanzierte Schulung statt, mit Referenten verschiedener Fachbereiche aus Kathmandu. Shyam Pandit hatte sie mit koordiniert. Der ehemalige Lehrer ist ja seit vielen Jahren mit dem Bereich Schulbau und –unterhalt innerhalb unserer Organisation befasst.
Zu Beginn des Seminars gab es die obligatorischen Dankesworte seitens der Politik aber auch durch Verantwortliche aus dem regionalen Bildungsbereich, ehe es „in medias res“ ging.
Für den Fachbereich Mathematik war etwa die sinnvolle Anwendung der zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten und deren Vermittlung an die Schüler ein Thema. Eine andere Arbeitsgruppe hatte das Sozialverhalten, die Gesundheitsvorsorge und die Hygiene zum Thema. Durch Rollenspiele erhielt dieser Bereich, in dem die vermittelte Theorie in lebensnahe Praxis umgewandelt wurde, einen besonderen Stellenwert.
Was die wissenschaftlichen Bereiche betraf so war hier etwa die Fragestellung in den verschiedenen Fächern, die Hervorhebung von Schwerpunkten sowie die zeitgerechte Umsetzung der Lehrpläne innerhalb des Schulunterrichts genauso ein Thema wie die Motivation der Schülerinnen und Schüler für zusätzliche Aufgaben und Herausforderungen. Ein offensichtlich wesentliches Kriterium, nicht nur in Nepal.
Mit der Hoffnung, dass Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte auch künftig von der Nepalhilfe Beilngries finanziert werden bedankten sich Referenten und Nutznießer der zweitägigen Ausbildung.
Vielseitige Aktivitäten in Lila Devis Kinderhaus
Es hat sich viel getan in dem kleinen Kinderhaus von Lila Devi nach dem Besuch von Mitgliedern unserer Nepalhilfe im Oktober des vergangenen Jahres.
Mittlerweile ist die Zahl der von Lila betreuten Kinder auf zehn angestiegen. Jüngster Neuzugang ist der elfjährige Subindra Shakti. Er kommt wie sowohl Lila Devi und alle anderen Kinder aus dem Myagdi-Distrikt, zwischen Annapurna und Dhaulagiri gelegen. Der Vater des Jungen ist völlig blind und die Mutter leidet an einer Form der Photophobie, womit ihr der Aufenthalt im Tageslicht enorme Probleme bereitet. So wuchs der Junge meist bei der Großmutter auf ehe er nun nach vierjähriger Suche Aufnahme in Lilas Haus fand. Er fühlt sich wohl und gut aufgehoben dort und ist unendlich stolz jetzt mit seinen neuen "Geschwistern" in die Schule gehen zu können.
Nun aber zur Einrichtung "Kinderhaus" und dem Gebäude selbst. Beim Besuch im Oktober gab es sowohl durch die Besucher aus Bayern aber auch von Sunil Shrestha und Shyam Pandit diverse Beanstandungen. Da galt es in manchen Bereichen Abhilfe zu schaffen, zumal die finanzielle Unterstützung ausreichend ist und damit nicht der Knackpunkt sein konnte.
Der Begründung, dass kein längerfristiger Mietvertrag vorliege und deshalb nur das Notwendigste im Unterhalt gemacht werde, konnte nicht akzeptiert werden. Eine weitere Unterstützung unsererseits würde unter diesen Vorzeichen nicht in Frage kommen, was auch unsere Koordinatoren vor Ort so sahen.
Ein Fünf-Jahres-Mietvertrag mit dem Eigentümer war daraufhin innerhalb weniger Tage geschlossen und auf dieser soliden Basis folgten Reparatur- und Modernisierungsmaßnahmen. Die seit einem Jahr defekte Solar-Warmwasseraufbereitung wurde gegen einen neue ersetzt. In gemeinsamer Arbeit folgten die Malerarbeiten um Küche und Aufenthaltsräumen wieder Farbe und Frische zu geben. Eine zweite Toilettenanlage wurde zudem gebaut.
Um das in Tankwagen angelieferte kostbare Trinkwasser nicht zu vergeuden schaffte Lila eine Tauchpumpe an um das Wasser vom angrenzenden Teich für Garten und Toilette zu nutzen.
12 Hühner gackern zudem seit einigen Wochen im Hof des Grundstücks. Ob jetzt nur als Eierlieferanten oder um über kurz oder lang im Kochtopf zu landen bleibt abzuwarten. All diese Neuerungen und Aktivitäten sind sicher auch für die Spender, die Lilas Kinderhaus finanziell oder materiell unterstützen von Bedeutung.
Schulspeisung bei den Englischen Fräulein – Ein Kreis schließt sich
„Ein voller Bauch studiert nicht gern!“ sagt bekanntermaßen ein Sprichwort. Ein leerer aber auch nicht und dagegen wenden sich die Ordensschwestern von Mary Ward in Lubhu und Jhamsikhel, wo sie in ihren Schulen für insgesamt 400 Mädchen und Jungen täglich eine kostenlose Mittagsverpflegung anbieten. Für viele der Kinder ist dies die einzige Gelegenheit einmal täglich ein warmes Essen zu bekommen.
Schon zu Beginn der Arbeit der Nepalhilfe Beilngries waren die Englischen Fräulein ein wichtiger Ansprechpartner und zugleich Ziel der Unterstützung der dortigen Armenschule. Somit schließt sich nach 26 Jahren ein Kreis, der sich in Lubhu durch die unmittelbare Nachbarschaft von Shaligram Kinderhaus und Ordensschule ausdrückt.
Im Oktober 2017 war man über die lokale Hilfsorganisation ASMAN (Association of St.Mary’s Alumnae Nepal) auf dieses auch hierzulande präsente Thema der Schulspeisung gestoßen. Oberin Regina Matheikal, Leiterin der Mary Ward Schule in Lubhu, fungierte in der Folge als Bindeglied. Nach Auskunft der Ordensschwestern erhielten sie bis zum April 2017 eine finanzielle Unterstützung durch Caritas/Nepal. Mit deren Rückzug war man gezwungen sich um neue Förderer zu bemühen, da diese zusätzlichen Aufwendungen nur schwerlich aus dem eigenen Budget finanziert werden konnten. Sie schlagen für beide Einrichtungen mit monatlich 1.000 Euro zu Buche, womit für die zehnmonatige Schulperiode ein Betrag von 10.000 Euro aufzubringen ist.
Für das aktuelle Schuljahr ist dieser Betrag gesichert. Zunächst hatte sich durch Vermittlung von Gabi Hupfauer aus Pfaffenhofen an der Roth die Firma Kässbohrer/Laupheim zur Spende von 4.500 Euro bereit erklärt. Hupfauer und deren Ehemann Siegi, beide erfolgreiche Alpinisten, sind der Nepalhilfe seit vielen Jahren verbunden. Den damit noch fehlenden Betrag von 5.500 Euro tragen die Helfer aus Beilngries.
Groß war die Freude bei ASMAN und den Ordensschwestern von Mary Ward über diese gute Nachricht. Oberin Sr. Regina quittierte sie mit den Worten: „God bless you and the Nepal Hilfe Beilengres. Thank you each one of you!“
Nun gilt es daran zu arbeiten, dass diese tägliche Schulspeisung auch in den Folgejahren gewährleitet werden kann.
Arbeitsbesuch mit umfangreicher Agenda - Schuleröffnungen im Fokus
Entwicklungshilfe in Nepal lässt sich nicht vom Schreibtisch aus erledigen. Diese wichtige Erkenntnis ist auch die Triebfeder für die regelmäßigen Projektreisen der Nepalhilfeverantwortlichen.
So machten sich im Februar der Vorsitzende der Nepalhilfe Beilngries, Ralf Petschl, und seine Ehefrau Ingrid für eine Woche auf den Weg in das Himalayaland. Schon im Vorfeld war mit den lokalen Koordinatoren Sunil Shrestha und Shyam Pandit ein umfangreiches Programm abgestimmt worden.
Das Erfreuliche dazu bereits vorab. Die erdbebenbedingten Sanierungsarbeiten an den 20 Schulen der Hilfsorganisation im Sindhupalchok-Distrikt laufen wie geplant. An deren 13 sind die Arbeiten mit einem Kostenaufwand von rund 800.000 Euro bereits abgeschlossen. Die restlichen sollen bis zum Jahresende 2019 folgen.
Einweihungen neuer Schulen
In dieser betroffenen Region liegt auch das neue Schulgebäude von Kubinde, erstes Ziel der Beilngrieser um dort an den Einweihungsfeierlichkeiten teilzunehmen. Abseits der erwähnten Erdbebenschäden und deren Behebung ist es das erste Projekt das die Nepalhilfe neu in Angriff nehmen konnte,. Das zweistöckige Gebäude ergänzt das bestehende Schulhaus und bietet mit seinen sechs Klassenzimmern zusätzlichen Platz für bis zu 240 Schüler.
Eine weitere Einweihung gab es in dem Bergdorf Ratanpur im Distrikt Tanahun, westlich von Kathmandu in Richtung der Touristenmetropole Pokhara gelegen. 12 Monate nahm der Neubau des zweigeschossigen Bauwerks mit acht Klassenzimmern in Anspruch, für das 120.000 Euro aufzubringen waren. Künftig werden darin etwa 250 Kinder unterrichtet werden. Nach einer wahrlich abenteuerlichen Fahrt empfing sie Shyam Pandit, der dort geboren und aufgewachsen ist. Mit viel Herzblut hatte er gerade diesen Bau initiiert und begleitet, der das wahrlich in die Jahre gekommene Lehmgebäude ersetzt.
Nach der Ankunft aller Ehrengäste begleiteten sie Musikanten und Tänzer zur neuen Schule. Solche Feierlichkeiten lassen sich die Dorfbewohner natürlich nicht entgehen und so war der Schulhof bis auf den letzten Platz gefüllt. Es folgte ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Reden der Lokalpolitiker, aufgelockert durch Tanzeinlagen. Höhepunkt war die Eröffnung des neuen Schulgebäudes durch den Abgeordneten unter der Assistenz von Ralf und Ingrid Petschl. Eine Erinnerungstafel ziert fortan die Außenmauer des Gebäudes. Zur Freude der Schulleitung überreichte Ralf Petschl einen symbolischen Scheck über 10.000 Euro für die dringend benötigte Schulausstattung.
Überraschend und nicht minder beeindruckend war für die Beilngrieser das Zusammentreffen mit dem lokalen Frauenkomitee im Gemeindehaus. Nachdem viele Männer aus Ratanpur im Ausland arbeiten müssen, haben die Frauen auch deren Aufgaben übernommen. Sie übergaben ein Bittschreiben zur Finanzierung eines Wasserleitungsprojektes. Schließlich sind sie es, die das kostbare Nass auf beschwerlichen Wegen heranschaffen müssen. Ein Leitungssystem mit mehreren Entnahmestellen soll da künftig Abhilfe schaffen.
Trendige Klamotten und gute Bewertung
Natürlich stand auch der Besuch des Shaligram Kinderhauses auf dem Programm. Unter großem Hallo übergaben Ralf und Ingrid Petschl für jedes der Kinder ein Gastgeschenk in Form von modischen Kleidungsstücken. Auch das Zubehör für eine weitere Gartenschaukel und ein neuer Staubsauger fanden regen Beifall. Die Besucher hatten die Gelegenheit an einer Sitzung des Kinderhauskomitees teilzunehmen und erfuhren so auch von den geplanten Maßnahmen, wie etwa der Pflasterung des Hofes womit die Verschmutzung des Hauses verringert werden soll.
Wahrlich erfreulich war der Ausgang der Einladung ins Social Welfare Council (SWC), beim Sozialministerium. Dessen Bewertung muss sich das Kinderhaus der Nepalhilfe alle fünf Jahre stellen. Mehrere Tage ist dann ein Mitarbeiter vor Ort, beobachtet die Abläufe, unterhält sich mit dem Personal, prüft die Bücher und erstellt dazu seinen vielseitigen Evaluierungsbericht. Wie schon beim letzten Mal fiel das Ergebnis rundum sehr positiv aus und so zählt das „Shaligram Bal Griha“ mit zu den besten Einrichtungen seiner Art in Nepal, wie der leitende Direktor bekundete. Ein Resümee mit dem Ingrid und Ralf Petschl nach einer wahrlich ausgefüllten Woche auch beruhigt die Heimreise antreten konnten.
Polizei dein Freund und Helfer
130 neue Polizeimeister wurden am 16.02.2018 im Rahmen einer großen Feier bei der Bereitschaftspolizei Eichstätt ernannt. Zu diesem Ereignis hatten sich unter den 730 Gästen auch zahlreiche Ehrengäste eingefunden.
In den Festreden war vielmals das Wort Respekt zu hören. Respekt der Polizei gegenüber dem Bürger, aber auch Respekt der Bürger gegenüber „ihrer“ Polizei, der doch all zu häufig fehle!
Der Sprecher des 22. Ausbildungsseminares, Polizeimeister Richard Schrampfer, übergab nun nach dem erfolgten „Kassensturz“ im Beisein des Leiters der Eichstätter Bereitschaftspolizei, LPD Hubert Müller und des Chefs des22. AS, Thomas Dormeier, einen Betrag von 650 Euro an den 2. Vorstand Manfred Lindner. Diese Betrag stockte PHK Johann Simmel, als Ausbilder beim 22. AS tätig, um 350€ aus seiner privaten Tasche auf, so dass Manfred Lindner den stolzen Betrag von 1000 Euro entgegennehmen durfte.
Respekt vor solch großartigen Kollegen!!
Hilfe beginnt im Kleinen - Familie verliert durch Feuer Hab und Gut
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In die Überreste seines verkohlten Hauses blickt der 62-jährige Bauer Man Bahadur Bishwakarma in dem kleinen Bergdorf Ratanpur, 70 Kilometer westlich von Kathmandu. Dabei muss er sich auf Krücken stützen – ein neun Monate zurückliegender Beinbruch will einfach nicht heilen.
Bei ihm stehen seine Frau Sathu Maya, mit der er vor 22 Jahren das bescheidene Domizil aus Ziegeln und Lehm gebaut hatte und die beiden Enkel, Milan und Mahesh, denen deren Vater Bimal über den Kopf streicht. Die Gedanken der fünf sind bei der durch das Feuer schwer verletzten Mutter der beiden sechs und sieben Jahre alten Jungen. Sie liegt mit schweren Brandverletzungen im Krankenhaus in Pokhara.
Das unvorsichtige Hantieren eines der Jungen mit einem Zündholz hatte zu dem Feuer geführt. Eine Tragödie an sich, im Besonderen aber für eine Familie die zur niedrigsten Kaste der Hindhu-Religion – den Unberührbaren- gehört und damit am Rand der Gesellschaft lebt.
Sarita, die 28-jährige Mutter der beiden Söhne war an jenem Tag, Anfang April, mit Gartenarbeiten beschäftigt als sie auf das Feuer aufmerksam wurde. Sie versuchte noch einige der Habseligkeiten aus dem bereits brennenden Gebäude zu bergen als das Dach einstürzte und ihre Kleidung Feuer fing. Mit massiven Verbrennungen im Gesicht und an den Armen konnte sie sich retten.
Bei den Nachbarn hat die sechsköpfige Familie derzeit Unterschlupf gefunden. Zwangsläufig geht der Blick für sie nach vorne zum Wiederaufbau des eigenen Hauses. Wo man von der Hand in den Mund leben muss sind allerdings finanzielle Ressourcen in dieser Dimension pure Illusion.
Die regionale Forstverwaltung wird das notwendige Bauholz zur Verfügung stellen. Erfreulich, aber nicht mehr als ein Ansatz, betrachtet man die zu erwartenden Gesamtkosten von etwa 5.000 Euro für den Wiederaufbau und die Beschaffung des durch das Feuer vernichteten Inventars.
Shyam Pandit, einer unserer Koordinatoren in Nepal, stammt aus Ratanpur. Sein Hilferuf ins ferne Bayern blieb nicht ungehört. Für die ersten Arbeiten und die Beschaffung des Notwendigsten wie etwa Geschirr, Kleidung, Matratzen und Nahrungsmittel hat die Nepalhilfe Beilngries schnell 2000 € zur Verfügung gestellt. Hilfe beginnt schließlich im Kleinen.
Die gekauften Hilfsgüter sind mittlerweile vor Ort eingetroffen, aber das wird nicht reichen. Zunächst freut man sich über die baldige Rückkehr der Mutter, Ehefrau und Schwiegertochter. Dann steht ein gewaltiger Berg an Arbeit vor den Bewohnern des zerstörten Drei-Generationen-Hauses. Insbesondere für den 29-jährigen Sohn und Familienvater, der als Schreiner den Lebensunterhalt verdient wird es eine besondere Herausforderung werden.
Thulosirubari feiert seine neue Schule - Eröffnung durch Ralf Dujmovits
Diese Straßensperre ist keine gewöhnliche. Fünfhundert Meter vor dem Schulgelände in Thulosirubari, 70 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, endet am 16.03.2018 für Ralf Dujmovits und Stefan Nestler die mehrstündige Fahrt im Jeep. Als Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger und der Kölner Journalist aus dem Auto steigen, beginnen die wartenden Musiker auf ihren traditionellen Instrumenten zu spielen. Auf dem Schulvorplatz werden sie zusammen mit Sunil Shrestha und Shyam Pandit, den lokalen Mitarbeitern der Nepalhilfe Beilngries mit „großem Bahnhof“ begrüßt. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer, die Dorfhonoratioren und andere Bewohner von Thulosirubari haben sich zur feierlichen Einweihung der ersten beiden Gebäudeteile eingefunden.
Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zum Wiederaufbau. bzw. der Sanierung der durch das Erdbeben beschädigten oder zerstörten Schulen der Nepalhilfe Beilngries ist damit getan. Ganz wesentlich dazu beigetragen haben die Spenden des von Ralf Dujmovits, der österreichischen Topbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und Stefan Nestler initiierten Hilfsprojekts „School up“ dessen Ziel es war die damals vollständig zerstörte Schule schnellstmöglich wieder aufzubauen. Dies unter der Koordination der Beilngrieser Hilfsorganisation für die dieses außergewöhnliche finanzielle Engagement fürwahr ein Segen war, stehen doch weitere 13 Schulgebäude auf der Sanierungsliste.
Von dem einst dreistöckigen Schulgebäude war im April 2015 nur noch ein Haufen aus zerknülltem Stahlgeflecht und Betonbrocken übrig geblieben. Im Oktober 2016 konnten dank „School up!“ die Bauarbeiten beginnen. Jetzt sind die ersten beiden Gebäude mit insgesamt zwölf Klassenräumen fertig. Letzte Feinarbeiten stehen noch aus, ehe im April der Umzug von den bisherigen Wellblechprovisorien in die neuen Räume erfolgen wird.
Neuen Mut gefunden
An diesem Festtag werden unter einem großen Zeltdach auf dem Schulhof unzählige Reden gehalten, viele Urkunden und Geschenke überreicht. Tanzeinlagen von Schülerinnen lockern das Programm auf. Die große Dankbarkeit ist in den strahlenden Gesichtern der Bevölkerung zu erkennen. „Ihr habt uns nicht nur geholfen, sondern auch neuen Mut geschenkt“, sagt Devi Dulal, der Vorsitzende des Schulkomitees. Angespornt durch die Bauarbeiten an der neuen Schule, hätten viele Einwohner von Thulosirubari damit begonnen, auch ihre zerstörten Häuser im Dorf wieder aufzubauen.
Mittlerweile laufen im Sindhupalchowk-Distrikt die Arbeiten an rund 75 Prozent der Gebäude, die durch das Erdbeben 2015 beschädigt oder zerstört wurden sagt Bauingeniuer Sanjay Sapkota, der als technischer Berater der „Nepalhilfe Beilngries“ den Wiederaufbau der Schulen betreut.
Grundstein für acht weitere Klassenräume
Nestler und Dujmovits legen an diesem Festtag auch gleich den Grundstein: für den zweiten Bauabschnitt von „School up!“. Hier soll ein weiteres Gebäude mit acht Klassenräumen entstehen, dazu ein zweiter Toilettentrakt. „Erziehung ist die beste und wichtigste Investition in unsere Jugend!“ sagt Ralf Dujmovits in seiner kurzen Rede. Den Dank der Menschen von Thulosirubari nehmen er und Stefan Nestler stellvertretend für alle Spender von „School up!“ entgegen. So auch für Gerlinde Kaltenbrunner und die Mitarbeiter der „Nepalhilfe Beilngries“, die mit all ihrer Erfahrung und großem Engagement den Bau des ersten Gebäudetraktes umgesetzt haben. Sunil Shrestha hatte zur Einweihung einen Scheck über 5.000 Euro mitgebracht. Mit diesem Betrag wird das nötige Mobiliar und das benötigte Schulmaterial beschafft werden.
Wie Stefan Nestler bei dem Besuch betonte würden für die Realisierung des zweiten Bauabschnitts, der bis zum Ende des kommenden Jahres dauern wird, weitere Spenden für „School up!“ benötigt.
Möglich ist dies über das Spendenkonto:
Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule
Feierliche Übergabe des neuen Schulgebäudes in Kubinde
Endlich wieder ein Projekt, das nichts mit der Beseitigung der Schäden des schweren Erdbebens zu tun hat!
Während ihrer Frühjahrs-Projektreise Ende Februar konnten der Vorstand der Nepalhilfe Beilngries Ralf Petschl und seine Frau Ingrid an den Einweihungsfeierlichkeiten für das neue Schulgebäude in Kubinde im Distrikt Sindhupalchok teilnehmen. Sie waren vom Schulkomitee der Gemeinde als Ehrengäste eingeladen worden. Diese Baumaßnahme stellt das erste Projekt dar, das die Nepalhilfe nun neu in Angriff genommen hat. Das eingeweihte zweistöckige Gebäude ergänzt das bestehende Schulhaus und bietet mit seinen sechs Klassenzimmern zusätzlichen Platz für bis zu 240 Schüler.
Solche Feierlichkeiten lassen sich die Dorfbewohner nicht entgehen und so war schon beim Eintreffen der Ehrengäste der Schulhof bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den Beilngriesern nahmen auch alle Honoratioren der Gemeinde einschließlich des Parlamentsabgeordneten am feierlichen und abwechslungsreichen Programm teil. Zu den zahlreichen, unvermeidlichen Reden wurden aber auch Musik-und Tanzeinlagen zur Unterhaltung geboten. Sogar ein einheimischer Politkabarettist trat auf und hatte mit seinen Parodien die Lacher auf seiner Seite. Mit dem Austausch von Gastgeschenken ging die farbenprächtige Feierlichkeit dann langsam zu Ende.
Zur Freude der Schulleitung überreichte Ralf Petschl einen symbolischen Scheck über 5000 Euro, die für die dringend benötigte Schulausstattung Verwendung finden sollen. Insgesamt verschlang die Neubaumaßnahme Geldmittel in Höhe von rund 120.000 Euro.
Kontinuität bei der Förderung von Hilfsprojekten COSMO CONSULT erneut großzügiger Spender
Erneut hat das in Nürnberg ansässige Unternehmen der COSMO CONSULT Gruppe die Nepalhilfe Beilngries e.V. in großzügiger Weise unterstützt. Ein fünfstelliger Betrag war es, der zum Jahreswechsel von den Mitarbeitern des 2010 gegründeten Unternehmens an die Hilfsorganisation überwiesen werden konnte.
Nach dem schrecklichen Erdbeben 2015 in Nepal mit tausenden Toten und Verletzten suchte das Unternehmen in der mittelfränkischen Metropole eine in Nepal engagierte Hilfsorganisation. So entstand der erste Kontakt und es entwickelte sich eine dauerhafte und tragfähige Verbindung.
Dazu hat auch wesentlich der Besuch des Geschäftsführers der COSMO CONSULT GmbH in Nürnberg, Manfred Groß, und seiner Familie am Kinderhaus der Nepalhilfe Beilngries in Lubhu beigetragen. Sie konnten sich im November 2016 selbst von der Sinnhaftigkeit und Effizienz der Unterstützung einen unmittelbaren Eindruck machen und begeisterten damit, zurück in der Heimat, auch die Mitarbeiter des Konzerns.
Neben der Nepalhilfe Beilengries e.V. unterstützt COSMO CONSULT aber auch andere Einrichtungen wie etwa „Ärzte ohne Grenzen“ oder die „Aktion Mensch“. Man setzt auf Kontinuität bei der Hilfe Bedürftiger, sei es regional oder überregional. Unter der Überschrift „Tue Gutes und rede darüber“ will man zur Mitarbeit und Unterstützung über die Unternehmensgrenzen hinaus aufrufen. Seitens der Nepalhilfe Beilngries gilt es einmal mehr Dank zu sagen an alle Mitarbeiter von COSMO CONSULT Nürnberg.
Erfahrungsschatz zum Schulbau an Hilfsorganisation weitergegeben
In einem umfassenden Erfahrungsaustausch gaben Michael und Michaela Rebele die Erfahrungen was die Vorgaben bzw. die Finanzierung von Schulen durch ausländische Hilfsorganisationen in Nepal betrifft an eine erst vor wenigen Jahren entstandene Hilfsorganisation weiter. Future Citizen nennt sich das Kinderhilfsprojekt, dem der gebürtige Ingolstädter, Dr. Reiner Meierbeck vorsteht, das sich bisher vorrangig mit dem Unterhalt eines Kinderhauses befasst. Darüber hinaus will sich das achtköpfige Team nun in der Dolakha-Region um den Neubau einer Schule annehmen.
Dem Sprichwort folgend: „Da ist guter Rat teuer!“ wandte sich Meierbeck deshalb an uns, nachdem es bereits seit 2015, in der Folge des Erdbebens in Nepal wiederholte Kontakte gab. Aus dem Erfahrungswert der derzeit 28von der Nepalhilfe errichteten und größtenteils auch unterhaltenen Schulprojekte wollte man verständlicherweise profitieren.
Dem Ansinnen kam man gerne nach, war man bei der mittlerweile fast 26 Jahre zurückliegenden Vereinsgründung ebenfalls auf das Know how anderer Organisationen und Persönlichkeiten angewiesen und wusste somit wie wichtig diese Hinweise von Insidern sind. Die sieben Mitglieder von Future Citizen nahmen die Erkenntnisse und Anregungen auch dankbar auf.
Unsere beiden Gründungsmitglieder brachten aus dem Zusammentreffen aber ebenfalls aufschlussreiche Erkenntnisse mit nach Hause.