Am Passivsolarhaus von Chharka hat sich viel getan im zurückliegenden Jahr
Betrachtet man die Bilder vom Dezember 2021 und die vom Januar diesen Jahres, so kann auch der Außenstehende schnell erkennen, dass sich in den zurückliegenden Monaten viel bewegt hat im Bergdorf Chharka. Das bestätigt sich in der Bestandsaufnahme die Tsering Samdup Gurung Anfang Januar zusandte und in dem der Blick nicht nur zurück sondern auch auf die kommenden Monate reicht.
Rückblick
Nachdem die Pässe wieder begehbar waren brachten Träger im Mai 2022 die restlichen notwendigen Holzbalken aus den Dörfern Shri und Barrong nach Chharka. In Kathmandu kaufte man die zusätzlichen Baumaterialien wie Steinwolle, Polycarbonatplatten und Sperrholz um sie während der Sommermonate mit Lastwagen und später verladen auf Muli-Karawanen zum Zielort zu bringen.
Vor Ort ging es daran die Bedachung des gesamten Gebäudes mit Holzbindern, Metallplatten und PVC-Faserplatten für die Oberlichter anzubringen.
Handwerkliche Knackpunkte waren dann der Aufbau der hölzernen Trägerkonstruktion des sich über die gesamte Gebäudelänge erstreckenden Vorraums, die mit den durchsichtigen Polycarbonatplatten verkleidet werden sollte. Ferner die ganzheitliche Isolierung der vier Räume. Zur Wärmedämmung wurden dafür die 10 cm dicken Matten aus Steinwolle verbaut.
Wie Tsering Samdup dazu mitteilte fand man mit Sangay Sherpa, einem Schreiner aus der Solu Khumbu Region einen versierten Handwerker, der von Mai bis Ende September in Chharka arbeitete. Mithilfe von Sägen, Bohrern und Fräsen, die von einem Diesel-Generator betrieben wurden, fertigte Sangay die hölzerne Dachkonstruktion für das Dach und den Korridor sowie die Decken des Gebäudes. Leider musste er Ende September in seine entfernt gelegene Heimat zurückkehren.
Um die verbliebene Zeit noch zu nutzen versuchte man andere Fachkräfte zu finden, was letztendlich fehlschlug. Sie alle waren nicht in der Lage die handwerklichen Vorgaben zu erfüllen. Noch im November wollte man es mit lokalen Arbeitern versuchen, um die Isolierungsarbeiten vor dem nahenden Winter abzuschließen. Auch das schlug fehl, womit nur eines der Zimmer vollständig isoliert war. Zumindest waren diese Arbeitskräfte in der Lage in allen Zimmern die Holzböden zu verlegen,.
Ausblick
Sangay Sherpa will zusammen mit den Lehrern im April wieder nach Chharka kommen um dann die noch ausstehenden Aufgaben zu erledigen. Darauf will man der Arbeitsqualität wegen warten. Obwohl noch unfertig hat das Gebäude die erste Kälteprobe von Oktober bis Ende Dezember schon überstanden.. Im Gegensatz zu anderen Häusern war das wärmeisolierte Passivhaus viel wärmer als erwartet, wie Samdup Tsering erfreut vermeldete. So haben die Kinder der Chharka Bhot Basic School einen warmen Raum zum Lernen, auch wenn die Außentemperatur im Winter in Dolpo weit unter null Grad liegt.
Noch Zukunftsmusik ist dann die Installation eines Heizsystems für die Schule. Dieses soll nach einhelliger Meinung umweltfreundlich, unkompliziert und nachhaltig sein. Durchaus beabsichtigt ist dabei der Nachahmungseffekt bei der Bevölkerung. Erste Kontakte zur Realisierung sind bereits geknüpft. Die reichen in ihren Ursprüngen gar bis nach Landshut.