Nepalhilfe Beilngries e.V.

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02.04.2022 - Hans Kammerlander - "Manaslu – der Geisterberg"

Hans Kammerlander auf dem Weg zum Manaslu
Hans Kammerlander auf dem Weg zum Manaslu
Gebetsfahnen vor dem 8.163 Meter hohen Manaslu
Gebetsfahnen vor dem 8.163 Meter hohen Manaslu

Er ist eine feste Größen in der lange Liste der Gäste der Benefizveranstaltungen der Nepalhilfe Beilngries, der Extrembergsteiger Hans Kammerlander aus Südtirol. Auf seinen ersten Besuch im November 1993 folgten sechs weitere. Damit nicht genug, engagiert er sich seither in vielfältiger Weise für die Hilfsorganisation. 

Am 02.04.2022 wird er wieder Gast in Beilngries sein. Dann nimmt er sein Publikum mit zum 8163 Meter hohen Manaslu in Nepal, dem „Berg der Seelen“, wie er im Sanskrit heißt. Es ist eine abenteuerliche, tragische und hochspannende Reise in die Welt der Achttausender. Kein anderer Berg hat Kammerlander so sehr beschäftigt. Kein anderer Berg hat ihn so bewegt und so sehr aufgewühlt wie der Manaslu. Und kein anderer Berg hat ihm emotional so viel abverlangt wie der achthöchste Himalaja-Riese. Dabei hat er den Gipfel nicht einmal bestiegen. 

Sein Vortrag befasst sich mit der Expedition, die er im Mai 1991 zum Manaslu organisiert hatte und die in einem Desaster, in einer unglaublichen Tragödie und in unbeschreiblicher Trauer endete. Binnen weniger Stunden verlor  er zwei seiner besten Freunde. Einer stürzte ab, der andere wurde vor Kammerlanders Augen vom Blitz getroffen. Diese beiden tödlichen Unfälle brachten den Pustertaler Bergführer an den Rand seines Fassungsvermögens. In der unmittelbaren Zeit danach mied er die Berge. Es dauerte, bis er wieder zurückfand und eine Lektion für das Leben lernte. „Es ist besser, weiter zu gehen. Die Zeit des andauernden Rückblicks in eine düstere Vergangenheit muss ein Ende finden und sich alles wieder in die Zukunft richten“, sagt Kammerlander heute und erinnert sich schmerzlich daran, wie lange er selbst brauchte, um das Kapitel Manaslu abzuschließen.

26 Jahre nach dieser Tragödie kehrte Hans Kammerlander schließlich zu jenem Berg zurück, der für ihn mit so viel Schmerz verbunden war. Es entstand der vielbeachtete Kinofilm „Manaslu –Berg der Seelen“. Zusammen mit dem Nordtiroler Stephan Keck begaben sie sich auf Spurensuche und natürlich auf den Weg Richtung Gipfel. In einem packenden Vortrag erzählt Hans Kammerlander nun das, was in zwei Stunden Film nicht Raum fand. Die kleinen Geschichten am Rande, die großen Emotionen und die Begebenheiten hinter den Kulissen. Vor allem jedoch erzählt er auch aus seinem erfüllten Leben in den Gebirgen dieser Welt. Er lässt dabei nichts aus. Er schönt nicht die Ereignisse. Schon gar nicht die eigenen Fehler.

Hans Kammerlander wurde als sechstes Kind einer Bergbauernfamilie im Südtiroler Ahrntal geboren. Seine Kindheit verlief entbehrungsreich. Die Arbeit auf dem Hof war hart und kaum zehn Jahre alt verlor Kammerlander seine Mutter. Er hatte fast nichts und machte so viel daraus. Später kamen das Bergsteigen und das extreme Klettern dazu. Heute stehen in seiner außergewöhnlichen Vita zwölf der vierzehn Achttausender, sieben davon gemeinsam mit Reinhold Messner, die sieben zweithöchsten Berge auf allen Kontinenten der Erde, fünfzig Erstbegehungen in den Alpen und sechzig Solo-Klettereien in schwierigen Wänden, extreme Skiabfahrten in steilen Wänden und Rinnen. 

Heute gilt Kammerlander als einer der letzten ganz großen Allrounder im Alpinismus, als einer der außergewöhnlichsten Bergsteiger seiner Zeit, als famoser Skifahrer und auch als fesselnder Erzähler.

Anmerkung:
Auf Grund der nach wie vor Corona bedingten Unwägbarkeiten werden eventuell sich ergebende Änderungen in der Tagespresse oder auf der Homepage: www.nepalhilfe.org veröffentlicht. 

Wann: Samstag, 02.04.2022, 19.30 Uhr (Einlass: 18.00 Uhr)

Wo: Aula des Gymnasiums, Sandstraße 27, 92339 Beilngries   

Eintrittspreis: 22 Euro

Kartenvorverkauf: Vorzugsweise online über: info@nepalhilfe-beilngries.de oder beim Touristikbüro Beilngries, (Tel: 08461/8435)