Nepalhilfe Beilngries e.V.

32 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Wir bauen das Kinderhaus Shaligram in Lhubu

Das neue Kinderhaus wurde nach Plänen der Münchner Architekten Niko Rinkes und Dennis Spaeth gebaut. Auf der Baustelle in Lubhu wuchs unser neues Kinderhaus Stein für Stein. Viel mühevolle Handarbeit war nötig. Dies war in den Jahren 1999 bis 2001. Ein Rückblick.

 

Die Dokumentation des Baus

"Die Arbeiten gehen zügig voran, die Mauerarbeiten an den Außenmauern der Gebäudeblöcke haben begonnen, die Türen und Fenster sind teilweise gesetzt, Sand, Zement und Ziegel sind ausreichend vorhanden, es gibt also momentan keine Probleme."

Diese Nachrichten von unserer Kinderhaus-Baustelle in Lubhu klangen 1999 wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Dabei war Christian Schweiger, der als angehender Ingenieur den Baufortschritt überwachte und regelmäßig Bericht erstattete, bestimmt keiner, der die Wirklichkeit schön redete.

So bekam das Eating & Meeting-Gebäude Balkone, damit die Solarkocher direkt vor der Küche installiert und von dort aus gesteuert werden konnten. Außerdem gab es Probleme mit der Stromversorgung, weil auf dem Gelände bisher nur ein Zweiphasenanschluss lag, ein Dreiphasenanschluss war aber nötig, um später auch einmal eine Waschmaschine anschließen zu können - ein recht nützliches Gerät für ein Heim mit bis zu 40 Kindern.

Nach zwei Jahren ging das Kinderhaus in Lhubu seiner Fertigstellung entgegen. Im Februar des Jahres 2001 sollten die Kinder aus dem alten Kinderhaus in Jawalakhel nach Lhubu an den südlichen Rand des Kathmandutales umziehen. Bereits lange vorher herrschten schon große Aufregung und Vorfreude auf das Ereignis. Die offizielle Einweihung fand im April 2001 statt. Das neue Kinderhaus bietet Platz für ca. 40 Kinder (Start mit 19). Derzeit noch in der Planungsphase sind die Lehrwerkstätten für die Heimkinder und die Jugendlichen der näheren Umgebung von Lhubu.


Karl Rebele und Sunil Shresta bei einer Baubesichtigung im Frühjahr 1999
Panoramablick mit Bergen im Hintergrund
Der Baufortschritt wird deutlich sichtbar im Frühjahr 2000
Das Baumaterial wird mühselig von Hand zur Baustelle geschafft.
Rückwärtige Ansicht des Kinderhauses
Das Einfahrtstor und die Vorderfront des Kinderhauses. Sunil Shresta, der Leiter unserer NGO vor Ort in Kathmandu informierte sich über den Fortgang der Bauarbeiten. Alle Handwerker haben nach seiner Auskunft termingerecht die Arbeiten im Januar beendet.
Detailaufnahme des Obergeschosses
 

Die Einweihung des Kinderhauses in Lhubu

Ein Ostergeschenk der besonderen Art hat sich die Nepalhilfe Beilngries gemacht. Am Montagnachmittag (Ortszeit) konnte im etwa 10 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kathmandu gelegenen Dorf Lubhu das neue Kinderhaus der Hilfsorganisation feierlich eröffnet werden. Dabei wurde Initiator Karl Rebele und etlichen seiner Mitstreiter eine besondere Ehre zuteil. Unter den etwa 200 geladenen Gästen waren nämlich auch die nepalische Königin Aishwaya Rajya Laxmi Devi Shah und Kronprinz Dipendra. Die Mitglieder der Nepalhilfe tranken mit beiden Tee und wurden ihnen persönlich vorgestellt. Gekommen waren ferner die nepalische Sozialministerin Kamala Panta, der deutsche Botschafter in Nepal, Rüdiger Lemp, und der nepalische Botschafter in Berlin, Balaram Singah Malla. Bei der rund eineinhalb Stunden dauernden Zeremonie betonte Rebele, dieser "denkwürdige Tag" sei sowohl für ihn als auch für all seine Mitstreiter, Freunde und Bekannten Motivation für die Zukunft.

Seinen Worten zufolge konnte das knapp 180 000 € teuere Gebäude – es wurde bereits im Januar bezogen - in Zusammenarbeit von zwei Münchner und einem nepalischen Architekten auf einem der Hilfsorganisation gehörenden Grundstück errichtet werden. Die im April 1999 begonnenen Bauarbeiten wurden von einheimischen Firmen ausgeführt und vollständig von der Nepalhilfe finanziert. In dem stattlichen Gebäude hatten zu dieser Zeit 19 Kinder ein Zuhause; langfristig können darin 40 Jungen und Mädchen untergebracht werden.

Das auf einem Grundstück mit etwa 2.800 Quadratmetern Fläche stehende Haus ist in drei Bereiche unterteilt. Neben dem eigentlichen Kinderhaus und Wohnräumen für die Angestellten sowie für freiwillige Helfer aus Deutschland und Österreich, die vor Ort für die Nepalhilfe arbeiten, wurde auch eine "Kommunikationszentrale" errichtet, die zugleich den Verwaltungs- und Verpflegungstrakt beinhaltet.

Wie ebenfalls zu erfahren war, hat die Nepalhilfe nahe dem neuen Kinderhaus im Kathmandutal ein etwa 3.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, auf dem ab Jahr 2002 ein Technical Training Center, eine Art Berufsschule entstehen wird. Nach Absprache mit der deutsch-nepalesischen Handelskammer ist dort die Ausbildung von Schreinern, Schlossern mit Schwerpunkt Solaranlagen, Radio- und Fernsehtechnikern sowie Elektrikern und Elektronikern geplant.

Die feierlich geschmückte Front
Karl Rebele bei der Festrede
Unsere Kinderheimleiterin Ava gibt zu Dasain-Fest neue Kleider an die Kinder aus.
Die Kinder mit neuer Kleidung für das Dasein-Fest
Rhadika schaukelt am Dasain-Fest auf dem Dorfplatz in Lhubu.
Bis zur Reparatur der Wasserpumpe helfen alle beim Wasserschöpfen per Eimer fest mit.
Ein Besuch beim Zahnarzt: Der Nürnberger Zahnarzt Dr. Claus Macher hilft bei einer nahegelegenen Zahnstation bei seinen Besuchen in Nepal aus. Auch die Kinder aus dem Kinderhaus kommen einmal im Jahr in den "Genuss" einer kostenlosen Zahnprophylaxe.