Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Hilfsgüter für Waisenhäuser - Mit dem Motorrad durch Indien

Schon seit den Anfängen der Nepalhilfe Beilngries hatte der Transport von Hilfsgütern nach Nepal einen besonderen Stellenwert, ja es war deren eigentliche Basis. Kleidung und Ausstattung für die Armenschule der Englischen Fräulein oder Medikamente und  medizinische Geräte für die Armenapotheke am Bir-Hospital in Kathmandu standen damals auf der Sammelliste. Das hat sich in den Folgejahren wesentlich geändert.  Eigene Projekte wie Kinderhaus, Schulen und Krankenhäuser auf der einen aber im Besonderen die veränderten restriktiven Vorgaben der Fluggesellschaften in puncto Freigepäck auf der anderen Seite waren ursächlich hierfür. Letzteres machte es erheblich schwerer Güter kostenlos nach Nepal zu bringen. Waren es früher Blutgasanalysegeräte oder einfache Operationstische, die dank des großzügigen Entgegenkommens der Fluggesellschaften „durchgewunken“ wurden, gehört dies schon seit vielen Jahren der Vergangenheit an. So gilt es Passagiere zu finden, die wenigstens im Rahmen des ihnen zur Verfügung stehenden Freigepäcks Hilfsgüter mitnehmen. Meist sind es dann zwischen 10 und 20 kg mit Ziel Kathmandu. 

Anders praktiziert dies schon seit Jahren Gerhard Langer aus Regensburg der im vergangenen Dezember wieder einmal von München nach Neu Delhi flog. Mit angemieteten Royal Enfield Motorrädern machten er und sein Begleiter Martin Buchinger sich von dort auf die 1.500 km lange Strecke nach Nepal. Mit „Sightseeing und Charity“ könnte man die Tour überschreiben. 15 kg wog jeder der aufgeschnallten Seesäcke, gefüllt mit 65 Paar neuer LOWA Schuhe. In einem Waisenhaus im Kathmandutal wartete man schon sehnlich drauf. Zwei Tage vor Weihnachten erreichten die Biker ihr Ziel, die „Bescherung“ war gesichert.

Annähernd 1.400 kg gelangten dank zahlreicher Kuriere in den vergangenen vier Jahren von Deutschland nach Nepal. In Seesäcken verpackt sind es Kleidung, Schuhwerk oder Hygieneartikel, gespendet von Unternehmen wie LOWA, Reusch oder Sebamed. Längst sind es nicht mehr nur die eigenen Einrichtungen sondern auch die anderer Organisationen die Unterstützung erfahren. Dies auch in entlegenen Regionen Nepals, wie etwa dem Dolpo, im Westen des Landes. 

Besonders erinnert sich Langer an den Grenzübertritt von Indien nach Nepal. Der Grenzbeamte erkundigte sich zur Herkunft und dem Verbleib der Kinderschuhe. Darüber aufgeklärt lud der „Grenzer“ die Beiden zum Essen ein. Damit nicht genug meldete er sich telefonisch bei dem mittlerweile wieder heimgekehrten Regensburger um sich zu erkundigen ob alles gut gegangen sei. Für den hartgesottenen Biker eine im Gedächtnis bleibende Geste. Im Herbst will er wieder aufbrechen, in seinem Gepäck natürlich wieder Hilfsgüter der Nepalhilfe Beilngries. Die freut sich über Transportangebote – es muss ja nicht mit dem Motorrad sein.

Vorbereitete Seesäcke warten auf ihre Kuriere
Vorbereitete Seesäcke warten auf ihre Kuriere
Stolz präsentiert der junge Mönch seine Errungenschaft
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Gerhard Langer beim Zwischenstopp in Varanasi/Indien
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Der hilfsbereite nepalesische Grenzbeamte mit Martin Buchinger (links) und Gerhard Langer
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Neue LOWA Schuhe für das Future Citizen Kinderhaus in Bodnath
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Modenschau im Shaligram Kinderhaus
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Freude und Dankbarkeit
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