Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Sabina Parajuli schließt Studium zur Augenärztin erfolgreich ab

Sabina Parajuli
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Es sei schon  ihr Kindheitstraum gewesen einmal Ärztin zu werden, sagt Sabina Parachuli aus Sangachok  heute. Sie wusste dabei sicher nicht welche Anforderungen auf sie zukommen, als sie 1996 in ihrem Heimatdorf im Sindhupalchok Distrikt, in dem aus zwei Räumen bestehenden Schulgebäude saß. Ihren Kindheitstraum hat sie sich in jedem Fall erfüllt. Am 18.10.2021 erhielt sie die Bestätigung zum erfolgreichen Abschluss ihres Studiums zur Ophthalmologin. 

Einen nicht unwesentlichen Beitrag zu dieser Laufbahn hat die Nepalhilfe Beilngries geleistet. Der begann eigentlich schon mit der von der Hilfsorganisation gebauten „Jana Jagriti Higher Secondary School“ in Sangachok im Jahr 2005, wo ihre Eltern als Lehrkräfte beschäftigt waren und an der sie ihre zwölfjährige Schulbildung erfolgreich abschloss. Für die ehrgeizige Schülerin ging es dann ins 80 km entfernte Kathmandu, wo das Auswahlverfahren für das Medizinstudium anstand. Als eine von 5000 Bewerbern qualifizierte sie sich für einen der 100 Studienplätze.  Ein staatliches Stipendium gab es zudem. Dies unter der Voraussetzung, dass sie nach erfolgreichem Abschluss in den medizinisch unterversorgten Regionen des Landes arbeiten müsse. Dazu kam der glückliche Umstand, dass Manfred Lindner, aus den Reihen der Nepalhilfe, mit der 18-Jährigen und deren Eltern bei einem Besuch zusammentraf. Deren Bitte, sie während des Studiums doch finanziell zu unterstützen wurde bewilligt, was für die junge Frau ein zusätzlicher Motivationsschub war. Der Zufall wollte es, dass Dr. Christoph Pajatsch, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Wörth/Donau und begeisterter Nepalfreund mit der jungen Studentin in Kathmandu zusammentraf. Nachdem Parajuli beabsichtigte diesen Fachbereich zu studieren organisierte Dr. Pajatsch 2016 mit Unterstützung der Nepalhilfe einen dreimonatigen Aufenthalt in Bayern. 

Mit entsprechender Spannung und Vorfreude trat die damals 25 Jährige ihre erste Auslandsreise an. Neben dem Blick in den Klinikalltag und das tägliche Leben hierzulande gab es für sie auch ein Freizeitprogramm mit Touren an den Bodensee, nach Südtirol oder den bayerischen Raum, einschließlich eines Treffens mit dem „King of Bavaria“, wie Sabina das Treffen mit Bayerns damaligem Ministerpräsidenten Horst Seehofer bezeichnete. 

Ein Schlüsselerlebnis, so beschreibt es Parajuli war als sie im Frühjahr 2019, im Verkehrsgewühl von Kathmandu auf eine erblindete Frau aufmerksam wurde, die  ein Motorradfahrer anfuhr und verletzte. Da entschloss sie sich fortan Augenmedizin zu studieren, gleichwohl wissend, dass sie damit ihren „Chefarzt“ wie sie Dr. Pajatsch vertrauensvoll nannte, enttäuschen würde. Erneut galt es unter 1000 Bewerbern einen der wenigen Studienplätze zu erhalten. Auch das schaffte sie und nun hat sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen.

Mit ihrem Mann, der ebenfalls Arzt ist,  wird sie nach Birendranagar im Surkhet Distrikt wechseln. Für zunächst zwei Jahre wird sie dort mit ihrem erworbenen Fachwissen den Menschen helfen. Ihr Mann hat verwandtschaftliche Verbindungen in diese 600 km von Kathmandu entfernte Region, was die Entscheidung begünstigte. Immer wieder thematisierte Sabina Parajuli ihre Dankbarkeit für die langfristige finanzielle Unterstützung aus Beilngries. Sie war gerechtfertigt, wie sich zeigt. Profitieren werden davon die Menschen ihres Landes.

Viel Glück Sabina auf deine weiteren Lebens- und Berufsweg!