Nach Ende der Regenzeit – Nepalhilfe Beilngries bilanziert derzeitige Aktivitäten
Er hat in diesem Jahr lange gedauert, der Monsun in Nepal. Einmal mehr brachte er neben dem ersehnten Regen auch gravierende Schäden, zerstörtes Hab und Gut und leider auch verlorene Menschenleben mit sich.
Was die Projekte der Nepalhilfe Beilngries e.V. betrifft so überstanden diese die mehr als vier Monate währende Periode ohne größere Schäden. Beeinträchtigungen gab es lediglich bei der Erreichbarkeit der teilweise exponiert gelegenen Orte. Manche von ihnen sind erst seit kurzem auf Grund massiver Erdrutsche und weggeschwemmter Straßen und Pfade wieder erreichbar.
Zeitraubende Fahrten in das Terai
Von den Wetterunbilden einmal mehr massiv betroffen war erneut das Terai im Süden des Landes, was die lokalen Koordinatoren der Beilngrieser Hilfsorganisation Ende September reichlich zu spüren bekamen. Es galt die dort laufenden Baumaßnahmen verschiedener Projekte zu begutachten. Allem voran den Neubau des dortigen Kreiskrankenhauses in Kawasoti, in den nach mehr als einem Jahr „Ruhestand“ sichtlich Bewegung gekommen ist. In Teilen des dreistöckigen Gebäudes sind bereits die Strom- und Wasserversorgung eingebaut, der Brandschutz installiert und die Deckenverkleidungen angebracht. Dennoch steht noch viel Arbeit bevor, die sicherlich ein Jahr in Anspruch nehmen wird vorausgesetzt der Weiterbau kann ohne Einschränkungen fortgesetzt werden.
Ein weiteres Ziel war dort auch das Madhyabindhu Multiple College für das man zwei Schulbusse finanziert hatte um so den Einzugsbereich auf 55 km zu erweitern. Gleichzeitig ist das ein Beitrag für einen sicheren täglichen Schulweg an einer Schule, die im Zwei-Schichten Betrieb arbeitet.
Ferner läuft derzeit der Neubau eines zweigeschossigen und aus acht Klassenzimmern bestehenden Gebäudes an der Janta Secondary School unweit des Krankenhauses von Kawasoti. Sie ist dort mittlerweile eine der größten Schulen und platzt förmlich aus allen Nähten. Da kommt die zeitnahe Übergabe gerade zur rechten Zeit.
Passivsolarhaus geht Vollendung entgegen
Vom Süden des Landes in den abgelegenen Norden und Nordwesten Nepals. Dort, nahe der Grenze zu China entsteht derzeit im Dolpo, in dem auf 4.300 m gelegenen Bergdorf Chharka ein Passivsolarhaus. Mit seinen vier Räumen soll es als Unterkunft für die Kinder der entfernt gelegen Bergdörfer dienen, was auch diesen den Schulbesuch ermöglicht. Der aus Plexiglas bestehende Vorbau ist erstellt, Fenster und Türen sind gesetzt und eines der Zimmer ist bereits isoliert und holzverkleidet.
Für die nötige Solarversorgung hat man mit einem in Kathmandu tätigen Elektromeister, der seine Ausbildung in Bayern gemacht hat einen versierten Ansprechpartner. Nach dem anstehenden Winter sollen alle Arbeiten dann beendet werden.
Noch geraume Zeit dauern wird der Neubau zweier Gebäude in der Humla Region, dem derzeit entlegensten Ziel der Nepalhilfe. In ihnen sollen in dem Dorf Tanjakot acht Klassenzimmer Platz finden. Das erste davon ist derzeit im Bau und die zwei Geschosse sind fertiggestellt. Der Rohbau wird Ende November abgeschlossen sein. Bis Ende des kommenden Jahres sollen die Arbeiten dann noch in Anspruch nehmen.
Schulneubau im Sindhupalchok Distrikt
Auch im ursprünglichen Betätigungsfeld der Nepalhilfe Beilngries, dem Sindhupalchok Distrikt, entsteht unweit der Kreisstadt Chautara in Khale, derzeit eine Schule, deren Realisierung etwa 150.000 Euro kosten wird. Auf die Beendigung der Baumaßnahmen des aus acht Räumen bestehenden Gebäudes freuen sich die derzeit 180 Jungen und Mädchen der kleinen Gemeinde. An vielen der Schulen des Distrikts hat man zwischenzeitlich für die Schulanfänger kleine Spielplätze errichtet, ein Wunsch der sich immer wieder in den Anträgen findet.
Erste Besuchsreise nach drei Jahren
Der Start weiterer Bau- und Unterstützungsmaßnahmen hängt natürlich von den finanziellen Reserven ab. Dabei richtet sich der Blick der Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries zwangsläufig auf die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation und deren Auswirkungen auf das Spendenaufkommen. Interessierte, die sich hier einbringen wollen, erhalten nähere Informationen unter www.nepalhilfe.org. Dort findet sich auch eine breit aufgeschlüsselte Erklärungen zu den verschiedenen Projekten und Zielen.
Ziel in den nächsten Monaten wird es sein alle laufenden Baumaßnahmen koordiniert abzuschließen, mit Ausnahme des „Großprojektes“ Kreiskrankenhaus/Kawasoti. Erst dann will man weitere in der Pipeline wartende Anfragen angehen. Das ist eine der Vorgaben die vier Mitglieder der Nepalhilfe im Gepäck haben wenn sie Anfang November erstmals nach drei Jahren wieder nach Nepal reisen um dort in den verschiedenen Regionen Projekte zu besuchen, bestehende Kontakte zu erneuern und neue aufzunehmen.