Weiterer Schulneubau in entlegener Ecke Nepals
Sie gilt als die unterentwickeltste Region Nepals, die Karnali Provinz im Nordwesten des Landes. Kaum Infrastruktur und wenig Bildung. Eben dort entsteht derzeit das neueste Schulprojekt der Nepalhilfe Beilngries.
Schon allein wegen ihrer exponierten Lage ist diese „Ecke“ Nepals besonders den Touristen vorbehalten die selten begangene Pfade und die Ursprünglichkeit des Landes in einer grandiosen, abgeschiedenen Natur, wie etwa um den Rara See, suchen. Landwirtschaft für den eigenen Unterhalt bestimmt dort das Leben der Menschen. Zum nötigen Gelderwerb bieten Indien und auch das nördlich angrenzende Tibet die einzigen Möglichkeiten.
Zwei neue Gebäudeteile vergrößern und sichern Schulstandort
Die Ramadev Basic School in Tanjakot/Humla ist der Ort, in dem für 362 Kinder und deren 13 Lehrkräfte der erste von zwei Gebäudeeinheiten entsteht. Er ist mit 70.000 Euro veranschlagt. Die Errichtung dieses zweigeschossigen Baues mit vier Räumen, einem Toilettentrakt und der nötigen Wasserversorgung bietet zugleich für 100 Bewohner die Möglichkeit der Arbeit und Entlohnung unmittelbar vor ihrer Haustüre. Mittlerweile ist der Rohbau des Erdgeschoßes fertiggestellt.
Schon im Vorfeld hatten sich die Verantwortlichen der kleinen Gemeinde dazu entschlossen die von der Regierung zur Verfügung gestellten 15.000 Euro aus dem „Karnali-Self Employment-Program“ in Anspruch zu nehmen um damit die Vorarbeiten, wie etwa die Schaffung eines entsprechenden Grundstücks und die Erdarbeiten zu finanzieren.
Bis zum Ende dieses Jahres soll der erste Trakt fertiggestellt sein, ehe dann im kommenden Jahr die zweite Hälfte entsteht. Beide werden dann das bisher bestehende und mit einfachsten Mitteln errichtete ebenerdige Gebäude mit seinen sechs Räumen einrahmen. Dass dieses einer bautechnischen Ertüchtigung und Sicherung bedarf, geben die Bilder wieder auf denen das blau leuchtende Metalldach über den wahren Zustand hinwegtäuscht. Deshalb findet der Unterricht zumeist im Freien statt.
Der Zufall will es, dass derzeit die „Kadoori Foundation“ in Tanjakot tätig ist, die sich der Strom- und Wasserversorgung in unterentwickelten Regionen annimmt. So werden die Baumaßnahmen damit einher gehen.
Kein Anschluss an Nepals Straßennetz
Noch bis vor einem Jahr war das nächstgelegene größere Dorf Simikot nur nach einem viertägigen Fußmarsch erreichbar. Die neue Schotterpiste erleichtert nun den Kontakt dorthin. Weiter geht es dann allerdings nur von dem kleinen Flugplatz, denn die gesamte Region ist nicht an das Straßennetz Nepals angeschlossen.
Trotz der isolierten Lage war man aber auch dort auf die Aktivitäten der Nepalhilfe Beilngries aufmerksam geworden und hatte im vergangenen November bei den lokalen Vertretern in Kathmandu mit einem akribisch ausgearbeiteten Bewerbungsschreiben auf die eigenen Belange zum Bau einer Schule aufmerksam gemacht. Vor dem Hintergrund der schon erwähnten infrastrukturellen Hemmnisse sah man die Anfrage in Kathmandu mit einer gewissen Skepsis. Nötige Absprachen, Kontrollen und die unabdingbaren persönlichen Kontakte schienen da nur schwerlich durchführbar.
Anfängliche Bedenken beseitigt
Shyam Pandit, einer der lokalen Koordinatoren in Kathmandu, machte sich deshalb im März dieses Jahres in einer sechstägigen Reise auf den Weg nach „Far West“ um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen. Er führte in dem auf 2.000 Metern gelegenen Dorf Gespräche mit den Antragstellern Him Bahadur Shahi und dessen Schwager Kal Bahadur Hamal, in deren Händen die lokale Koordination liegt. Zudem mit dem verantwortlichen Bauleiter, politisch Verantwortlichen und der Dorfbevölkerung.
Wenige Wochen später kamen dann beide Antragsteller zu einem Treffen nach Kathmandu. „Unsere Dorfkinder besuchen eine Schule mit unzureichenden Einrichtungen wie undichten Dächern, zu kleinen Klassenzimmern, fehlenden Klassenmöbeln und Toiletten und vielem mehr. Wir haben einen hohen Anteil an Schulabbrechern, was auf eine Vielzahl sozialer Faktoren zurückzuführen ist, zu denen auch der Mangel an angemessenen Bildungseinrichtungen gehört“. So fasste Him Bahadur Shahi dabei seine Motivation zusammen. Letztendlich erfolgte damit die Zusicherung der finanziellen Unterstützung.
Ein weiterer Zufall sollte allen Beteiligten in die Hände spielen, denn die nepalesische Regierung beschloss im Frühjahr 2022, den künftigen Schwerpunkt in den Bereichen Bildung und Erziehung auf die Förderung in den entlegenen Regionen des Landes zu legen, anstelle dem oft praktizierten Augenmerk um die großen Städte des Landes. Da kommt das von der Nepalhilfe Beilngries geförderte Projekt auch in politischer und hoffentlich weiterer finanzieller Hinsicht gerade zur rechten Zeit.
Neuigkeiten – bunt gemixt
Krankenstation Kubinde
Seit Dezember 2021 ist die Krankenstation in Kubinde im Betrieb. Mit der Zusendung aktueller Bilder kam nun auch der erste Quartalsbericht über die Tätigkeiten vor Ort. Diese Vereinbarung zur regelmäßigen Berichterstattung war mit den Verantwortlichen aus mehrerlei Gründen getroffen worden. Vorrangig natürlich um aus der Ferne einen Einblick in die tägliche Arbeit zu bekommen, aber auch im Hinblick auf die Errichtung einer weiteren Krankenstation in der Region, die derzeit noch auf die Realisierung wartet. Deren Baubeginn ist für Ende diese Jahres geplant. In den zurückliegenden Wochen führte man eine Typhus Impfaktion für Kinder und Jugendliche durch. Dies nicht nur an der Krankenstation selbst, sondern auch an den Schulen der Umgebung. An das enorme finanzielle Engagement dreier Sponsoren aus Deutschland erinnert künftig eine Erinnerungstafel. Shyam Pandit und der verantwortliche Leiter der Krankenstation, Hos Narayan Raut, brachten diese an dem Gebäude an.
Schule von Lapse in neuem Gewand
Sie ist eine der ersten „Filialschulen“ im Umfeld der Michl-Dacher-Schule in Kadambas gewesen, denn sie besteht seit 1996. Auf Grund ihrer Abgelegenheit stand die „Shree Satkanja Khalika Schule“ nie auf der Liste der Gäste aus Deutschland in deren eng getaktetem Besuchsplan. Auf der Agenda der Sanierungen stand das eingeschossige Gebäude bereits vor dem Erdbeben von 2015. Dieses gab dem Gebäude dann den Rest, womit ein Neubau zwingend war. Das aus sechs Räumen bestehende Gebäude wurde an alter Stelle errichtet und mit einem kleinen Schulhof samt Eingrenzung umgeben.
Lehrerhaus in Melchaur bezugsfertig
Es stand schon lange auf dem Wunschzettel der Gemeinde von Melchaur, ein Lehrerhaus mit finanzieller Unterstützung der Nepalhilfe zu errichten. Das konnte nun realisiert werden. Das zweigeschossige Gebäude steht in unmittelbarer Nähe zur Schule. Damit bietet sich die Möglichkeit qualifiziertere Lehrkräfte anzuwerben, wenn denen auch ein „Dach über dem Kopf“ in Aussicht gestellt werden kann. Zum Beginn des neuen Schuljahres im Mai ist es bezugsfertig geworden und das entfernter gelegene Provisorium hat nun ausgedient.
Pflaster- und Befestigungsarbeiten in Irkhu
Das Bestreben im unmittelbaren Umfeld der Schulgebäude Befestigungsmaßnahmen durchzuführen ist nun auch an der Schule von Irkhu umgesetzt worden. Insbesondere zur Regenzeit entwickelten sich manche der Außenbereiche in grundlose Schlammflächen, was dann natürlih auch zu entsprechenden Verschmutzungen der Gebäude selbst führte. Nach Einbau eines Drainagesystems wurden ein entsprechender Untergrund vorbereitet mit anschließender Pflasterung Mit solchen Maßnahmen einher geht dann zumeist auch die Errichtung von Grundstückseingrenzungen. Dies vorrangig der Sicherheit der Kinder wegen. Wo es der Standort der Schulgebäude erlaubt wird das angesammelte Regenwasser in Zisternen aufgefangen.
Schule von Tanahun entwickelt sich zum „Schmuckstück
Mirlung im Tanahun Distrikt ist der Geburtsort von Shyam Pandit. Dass damit an der dortigen Shree Saraswati Mandir Schule sein Herz besonders hängt ist also durchaus verständlich. Das drückt sich nicht nur durch sein persönliches Bestreben sondern auch das der Verantwortlichen in Gemeinde und Schule aus. Sei es die gute Ausstattung oder das Umfeld samt Spielplatz. Ganz aktuell ist es nun die künstlerische Gestaltung an den Außenwänden des Gebäudes, die neu errichteten sanitären Einrichtungen und die Installation eine Wasserfiltersystems.
Erstmals wieder Hilfsgüter nach Nepal gebracht
Mehr als zwei Jahre hat es gedauert ehe nun wieder Hilfsgüter nach Nepal gebracht werden konnten. Fast 100 kg waren es, die Reisende in den zurückliegenden Wochen mitnahmen. In Empfang nahm sie Tsering Dolkar, Eigentümerin zweier Hotels in Kathmandu, zu der die Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries seit mehreren Jahren gute Kontakte pflegen. Zugleich übernahm sie die zielgerichtete Verteilung.
Die Exiltibeterin war eine ehemalige Schülerin bei den Ordensschwestern von Mary Ward und engagiert sich seither für die Belange der Ordensschwestern, was die Verbindung zu ihr intensivierte, ist dies doch auch immer wieder das Ziel der Beilngrieser Organisation.
Ein tibetischer Mönch, der in Jiri in einem Kloster lebt, koordiniete die Verteilaktion. Etwa auch in Nagarkot, das vielen Nepalreisenden als Aussichtsort zu den hohen Bergmassiven bekannt ist. Die mitgelieferte Winterkleidung wird zu einem späteren Zeitpunkt nach Marpha im Kali Gandaki Tal gebracht.
Unter den „Transporteuren“ befand sich auch Michael Gutmann, Braumeister und Geschäftsführer der gleichnamigen Brauerei aus Titting/Lk. Eichstätt. Für ihn war es der erste Besuch Nepals. Das war zugleich ein willkommener Anlass ihm das erst vor wenigen Monaten eröffnete Tagesbetreuungshaus für Menschen mit körperlichen/geistigen Einschränkungen in Lubhu zu zeigen. Schließlich kamen zu dessen Realisierung mehr als 30.000 Euro aus Titting. Sie waren das Ergebnis des dortigen „Eine-Welt-Laufes“ aus dem vergangenen Jahr. Nachdem das Shaligram Kinderhaus nur einen Steinwurf davon entfernt liegt, stand auch dieses auf dem Besuchsprogramm. Gutmann und sein Reisebegleiter Li Hua Chao waren überwältigt von dem was dort geschaffen wurde und ebenso von der Herzlichkeit der Menschen.
Videos von der Übergabe der Hilfsgüter
30 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
Eine Reise nach Nepal und was daraus wuchs
„Nepal – Land im Schatten des Himalaya“ unter diesem Titel starteten am 11. März 1992 vier Polizeibeamte aus Beilngries und Regensburg eine „Trekkingtour“ der besonderen Art. Ziel sollten dabei nicht die landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten sondern die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen des Landes sein, das Christian Thumann, Manfred Lindner, sowie Karl und Michael Rebele in Jahr 1990 bereist hatten. Aus einer Urlaubsreise ist ein nunmehr drei Jahrzehnte währender Einsatz um Erziehung, Bildung und Gesundheit in einem der ärmsten Länder der Erde geworden.
Zusammen mit ihren Ehefrauen und einer Handvoll enger Freunde gründeten die vier im März 1992 die „Nepalhilfe Beilngries e.V.“ und begaben sich damit auf einen Weg von dem sie nicht wussten, welche Herausforderungen, Höhepunkte und Rückschläge er bringen würde. Er hat sich gelohnt, das sei hier schon erwähnt.
Nachdem sich der Ideengeber und Motor, Karl Rebele, im Herbst 2009 zurückzogen hatte leitete Ralf Petschl als Erster Vorsitzender den Verein über mehr als 12 Jahre. Manfred Lindner folgte ihm zum Jahreswechsel 2022 nach. Michael Rebele fungiert als Schriftführer und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit. Seit 30 Jahren hat Claudia Thumann das Amt der Finanzverwalterin inne. Ihr zur Seite stehen Helene Pfaller und Michaela Rebele als Kassenprüferinnen. Neue Helfer und Mitarbeiterinnen rückten im Laufe der Zeit nach, womit die Organisation derzeit aus 17 Mitgliedern besteht. Verstärkung und finanzielle Unterstützung gibt es seit fast 20 Jahren durch die Freunde um das Brüderpaar Erwin und Max Stix, aus dem niederösterreichischen Lichtenegg.
Am Anfang stand ein Spendenscheck
Einen Scheck über 3000 D-Mark, als Erlös aus der Auftaktveranstaltung hatte Manfred Lindner bei sich, als er wenige Monate später nach Nepal reiste und ihn an der Armenschule der Ordensschwestern der „Englischen Fräulein“ in Kathmandu übergab. Zudem hatte er medizinisches Gerät und Arzneimittel für die Armenapotheke des Bir Hospitals bei sich. Bei all den Adressaten fanden sich Ansprechpartner aus Bayern, was die Kontaktaufnahme ungemein erleichterte. Der erste Schritt war getan, ihm sollten viele weitere folgen. So zum Neubau der 1995 eröffneten Michl-Dacher-Schule in Kadambas, 80 km nordöstlich von Kathmandu. Niemand hätte damals gedacht, dass weitere 27 folgen sollten, in denen derzeit etwa 9.200 Kinder unterrichtet werden.
Die Realisierung aller angepackten Maßnahmen hat bekanntermaßen viele Väter. So nutzten die vier Polizeibeamten das Ansehen ihres Berufes, um allenthalben Unterstützer für ihr soziales Engagement zu finden. Hinzu kam das Bemühen vieler Helfer im Hintergrund, die stets als Verstärkung zur Verfügung standen. Welchen Stellenwert hätten die Bemühungen hierzulande, stünden nicht am anderen Ende auch motivierte und zuverlässige Partner. So wie Sunil Shrestha und Shyam Pandit, die vom ersten Tag an die Koordinatoren der Nepalhilfe vor Ort sind.
Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, zählte man all die weiteren Projekte auf. Etwa das Shaligram Kinderhaus unweit von Kathmandu, die Modernisierung von Krankenhäusern oder das eben erst fertiggestellte Tagesbetreuungshaus für Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung. Bei allen Bauvorhaben wird auf eine adäquate Eigenbeteiligung der Gemeinde geachtet, was zur Wertschätzung und damit dem Fortbestand beiträgt. Ein weiterer Mosaikstein ist die Gewährung von Stipendien wie etwa für Sabina Parachuli, die mittlerweile als Augenärztin im entlegenen Westen Nepals arbeitet. Projekte zur Verbesserung der Wasserversorgung bis hin zur Lieferung von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen oder deren Kauf vor Ort fallen ebenfalls darunter. Oftmals waren dies herausfordernde Aktionen, die Zeit und Nerven in Anspruch nahmen.
Zum Tagesgeschäft gehört seit vielen Jahren der Transport hochwertiger Hilfsgüter von Deutschland nach Nepal. Annähernd drei Tonnen haben Nepalreisende in Seesäcken verpackt, über die Jahre kostenfrei mitgenommen. Manchmal eine Sisyphusarbeit, deren Lohn man erst dann erhält wenn man in die Gesichter der Beschenkten vor Ort blicken kann.
Die solide finanzielle Sicherung und der Blick über den eigenen Tellerrand ermöglichen es zudem Einrichtungen anderer Hilfsorganisation, wie etwa die der Deutsch-Nepalesische Hilfsgemeinschaft (DNHG) aus Stuttgart, finanziell zu unterstützen.
Weitere Informationen zu den vielfältigen und mittlerweile landesweit verstreuten Hilfsprojekten und Aktivitäten finden Interessierte hier auf unserer Website.
Erdbeben und Coronapandemie
Das schwere Erdbeben im April 2015 hinterließ bei einem Teil der Schulgebäude der Nepalhilfe Beilngries enorme Schäden. Vierzehn davon wurden vollständig oder teilweise zerstört. Mit einem Kostenaufwand von annähernd zwei Millionen Euro gelang es, diese bis zum Oktober 2019 zu sanieren oder neu zu errichten. Unmittelbar nach dieser Katastrophe hatte der Verein als Soforthilfe 320.000 Euro zur Verfügung gestellt um Lebensmittel, Zelte, Kleidung und Medizin für besonders hart getroffene Menschen zu beschaffen.
Von der Coronapandemie blieb auch Nepal nicht verschont. Von Indien schwappte sie über die Grenze und das „Delta Virus“ verbreitete sich rasend schnell mit gravierenden Folgen. Das wenig belastbare Gesundheitssystem kollabierte. Zur Verbesserung der medizinischen Grundversorgung stellte die Nepalhilfe Beilngries 110.000 Euro zur Verfügung. Dies mit der Zielrichtung besonders die ärmsten Teile der Bevölkerung zu unterstützen.
Spenden und Eigeninitiativen
All die erwähnten Leistungen ermöglichten die Beiträge unzähliger Spender und Spenderinnen.Mannigfaltig sind deren Beweggründe. Vereint aber sind sie in ihrem Ziel zur Realisierung der Hilfsprojekte. Was sicher alle Unterstützer gemein haben ist ihre Überzeugung in puncto Seriosität und Transparenz des Vereins. Für alle eingegangenen Spenden gilt, dass sie im vollen Umfang in die Projektarbeit fließen.
Auch innerhalb des Vereins war man von Anfang an bemüht das Spendenkonto zu füllen. Einfallsreichtum und Eigeninitiative waren und sind dabei der wesentliche Baustein um Interesse zu wecken. Mit der Präsentation ihres Vortrags sammelten die Polizisten bei annähernd 200 Veranstaltungen Gelder und boten dabei Handwerksprodukte aus Nepal an. Wenig später kam der Verkauf von Kalendern dazu. Bis heute ist er ein wesentlicher Bestandteil im Budget des Vereins. Zu dessen Erfolg tragen sicher auch die renommierten Bildgeber aus der Alpinszene, wie etwa Hans Kammerlander oder Gerlinde Kaltenbrunnerbei.
Hinzu kommen die Erlöse aus 168 Benefizveranstaltungen in Beilngries, etwa mit eben jenen Alpinisten. Der erste davon war der Peitinger Höhenbergsteiger Michl Dacher. Daneben gaben sich auch bekannte Vertreter aus der Kabarett- und Musikszene ein Stelldichein. Deren Auflistung liest sich wie das „who is who“ der Branche. Von Gerhard Polt, Bruno Jonas und Josef Hader bis hin zur EAV, STS oder dem Trientiner Bergsteigerchor und den Regensburger Domspatzen reicht die Palette.
Der Spendenfluss aus drei Jahrzehnten ist beachtlich. Annähernd 16 Millionen Euro sind es, die so zusammengetragen wurden. Da gilt es innezuhalten und einen großen Dank an all diejenigen zu richten, die ihren Beitrag dazu leisteten.
Ausblick aus dem Ruhestand
Die drei Polizeibeamten sind mittlerweile Pensionäre. Auch manch anderes der Mitglieder hat das Berufsleben hinter sich gelassen. In der nun größer gewordenen Freizeit spielt das Bemühen um die Realisierung neuer Hilfsprojekte in Nepal weiterhin eine gewichtige Rolle. So werden derzeit ein Passivsolarhaus im entlegenen Dolpo und ein Kreiskrankenhaus im Terai im Süden Nepals errichtet. Weitere Projekte stehen auf der Warteliste. Der Blick richtet sich vermehrt auf den Gesundheitssektor, wenngleich auch schulische Einrichtungen nicht außer Acht gelassen werden.
Möglich ist auch dies nur mit einer soliden finanziellen Grundlage. Und um dies realisieren zu können, hoffen die Mitglieder der Beilngrieser Hilfsorganisation weiterhin auf die Unterstützung aus der Bevölkerung.