Hilfe und Unterstützung beginnt im Kleinen – Kleider machen Leute
Über viele Jahre waren es die Einrichtungen der von der Nepalhilfe errichteten oder finanzierten Einrichtungen selbst, die auch mit Kleidung und Schuhwerk versorgt wurden. Allem voran stand hier das Shaligram Kinderhaus in Lubhu und parallel die zahlreichen Schulen. Bei denen waren es vorwiegend die Schuhe des Unternehmens LOWA, die dankbare Abnehmer fanden. Mittlerweile haben sich die Ziele verlagert, nicht aber die Vorgabe, dass die gesammelten Güter von guter Qualität sein müssen. Zu aufwändig ist der logistische Weg, ehe die Sachen ihre verschiedenen Ziele in Nepal erreichen und schließlich soll die Initiative, an deren Ende Menschen stehen, keine elegante „Entsorgung mit sozialem Touch“ sein.
Der Zufall wollte es, das die Koordination in Kathmandu seit mehr als sechs Jahren in den Händen der Unternehmerin Tsering Dolkar liegt. Die Managerin zweier Hotels war damals im „Hotel Tibet/Lazimpat in Kathmandu zufällig, mit Mitgliedern der Nepalhilfe zusammengetroffen. Dabei stellte sich im Gespräch heraus, dass die Exiltibeterin bei den Ordensschwestern von Mary Ward in Kathmandu zur Schule ging und sich seither sowohl dort als auch bei anderen lokalen Einrichtungen engagiert. Die „Englischen Fräulein“ unterstützt die Nepalhilfe seit mehr als 30 Jahren in vielfältiger Weise. Damit war die Brücke für eine effiziente Zusammenarbeit gebaut. Touristen bringen nach wie vor die in Seesäcken verpackten Hilfsgüter nach Nepal. Seit Februar des vergangenen Jahres, als die ersten Touristen wieder nach Nepal reisen konnten, sind es 230 kg an Hilfgsgütern die den Besitzer wechselten.
Gerne lädt Tsering Dolkar die „Transporteure “ auch ins Hotel „Tibet International“ in Boudha, unweit der weltberühmten dortigen Stupa ein. Sei es auf das Nationalgericht Dhal Bat, ein Tasse Kaffee oder auch auf ein Glas Bier, wie etwa Michael Gutmann, den Geschäftsführer der gleichnamigen Brauerei in Titting/Lk. Eichstätt.
In ihrem Netzwerk verteilt sie die Kleidungsstücke und Schuhe, bis hin ins entlegene Mustang, nahe der tibetischen Grenze, die Maitreya Foundation im Süden des Kathmandutales oder die Seti Bumi Schule im Rasuwa Distrikt. Was ihr aber besonders am Herzen liegt ist die Blindeneinrichtung von „Bright Star Society“ in Kathmandu, deren Dankschreiben hier angefügt ist.
Diese Form der Hilfe und Unterstützung soll auch weiterhin Bestand haben. Allerdings ist dies nur möglich, wenn entsprechende Kleidung und Schuhwerk in beschrieben guter Qualität zur Verfügung stehen und sich Touristen melden um die Seesäcke mitzunehmen. Man muss das Sprichwort wonach Kleider Leute machen nicht überstrapazieren, aber die Empfänger haben es verdient. Die beigefügten Bilder zeigen zudem, dass man auch mit kleinen Gesten große Freude bereiten kann.