Nepalhilfe Beilngries e.V.

31 Jahre Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Lebensretter auf 4 Rädern: Das Sanka-Projekt in Bhaktapur

Die Krankenwagen der Nepalhilfe Beilngries sind rund um die Uhr im Einsatz

Nach langem Anlauf ging Anfang 2012 ein VW Multivan auf die Reise nach Nepal. Volkswagen stiftete das Fahrzeug, für die Nepalhilfe Beilngries. Es wurde entsprechend umgerüstet und vor allem mit Blaulicht und Martinshorn ausgerüstet, um in Nepal als Krankentransportfahrzeug zu dienen. Überglücklich zeigte sich Shyam Dhaubadel im Sommer 2012, als das Fahrzeug endlich den langen Weg über Bremen und Kalkutta in seiner Kinderklinik in Bhaktapur bei Kathmandu ankam.

Nachdem der erste von der Nepalhilfe gestiftete Sanka bereits stark in die Jahre gekommen war, stellt dieses fast neue Fahrzeug jetzt eine wichtige Bereicherung für die ärztliche Versorgung der Menschen rund um Bhaktapur dar. Es ist mehrmals die Woche im Einsatz, um Verletze oder Kranke ins Siddhim Memorial Hospital zu bringen. Es erfüllt dort eine unschätzbare Aufgabe laut Shyam Dhaubadel. Es wird sicherlich die nächsten Jahre dort im Einsatz sein.

Auf diesem Wege möchten wir uns auch nochmals bei der Firma Volkswagen für diese großzügige Spende bedanken, die den Menschen vor Ort zu Gute kommt.

Einweihung und Inbetriebstellung des Sanka mit einer Zeremonie.
Einweihung und Inbetriebstellung des Sanka mit einer Zeremonie.
Sunil Shresta übergibt das Fahrzeug an Shyam Dhaubadel.
Der Sanka wurde sofort in Einsatz genommen.
Krankentransport der kleinen Patienten aus dem Umland ins SMH nach Bhaktapur.
Krankentransport der kleinen Patienten aus dem Umland ins SMH nach Bhaktapur.

Mit Sirenengeheul braust der von der Nepalhilfe Beilngries gesponserte Krankenwagen des Siddhi Memorial Hospitals in Bhaktapur durch die engen Gassen der Altstadt. Die Leute drücken sich an Häuserwände oder in Türeingänge, um Platz zu machen. Wenn sie nicht schnell genug reagieren, schaltet der Fahrer eine extralaute Hupe ein. Schließlich will er den Patienten, den er vor 12 Minuten draußen in den Hügeln abgeholt hat, so schnell wie möglich ins öffentliche Krankenhaus von Bhaktapur bringen.

Sanka-Fahrer aus Leidenschaft: Ram Dulatar mit dem 1. Sanka

Hinten im Wagen wird der Kranke von drei Angehörigen versorgt. Sie hatten den Patienten aus den Hügeln, in die keine Straßen führen, herunter getragen an einen Weg, der von dem geländegängigen Sanka gerade noch angefahren werden kann. Eine Erstversorgung findet unterwegs nicht statt. Ein Ambulanzfahrzeug ist hier ein etwas besser ausgestattetes, geländegängiges Taxi mit einer Liege für den Patienten im Laderaum. Ohne die vier Sankas der Nepalhilfe Beilngries hätten viele der Kranken keine Chance auf eine ärztliche Behandlung. Den Transport mit einem Taxi können sich vor allem in den ärmeren ländlichen Regionen, den Hügeln rund um das Kathmandu Tal, nur wenige leisten. Privatpersonen, die ein Auto haben, gibt es kaum.

Die Sankas der Nepalhilfe sind derzeit in vier verschiedenen Regierungsbezirken in und um Kathmandu im Einsatz. Die Fahrzeuge wurden entweder von Deutschland nach Nepal transportiert oder direkt in Asien gekauft. Sie sind 24 Stunden täglich einsatzbereit und decken jeweils ein großes Gebiet ab. So ist der Krankenwagen des Siddhi Memorial Hospitals nicht nur für die Städte und Dörfer rund um Bhaktapur zuständig, sondern auch für die umliegenden Hügelgebiete.

Im Durchschnitt wird der Sanka vier- bis fünfmal täglich gerufen. "Aber wir hatten schon Zeiten, da musste er gleich 10- oder gar 12mal ausrücken", erzählt Shyam Dhaubadhel, der Verwaltungschef und Gründer des Siddhi Memorial Hospitals. Die Unterhaltskosten wie Benzin und Motorenöl, das in Nepal sehr teuer ist, müssen die Betreiber der Krankenwagen selbst aufbringen. Die Gemeinden im Einzugsgebiet der Ambulanzen von Bhaktapur, Lubhu und Dhading helfen zusammen, außerdem zahlen die Patienten einen Teil der Transportkosten. Und der Lions Club Katmandu betreibt seinen Krankenwagen mithilfe von Spenden.

Die Sankas werden gut in Schuss gehalten und gepflegt, was angesichts der Straßenverhältnisse in Nepal erstaunt, für ein reibungsloses Funktionieren aber unabdingbar ist. Offenkundig ist, dass sich die Verantwortlichen und die Bewohner der Dörfer der Bedeutung eines Ambulanzfahrzeugs wohl bewusst sind. Für sie ist es eine enorme Beruhigung zu wissen, dass im Falle eines Falles eine Transportmöglichkeit in ein Krankenhaus oder zu einem Arzt besteht. Eine Chance, die Leben retten kann.

Über unwegsames Gelände werden Kranke ...
... zum Sanka getragen ...
... zum Hospital gefahren und zur Untersuchung gebracht.